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Eroberer der Unendlichkeit

Eroberer der Unendlichkeit

Titel: Eroberer der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ray Cummings
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reichte ihm jetzt nicht einmal bis an die Knöchel, und ein paar Halme zeigten die Stelle an, wo die zusammengebrochenen Gebäude gestanden hatten.
    Martt zog sich zurück. Er drehte sich um und ging mit dem Rücken voraus auf die Klippe zu.
    Dann warf sich der Feind auf ihn. Martt blieb stehen. Er wich dem Ansturm nicht aus und geriet auch nicht ins Schwanken. Sie klammerten sich aneinander. Jeder versuchte den anderen zu Boden zu werfen. Der See zu ihren Füßen war aufgewühlt. Sie kämpften schweigend und grimmig. Der Kerl war stark. Er schob Martt zum Berg hin. Seine Hände tasteten nach Martts Hals, aber Martt riß sie zur Seite. Er bekam den Fremden in die Zange und gewann langsam die Oberhand. Doch er spürte, wie die Kraft des Feindes wuchs.
    Martt hatte sein Bein hinter die Beine des Riesen geschoben und riß ihn plötzlich herum. Der Fremde stürzte. Sie fielen gemeinsam zu Boden. Martt kam nach oben zu liegen. Es war, als seien sie in eine Wasserpfütze gefallen. Sie rollten herum, und dann erhob sich der Riese. Martt klammerte sich an ihn. Der Mann war jetzt um ein gutes Stück größer als er. Er packte Martt und warf ihn gegen die Klippe. Martt landete auf dem Grat. Sein Kopf und seine Schultern hingen über den Rand hinaus. Überall waren spitze Felsen. Große Brocken lagen verstreut umher. Der Riese riß Martt zurück. Er fiel auf die Beine und sah seinen Gegner groß und drohend über sich stehen.
    Aber Martt hatte jetzt einen Felsbrocken in der Hand, den er bei seinem Sturz aufgehoben hatte. Er warf ihn mit voller Kraft, und er traf den Riesen an der Stirn. Er schwankte und als er seinen Griff lockerte, sprang Martt zur Seite.
    Der Riese krachte zu Boden. Sein gewaltiger Körper fiel vor die Flußmündung, und der heiße dunkle Strom aus dem See wurde aufgehalten.
    Martt stand keuchend im Dämmerlicht da. Er hatte gesiegt. Die Szene um ihn wurde immer noch kleiner, aber nach kurzer Zeit veränderte sie sich nicht mehr. Die Klippen gingen ihm bis an die Schulter. Der See war flach und klein wie eine Pfütze. Die Inselchen waren nicht größer als sein Fuß. Am Ufer, wo die Klippen endeten, konnte er das offene Land sehen. Winzige Fäden – die Straßen. Eine Insel mit bunten Flecken – die Festinsel. Zu seinen Füßen Miniaturhäuschen auf Pfählen, viele davon bei dem Kampf gegen den Riesen umgekippt.
    Und der gefallene Riese im Wasser, der den Abfluß der Strömung verhinderte, weil er vor der Mündung lag.
    Martt tat einen vorsichtigen Schritt. Irgendwo da unten mußte Zee sein. Dann sah er sie ganz schwach im Nebel, der ihm bis an die Knöchel ging. Sie schien nicht größer als sein Finger. Sie stand am Seeufer und winkte ihm zu.
    Er bückte sich – ganz vorsichtig. Dann sagte er leise:
    »Ich kann dich sehen, Zee. Du mußt größer werden. Ich gebe dir etwas von der Droge.«
    Martts Jacke war zerfetzt. Eine seiner Schultern war nackt und blutete an der Stelle, wo er auf dem Felsen aufgeschlagen war. Er bückte sich und wusch die Wunde mit Seewasser aus. Dann erst merkte er, daß Zee sich furchtsam zurückgezogen hatte. Er mußte eine ganze Flut von Wasser verspritzt haben.
    Vorsicht, Martt, dachte er und zog eine der Kapseln aus der Tasche. Die Tabletten waren immer noch daumengroß. Er nahm eine und legte sie vorsichtig in Zees Nähe auf den Boden. Sie war fast so groß wie das Mädchen selbst. Zee ging darauf zu und untersuchte die Droge.
    »Brich ein Stück ab«, sagte er. »Iß es – es muß etwa daumengroß sein.«
    Er konnte das winzige Brösel mit bloßem Auge kaum erkennen. Zee schlug mit einem Stein ein Stück von der Tablette los und schluckte es. Dann, als sie seine Größe erreicht hatte, gab er ihr ein Stück der anderen Droge, und das Wachstum wurde eingedämmt. Sie stand neben ihm und starrte verwundert um sich.
    Sie überlegten, was sie nun tun sollten. Mit den Drogen in der Tasche hatten sie jede Angst verloren. Es war offensichtlich, daß der Welt hier keine Gefahr drohte. Der Riese, der zu ihren Füßen lag, war der letzte, der sich hier noch aufhielt. Aber Frannie und Leela waren in Gefangenschaft, und sie befanden sich im Reich der Riesen. Wenn sie noch länger zögerten, wurde eine Rettung vielleicht unmöglich.
    Zee war ganz seiner Meinung.
    Der Riese hatte immer noch ein paar Tabletten in seinem Gürtel. Martt beugte sich über ihn.
    »Zee! Er ist noch nicht tot.«
    Der Felsbrocken, den Martt ihm an die Stirn geschleudert hatte, lag im See. Martt packte ihn, aber

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