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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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schlängelte sich an den anderen
Gästen vorbei zu den Zwillingen. Sie war froh, dass diese
Hochzeit ihnen immerhin ein Wiedersehen ermöglichte. Seit sie so
weit voneinander entfernt lebten, sahen sie sich nur noch selten.
    "Aha,
dann hat Domenic dir also eine Stunde frei gegeben?" Sapphy
stand auf und küsste ihre Schwester auf die Wange.
    "Mehr
oder weniger", erwiderte Opal unverbindlich. Nach einem Kuss von
Ruby zog Opal sich einen Stuhl hervor, setzte sich und rang sich ein
möglichst ungezwungenes Lächeln ab. "Genau genommen
musste er dienstlich weg. Ich schätze, die Flitterwochen sind
vorbei." Sie zuckte die Schultern und strahlte, als wäre es
das Natürlichste auf der Welt, obwohl sie genau wusste, dass
ihre Flitterwochen nie angefangen hatten.
    "Er
ist abgereist? Wohin?" fragten die Zwillinge gleichzeitig.
    "In
die Staaten", sagte sie. "Anscheinend gibt es dort
Probleme."
    "Oh."
Die Zwillinge sahen sich an und dann wie gebannt auf ihre
Platzdeckchen, die gleichzeitig Speisekarte waren.
    Opal
beobachtete ihre beiden Schwestern. Eigentlich waren sie so gut
gelaunt wie immer, aber mit ihren Blicken hatten sie eine heimliche
Botschaft ausgetauscht. Ahnten sie etwas? Oder wussten sie bereits,
dass die Ehe ihrer Schwester eine Farce war?
    Irgendwie
hätte sie das erleichtert, denn es fiel ihr wahnsinnig schwer,
die beiden zu belügen. Sapphy und Ruby hatten sich so für
sie gefreut, mit ihr gefühlt und gelitten. Sollten sie doch
ruhig die Wahrheit erfahren, nachdem Clemengers jetzt gerettet war.
Sie konnte ohnehin nicht mehr zurück. Und irgendwann würde
sie sich mit dieser Vernunftehe arrangieren.
    "Was
ist denn?" fragte Opal, als wüsste sie genau, dass die
beiden ihr etwas verheimlichten, und blickte von einer zur anderen.
    Sapphy
und Ruby sahen auf. "Vermutlich gar nichts", sagte Sapphy.
    "Vielleicht
liege ich ja völlig falsch", setzte Ruby hinzu.
    "Na
los, raus mit der Sprache."
    Wieder
sahen sie sich an, dann nahm Sapphy Opals Hand. "Stimmt da
irgendwas nicht zwischen dir und Domenic?"
    Opal
versuchte zu lachen, doch es klang irgendwie künstlich. "Was?
Nur weil er plötzlich geschäftlich wegmusste?"
    "Aber
einen Tag nach eurer Hochzeit?"
    "Es
war eine dringende Sache. Da musste er einfach fahren. Dafür
nimmt er mich nächste Woche mit nach North Queensland."
Aber so leicht ließen die beiden sich nicht überzeugen,
das war ihren Gesichtern anzumerken. Irgendetwas wollten sie ihr
einfach nicht erzählen.
    "Also,
was ist es?" seufzte Opal. "Na, sagt schon."
    "Hm,
gestern Abend, nach dem Empfang, war ich noch in der Hotelhalle, um
ein paar Gäste zu verabschieden …"
    "Und?"
    "Und
da habe ich gesehen – also ich dachte, ich hätte
gesehen, wie Domenic in ein Taxi gestiegen ist."
    "Oh."
Opal überlegte angestrengt. Sie hatte keine Ahnung, was Domenic
gemacht hatte, nachdem er aus der Hochzeitssuite gegangen war.
Natürlich hätte er das Hotel verlassen können.
"Stimmt. Er hatte noch ein paar Sachen in seinem Apartment im
Silvers. Die hat er geholt."
    Ruby
sah sie mitleidig an. "Opal, er war mit diesem Filmstar
zusammen. Weißt du, mit dieser Frau, die auch auf der Hochzeit
war."
    In
Opals Kopf drehte sich plötzlich alles, als sich ihre
schlimmsten Zweifel und Befürchtungen bestätigten. Domenic
hatte die Nacht mit Emma verbracht. Das war wieder einmal typisch –
er hatte sich geradewegs in die Arme seiner wartenden Geliebten
gestürzt. Männer wie er änderten sich einfach nicht.
    Sollte
sie sich darüber aufregen? Sie wusste doch genau, worauf sie
sich eingelassen hatte. Aber das war ein schwacher Trost.
    Opal
bemühte sich um Fassung und sah sich verzweifelt nach einem
Kellner um. "Meint ihr, wir werden heute noch bedient? Ich bin
am Verdursten."
    "Können
wir irgendetwas für dich tun, Opal?" Sanft drückte
Sapphy ihr die Hand.
    Sie
blickte in die Gesichter ihrer Schwestern, die Besorgnis und
Betroffenheit ausdrückten, und wusste, sie konnte ihnen die
Wahrheit nicht sagen. Sie durfte die beiden auf gar keinen Fall mit
dem Bewusstsein abreisen lassen, dass diese Ehe eine einzige Lüge
war! Das wäre ihnen gegenüber nicht fair. Also musste sie
sich schnell etwas ausdenken.
    "Es
ist nicht, was ihr denkt", begann sie. "Emma ist eine gute
Freundin von Domenic. Sie hat sich nicht wohl gefühlt, und da
habe ich ihn eben gebeten, sie noch kurz in ihr Hotel zu bringen. Das
ist alles."
    "In
eurer Hochzeitsnacht?" erkundigten sich die Zwillinge ungläubig.
    "Ich
habe darauf bestanden! Es war das

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