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Eroberung unter Palmen

Eroberung unter Palmen

Titel: Eroberung unter Palmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Morey
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Jacke
schmiegte sich um ihre Hüften, das Haar war am Hinterkopf zu
einer Art Knoten hochgesteckt. Sie hielt den Kopf gesenkt, trotzdem
bemerkte er, dass sie angestrengt überlegte und sich dabei auf
die Lippe biss. Sie erinnerte ihn an eine Tigerin im Käfig, die
einen Fluchtweg sucht.
    In
dieser Nacht würde es passieren. In den letzten Tagen hatte er
ständig an sie denken müssen und daran, wie er zu Ende
brachte, was er angefangen hatte. In dieser Nacht würde sie
keine Entschuldigung haben. In dieser Nacht würde er Opals ganze
Leidenschaft entfesseln. Allein bei der Vorstellung reagierte sein
Körper. Er freute sich schon darauf.
    Als
ahnte sie seine Gedanken, hob sie in diesem Moment den Kopf. Ihr
Blick glitt zu ihm, und er nahm ein kaum merkliches Beben wahr, das
sie durchlief.
    Sie
erwartet mich, dachte er zufrieden, so wie ich schon seit Tagen auf
sie warte. Und zweifellos würde sich das Warten auszahlen –
für sie beide.
     
    Während
des dreistündigen Fluges nach Cairns schien Domenic nur daran
interessiert, alles über die neuesten Entwicklungen bei
Clemengers sowie die Fortschritte mit der neuen Marketingstrategie zu
erfahren. Er verhielt sich rein geschäftsmäßig, und
hätte Opal nicht seinen Ring getragen, wäre sie sich wie
eine seiner Angestellten vorgekommen. Was ich in gewisser Weise ja
auch bin, dachte sie bitter.
    Er
erzählte ihr nichts von seinem Aufenthalt in den Vereinigten
Staaten, und auf ihr Nachfragen, wie es denn gelaufen sei, erwiderte
er nur höflich: "Ganz gut".
    Bei
ihrer Begrüßung am Flughafen hatte sie geglaubt, in seinem
Blick etwas zu lesen, das sie erschauern ließ. Aber sie musste
sich getäuscht haben. Suchte wohl etwas, das es nicht gab.
Vielleicht hatte er nur einen ziemlichen Jetlag.
    Das
Flugzeug glitt im Sinkflug die Küste entlang, und Opal konnte
die Inseln erkennen, die wie kleine grüne Perlen im azurblauen
Meer lagen. Sie waren umrahmt von weißem Sand, und manchen
waren Korallenriffe vorgelagert. Es war ein Bild von berauschender
Naturschönheit.
    Nach
ihrer Landung in Cairns nahm Domenic ihren Arm und führte Opal
zu einem wartenden Hubschrauber. Sie hatte angenommen, dass sie einen
der draußen geparkten Leihwagen nehmen würden.
    "Was
hast du vor?" fragte sie in den dröhnenden Motorenlärm
hinein, die warme Luft roch nach Flugbenzin. "Ich hatte
angenommen, wir würden zum Silvers Hotel in Cairns fahren."
    Er
schüttelte den Kopf. "Heute nicht. Ich dachte, es wird
Zeit, dass wir uns mal bei der Konkurrenz umsehen. Steig ein",
wies er sie an.
    Augenblicke
später starteten sie. Trotz der aufgesetzten Kopfhörer war
der Rotorenlärm unerträglich. Opal versuchte erst gar
nicht, ein Gespräch anzufangen, sondern genoss den sagenhaften
Ausblick. Der Hubschrauber glitt durch den tropisch blauen Himmel und
an der Küste entlang. Dort waren einige kleinere Inseln
vorgelagert, aber welche davon Domenic ausgesucht hatte, wusste sie
nicht.
    Irgendwie
ist es aufregend, überlegte Opal, von einem attraktiven Mann in
ein geheimes Tropenparadies entführt zu werden. Es war wie im
Märchen.
    Aber
das hier war kein Märchen.
    Sie
blickte verstohlen zu Domenic, der die herrliche Inselwelt
betrachtete, und hatte ein schlechtes Gewissen. Wenn sich die Dinge
doch nur anders entwickelt hätten …
    Und?
Hätte es irgendetwas geändert, wenn sie sich auf andere
Weise kennen gelernt hätten? Sie und ein Playboy? Nein. Hätte
er sie nicht zu dieser Ehe gedrängt, hätte sie ihn bestimmt
nicht geheiratet. Ende der Geschichte. Hinterher war man immer
schlauer.
    Seufzend
richtete sie den Blick wieder auf die Landschaft. So war es nun
einmal. Sie hatte es gewusst, als sie diesem Kuhhandel, wenn auch
widerwillig, zugestimmt hatte. Jetzt musste sie das Beste daraus
machen.
    Domenic
nahm ihre Hand, und sie sah auf. Er deutete aus dem Fenster auf eine
Gruppe von Inseln, von denen eine größer war als die
anderen. Es waren die Family Islands. "Dunk Island",
versuchte sie den Rotorenlärm zu übertönen.
    Er
nickte.
    "Fliegen
wir dorthin?" erkundigte sie sich und war hellauf begeistert von
der Aussicht, eine der schönsten Inseln der Region zu besuchen.
    Domenic
schüttelte den Kopf. "Nein, ein Stück weiter." Er
deutete auf eine kleinere Insel. Sie befanden sich bereits im
Landeanflug. "Da ist sie. Bedarra Island."
    Opal
kannte die Insel aus Berichten. Sie galt als eines der exklusivsten
Urlaubsziele des Landes, wo nur wenige und ausgesuchte Gäste in
luxuriösen Villen Ferien

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