Erst der Sex, dann das Vergnügen: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
komisch von innen heraus, und alles schmeckt nach Knoblauch, auch Schokolade.«
»Dein Busen zwickt von innen heraus«, wiederholte Felix versonnen, »dein Busen?«
Wieder Pause. Ich hatte mich inzwischen aufs Bett gelegt, Felix’ Kopfkissen roch immer noch nach ihm, weich und nach Schlaf. Sehr lange hatte ich diesen Mann nicht mehr gesehen und seit dem Quickie im Ankleidezimmer von Omas Appartement auch nicht mehr in den Armen gehalten, und die Welle der Sehnsucht, die mich plötzlich erfasste, war durchaus lustbetont. Und das übertrug sich anscheinend bis auf den anderen Kontinent.
»Sag mal«, sagte Felix jetzt in seiner bedächtigen Art, die auch von Ferne ihre beruhigende Wirkung auf mich nicht verfehlte, »ich muss dich etwas fragen. Stimmt das, dass man als Schwangere immer so wahnsinnig Lust hat?«
»Ja, stimmt«, sagte ich schlicht, das beschrieb in der Tat den Zustand, in dem mein Unterleib sich gerade befand, »wir sehen goldenen Zeiten entgegen. Du kannst ganz schön was erleben, wenn du nach Hause kommst.«
»Oh. Was denn?«, fragte Felix zurück, und ich hörte seinen Atem durchs Telefon. Mir wurde es eindeutig sehr warm untenherum. Ich legte meine Füße hoch, umarmte Felix’ Kopfkissen, meine Stimme kam von ganz unten herauf, von da, wo es mir gerade am meisten nach Felix war. Ich legte einfach los, leise und ein bisschen heiser vor Erregung: »Ich werde dir ganz einfach die Klamotten vom Leib reißen und dich aufs Bett schubsen, mir ganz egal, ob du stärker bist als ich! Dann bist du sowieso schon längst richtig hart, und ich setz mich auf dich drauf! Ich werde dich und dein dickes Ding richtig festnageln auf dem Bett!«
Puh, mir war sehr, sehr heiß geworden. War das ich, die da redete, als hätte sie überhaupt keine Hemmungen? Ich hatte ein Gefühl, wie es Jogger haben mussten, die es schafften, länger als zwanzig Minuten durchzuhalten und die dann immer mit glänzenden Augen erzählten: Ich musste mich nicht anstrengen, es lief mich – sozusagen! Und ich lag hier auf meinem Bett, und »es redete mich Schweinkram« − sozusagen.
»Und dann kannst du dir mal von unten ansehen, wie mein Busen gerade aussieht, und eines kann ich dir sagen – ich werde deine Hände nehmen und auf meine Brüste legen, aber sie werden nicht mehr hineinpassen wie sonst immer! Sie werden viel größer werden, viel, viel größer, kannst du dir das vorstellen, hm?«
Felix atmete sehr hörbar, sagte nichts, das hatte er auch beim Sex meistens mir überlassen, aber das hatte mich nie gestört, und so machte ich einfach weiter: »Und du kannst meine Brüste festhalten, wie du willst, du wirst immer spüren, wie ich mich bewege, immer schneller, immer schneller, jetzt werfe ich den Kopf zurück, mach mit, mach mit …«
Wie gut, dass ich eine Flatrate für Auslandsgespräche hatte (nur für Europa, aber das merkte ich erst am Ende des Monats, da hatte ich schon wieder andere Sorgen).
16
»Ich glaube, ich schlafe jetzt noch eine Runde, ihr Schwangeren geht vielleicht ran«, sagte Felix nach einer halben Stunde, leicht außer Atem und mit einem Grinsen, das ich durchs Telefon sehen konnte. »Manchmal denke ich, dass wir viele Seiten aneinander noch gar nicht kennen, und ich freue mich wahnsinnig darauf, sie alle zu entdecken.«
»O ja, ich bitte darum«, gurrte ich zurück und wurde dann etwas sachlicher: »Und du wirst auch eine ganz neue Unternehmerseite an mir kennenlernen, denn lange kann ich meine Pläne hier nicht mehr auf die lange Bank schieben, wenn das Baby kommt, muss natürlich alles in trockenen Tüchern sein, meinst du eigentlich, dass Holger Baumhaus dich in neun Monaten zum Koch ausbilden kann? Und heiraten sollten wir übrigens auch endlich. Und unsere Firmen zusammenlegen und eine neue GmbH gründen, und ich weiß nicht, ob wir weiterhin hier wohnen …«
»Moment, ich bin auch noch da«, kam es jetzt erstaunt von Felix, »welche GmbH? Heiraten? Klar, schon irgendwann, und die Wohnung, die ist doch für den Anfang groß genug?«
»Jaha, natürlich bist du auch noch da, Schatz«, flötete ich, »und zwar übermorgen im wahrsten Sinne des Wortes! Du warst ja jetzt lange genug beim Surfen – wenn du kommst, wirst du dich sicher so weit erholt haben, dass du hier sofort mit einsteigen kannst! Du wirst schon sehen, was ich mir ausgedacht habe – ich bereite hier eine richtig schicke Präsentation vor, die wird dich umhauen – Alpenküche, Wunderland und Cashmiti –, aber mehr
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