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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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zu befürchten, dass Evie vor Müdigkeit zusammenbrechen könnte, denn er hielt den Arm fest um sie geschlungen, während sie vor dem abgenutzten Tisch des Gasthofbesitzers standen. Der Wirt, ein Mr. Findley, strahlte vor Vergnügen, als er hörte, dass sie ein durchgebranntes Paar waren, und versicherte ihnen mit einem unübersehbaren Zwinkern, dass er für genau solche Gelegenheiten immer ein Zimmer bereithalte.
    „Denn die Ehe muss vollzogen werden, sonst gilt die Trauung nicht, müssen Sie wissen“, informierte er sie in einem beinahe unverständlichen Dialekt. „Wir mussten schon einen armen Bräutigam und seine Braut aus der Hintertür hinausschmuggeln, während die Verfolger an die Vordertür hämmerten. Als sie dann ins Gasthaus kamen und das Paar zusammen im Bett fanden, hatte der Bräutigam noch immer seine Stiefel an! Aber es bestand kein Zweifel, dass die Tat getan war.“ Bei der Erinnerung daran lachte er schallend.
    „Was hat er gesagt?“, murmelte Evie an St. Vincents Schulter.
    „Ich habe keinen blassen Schimmer“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Und ich möchte auch lieber gar nicht weiter darüber nachdenken.“ Er hob den Kopf und sagte zu dem Wirt: „Wenn wir vom Schmied zurückkommen, wünsche ich eine Wanne mit heißem Wasser in unserem Zimmer vorzufinden.“
    „Aye, Mylord.“ Der Wirt nahm die Münzen, die St. Vincent ihm im Austausch gegen einen altmodisch aussehenden Schlüssel gab, eifrig entgegen. „Woll’n Sie auch Abendessen aufs Zimmer gebracht bekommen, Mylord?“
    St. Vincent warf Evie einen fragenden Blick zu, und sie schüttelte den Kopf. „Nein“, antwortete St. Vincent. „Aber ich vermute, dass wir morgen ein großes Frühstück benötigen werden.“
    „Aye, Mylord. Sie werden beim Schmied heiraten, oder? Ah, gut. Es gibt in ganz Gretna Green keinen besseren Priester als Paisley MacPhee. Das ist ein gebildeter Mann, der kann schreiben … er wird auch als Schreiber bei der Hochzeit dienen und Ihnen eine schöne Urkunde ausstellen.“
    „Danke.“ St. Vincent behielt seinen Arm um Evie, als sie aus dem Gasthaus hinaus und in Richtung des Cottage des Schmieds nebenan gingen. Ein schneller Blick die Straße hinunter bot dem Auge Reihen von ordentlichen Häusern und Läden. Lampen wurden entzündet, um die wachsende Dunkelheit des frühen Abends zu vertreiben.
    Als sie sich der Front des weiß getünchten Gebäudes näherten, murmelte St. Vincent: „Nur noch einen kleinen Moment länger, mein Schatz. Wir haben es beinahe geschafft.“
    Schwer gegen ihn gelehnt, das Gesicht halb in seinem Mantel verborgen, wartete Evie, während er an die Tür klopfte.
    Sie öffnete sich kurz darauf und enthüllte einen wuchtigen, rotgesichtigen Mann mit einem schönen Schnurrbart, der an den Seiten in seine üppigen Koteletten überging. Glücklicherweise war sein schottischer Akzent lange nicht so ausgeprägt wie der des Gastwirts, und Evie konnte verstehen, was er sagte.
    „Sind Sie MacPhee?“, fragte St. Vincent kurz.
    „Aye.“
    Schnell brachte St. Vincent die Vorstellungen hinter sich und erklärte ihr Anliegen. Der Schmied lächelte sie breit an. „So, so, Sie wollen also heiraten? Dann kommen Sie rein.“ Er rief seine beiden Töchter herbei, ein Paar molliger, dunkelhaariger Mädchen, die er als Florag und Gavenia vorstellte, und führte sie anschließend in die Schmiede, die an das Wohnhaus anschloss. Die MacPhees zeigten dieselbe erbarmungslose Fröhlichkeit wie der Gastwirt Findley, was alles widerlegte, was Evie über die berühmte mürrische Art der Schotten gehört hatte.
    „Sollen meine beiden Mädchen vielleicht als Zeugen dienen?“ schlug MacPhee vor.
    „Ja“, sagte St. Vincent, während sein Blick durch den Raum strich, der mit Hufeisen, Kutschenzubehör und Farmgerät gefüllt war. Die Bartstoppeln auf der unteren Hälfte seines Gesichts glänzten golden im Lampenlicht.
    „Wie Sie ohne Zweifel sehen können, sind meine …“, er zögerte, als würde er nach dem richtigen Wort für Evie suchen, „… Braut… und ich sehr erschöpft. Wir sind in extremer Eile von London hergereist und würden die Zeremonie deshalb gerne so schnell wie möglich durchführen.“
    „Aus London?“, fragte der Schmied mit offensichtlichem Vergnügen. Er strahlte Evie an. „Warum bist du nach Gretna gekommen, Mädchen? Haben deine Eltern dir nicht erlaubt zu heiraten?“
    Evie erwiderte sein Lächeln schwach. „Ich fürchte, es ist nicht g-ganz so einfach,

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