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Es duftet nach Liebe (German Edition)

Es duftet nach Liebe (German Edition)

Titel: Es duftet nach Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Jaeger , Chris P. Rolls , Karo Stein , Ashan Delon , Malin Wolf , Nico Morleen , Isabel Shtar , Moos Rose , Karolina Peli , Caitlin Daray
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zusammen. Du bist einige Male zu deinen Eltern gefahren … und hattest keine Gelegenheit, ihnen zu sagen, dass du einen Freund hast? Was soll ich davon halten?“
    Mein Herz zieht sich schmerzhaft zusammen. Denn eigentlich bedeuten seine Worte doch nichts anderes, als das er nicht an einem uns interessiert ist. Bin ich etwa der Idiot, der an eine gemeinsame Zukunft glaubt? Aber warum dann gerade jetzt diese Reise?
    „Ich verstehe dich nicht!“, brumme ich. Es ist nicht zum ersten Mal, dass ich das Gefühl habe, ich habe gar keinen Zugang zu ihm. Es gibt Tage da würde er am liebsten in mich hineinkriechen, da habe ich das Gefühl, er ist an mir festgewachsen … ein Geschwür … gutartig natürlich, aber viel zu viel, sodass ich keine Luft mehr bekomme. Er möchte alles wissen, alles erzählen … braucht mehr Aufmerksamkeit, als ich ihm geben kann. Dann wieder ist jeder Kuss zu viel, selbst die kleinste Berührung unwillkommen. Er zieht sich in ein Schneckenhaus zurück, ohne Vorwarnung, ohne dass ich auch nur die geringste Ahnung habe, woher dieser Sinneswandel kommt.
    „Kannst du endlich mit mir reden?“
    Ich will nicht, dass seine Hände unter mein Shirt fahren. Ich will ihn nicht spüren, nicht dem Wunsch erliegen, mich in seine Berührungen fallen zu lassen.
    „Können wir nicht einfach weiterfahren und du … du lässt ...“
    „Dich überraschen?“, frage ich zynisch. Ich schüttle über diesen ungeheuerlichen Vorschlag den Kopf, obwohl ich viel lieber Christian schütteln möchte.
    Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Aber es macht auch keinen Sinn noch länger auf dem Parkplatz zu bleiben. Seufzend gehe ich an ihm vorbei und steige ins Auto. Es riecht nach Kirschen. Zum ersten Mal habe ich den Eindruck, dass mir von dem Geruch schlecht wird. Ich lasse die Fensterscheibe runterfahren, vertreibe den Geruch aus meinem Auto und meinem Gehirn.
    Den Rest der Fahrt verbringen wir in angespanntem Schweigen.
    Ich wünsche mir, dass Christian etwas sagen würde, aber ich kenne ihn zu gut, um zu wissen, dass er den Mund nicht mehr aufbekommen wird.
    Ich weiß auch nicht, was ich sagen soll, denn in meinem Kopf rasen die Gedanken unkontrolliert durcheinander, wollen sich nicht einfangen, geschweige denn in eine halbwegs logische Reihenfolge pressen lassen. Deshalb konzentriere ich mich auf die Straße.
    Als wir von der Autobahn fahren, verstärkt sich das mulmige Gefühl in meinem Bauch.
    Am liebsten würde ich ihn anbrüllen, ihn dazu bringen, mir zu sagen, wie es seiner Meinung nach laufen soll.
    Ein ganzes Wochenende … zwei Nächte, drei Tage … das kann doch nur ein Albtraum werden.
     
    ***
     
    Erst als wir das Ortseingangsschild passieren, kommt wieder Leben in Christian.
    Saß er bis eben noch unscheinbar und zusammengekauert neben mir, richtet er sich jetzt auf. Er starrt aus dem Fenster, seufzt, greift nach seiner Tasche und wühlt darin herum.
    „Kaugummi?“, fragt er erneut.
    Ich stöhne leise und nicke. Für einen kurzen Moment begegnen sich unsere Blicke. Er lächelt schuldbewusst und packt den Streifen Kaugummi aus. Als Christian ihn mir vor den Mund hält, steigt mir der Kirschgeruch in die Nase. Verdammt, das ist so unfair von ihm. Seine Finger fahren über meine Lippen. Ich stupse mit der Zunge gegen eine Fingerkuppe und kann mir nicht vorstellen, dass wir auf all diese Zärtlichkeiten verzichten sollen. Dabei stehe ich so sehr auf seine Berührungen, kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mit meiner Nase über seine warme weiche Haut zu fahren, den zarten Duft von Marzipan und Kirschen einzuatmen.
    Sie haben ihr Fahrtziel erreicht reißt mich die Stimme des Navis aus meinen Gedanken. Gleichzeitig schnellt mein Puls in die Höhe.
    „Hier rechts. Du kannst direkt neben dem Tor parken.“
    Wenigstens ist Christian genauso aufgeregt wie ich.
    Ich halte vor einer hohen Hecke. Sie ist genauso hoch, wie das dunkelbraune Metalltor. Man hat keine Chance zu gucken, was sich dahinter befindet. Anscheinend sind Christians Eltern sehr auf ihre Privatsphäre bedacht.
    „Da wären wir“, sagt er leise und sieht mich an.
    Ich stelle den Motor ab, starre aus der Frontscheibe auf das Grün der Lebensbäume. Grün soll doch die Nerven beruhigen. Aber bei mir funktioniert das nicht. Ich bin verdammt aufgeregt, kann mich gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so nervös war.
    „Und nun?“
    „Ich habe keine Ahnung, aber ich … ich liebe dich und ich will ...“ Christian bricht ab,

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