Eternally - Cach, L: Eternally
erleichterten Seufzer los, legte den Kopf an den warmen Hals ihres Pferdes und atmete den tröstlichen Pferdegeruch ein. Er löste eine entfernte Erinnerung aus, die irgendwo in ihrem Gehirn vergraben und mit guten Gefühlen verbunden war, auch wenn sie noch nie zuvor einem Pferd so nahe gewesen war.
Die guten Gefühle verschwanden allerdings, als sie begann, das Reitzeug anzulegen. Der hornlose Englische Sattel und das Zaumzeug waren ein wirres Knäuel aus Lederriemen und Eisenteilen, und je mehr Caitlyn damit herumfuhrwerkte, umso mehr begann ihr Pferd, das wegen ihrer Ungeschicktheit nervös wurde, zur Seite zu tänzeln.
»Caitlyn!«, bellte Madame Pelletier und marschierte auf sie zu. Verärgert runzelte sie ihre balkenförmigen Augenbrauen. »Was machst du denn da? Dein Zaumzeug ist linksherum!«
»Tut mir leid!«, rief Caitlyn und nahm das Gewirr aus Lederriemen vom Kopf des Pferdes.
»Sei ruhig! Du erschreckst dein Pferd.« Die Hände auf ihre schmalen, knochigen Hüften gestützt, sah Madame Pelletier sie zornig an. »Sag mal, hast du kein Gespür für Tiere?«
Caitlyn duckte sich unter diesem Angriff, der ihr übermäßig hart vorkam. » Non , Madame!«
Madame Pelletier inspizierte den Sattel, den Caitlyn ihrem Pferd aufgelegt hatte, einem Fuchs namens Rosamund. »Die Schabracke ist verkehrt herum. Nimm das herunter und fang noch mal an.«
Caitlyn sank der Mut. » Oui , Madame.«
Madame ging zur nächsten Schülerin, und Caitlyn hörte, wie ihre Stimme sanfter wurde, als sie das Mädchen anleitete.
Caitlyn legte ihrem Pferd wieder den einfachen Führstrick an und band es mit einem leicht zu lösenden Knoten, den sie gelernt hatten, an der Wand fest. »Tut mir leid, Rosamund. Ich glaube, Madame Pelletier hat es auf mich abgesehen.«
Die anderen Mädchen waren fertig und führten ihre Pferde zur Reitbahn. Madame Pelletier kam zurück, um Caitlyns Arbeit erneut zu begutachten.
»Was ist denn das?«, fragte Madame ungläubig und schnippte mit den Fingern gegen den Sattel.
»Was?«, fragte Caitlyn, mit den Nerven am Ende, erschrocken. »Was habe ich diesmal falsch gemacht?«
» Regardez !« – »Schau!«
Caitlyn schaute. Es dauerte einen Moment, aber dann erkannte sie mit Entsetzen ihren Fehler: Diesmal war der Sattel selbst verkehrt herum aufgesetzt. Ihre Schultern sackten nach vorn. »Mist.«
Madame zog eine Augenbraue hoch. »Es gibt kein ›Mist‹ in Frankreich, Mademoiselle.« Sie verzog den Mund. »In Frankreich gibt es nur merde .«
» Merde! «, wiederholte Caitlyn mit rollendem R. » Merde , merde , merde! « Diese Vokabel würde sie sich mit Sicherheit merken.
»Wenigstens hast du heute irgendetwas gelernt. Ich muss jetzt zu den anderen Mädchen gehen. Sollte es dir gelingen, Rosamund richtig zu satteln, führe sie zur Reitbahn. Aber wenn du es innerhalb der nächsten zwanzig Minuten nicht schaffst«, sagte Madame und blickte auf die staubige Uhr, die an der Wand des Reitstalls hing, »wirst du heute nicht reiten.«
Angesichts dieser Drohung wurde Caitlyn von Panik ergriffen, und sie machte sich schnell an die Arbeit. Je mehr sie sich allerdings beeilte, umso mehr Fehler machte sie und umso nervöser wurde Rosamund und bewegte sich unruhig, was es für Caitlyn noch schwieriger machte. Mit jedem verdrehten Riemen und jeder Falte in der Pferdedecke wurde Caitlyn verzweifelter, und sie war den Tränen nahe. Sie nahm alles wieder von Rosamund herunter, entschlossen, noch mal ganz von vorn anzufangen. Sie wollte reiten. Sie wollte nicht noch eine Woche warten – die einzige Schülerin, die zu ungeschickt war, ein Pferd zu satteln und zu zäumen!
Caitlyn blickte zur Uhr: Achtzehn Minuten waren vergangen. Sie würde es nicht schaffen.
»Rosamund, was soll ich tun?«, fragte Caitlyn mit tränenverschleiertem Blick.
Das Pferd wieherte leise und verlagerte sein Gewicht.
Caitlyn schloss die Augen, holte tief Luft und gestand sich ihre Niederlage ein. Sie würde nicht reiten. In ihr war keine Reiterin eingesperrt.
Jetzt, wo sie es akzeptiert hatte, spürte sie, wie sie ruhig wurde. Caitlyn gab das Kämpfen und Nachdenken auf. In der vagen Absicht, Rosamund in ihre Box zurückzubringen, löste sie die Seile, die am Führstrick festgebunden waren, und nahm dann den Strick selbst ab. Sie fühlte sich eigentümlich gelassen, als würde sie außerhalb ihrer selbst schweben und sich dabei zusehen, wie ihre Hände einen einfachen Strick von einem Haken nahmen und ihn zu einer eigentümlichen
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