ETF-Handbuch der Börse Frankfurt
Anleihen). Je nach Fondstyp können folgende Risiken entstehen:
Allgemeines Marktrisiko: Marktwert und Erträge der einem ETF zugrunde liegenden Wertpapiere können fallen und steigen – und damit auch der Wert bzw. die Erträge eines ETF. Demzufolge ist es möglich, dass Anleger beim Verkauf nicht den gesamten Betrag ihrer Anlage in ETFs zurückerhalten. Zudem könnte die Performance des ETF durch Änderungen der wirtschaftlichen und markttechnischen Bedingungen sowie aufgrund von unsicheren politischen Entwicklungen, geänderten Regierungsstrategien, rechtlichen, steuerlichen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen nachteilig beeinflusst werden. Die vergangenheitsbezogene Performance eines Index ist nicht unbedingt maßgeblich für die zukünftige Entwicklung.
Länderrisiko: Dabei handelt es sich um Risiken, die sich aus unsicheren politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen eines anderen Staates ergeben. Politische Risiken entstehen aus der innen- und außenpolitischen Situation des betreffenden Landes. Innenpolitische Risiken resultieren aus ideologischen Auseinandersetzungen der Parteien des Landes, aus sozialen Spannungen, funktionsuntüchtigen staatlichen Verwaltungen und handlungsschwachen Regierungen. Dagegen beruhen außenpolitische Risiken auf der Zugehörigkeit zu politischen Allianzen und/oder auf dem feindseligen/unfriedlichen Verhalten anderer Staaten gegenüber dem betreffenden Land. Länderspezifische steuerliche Behandlung: Die steuerliche Behandlung der Anlage in ETFs kann von Land zu Land unterschiedlich sein. Investoren wird empfohlen, sich durch eigene unabhängige steuerliche Berater fachlich informieren zu lassen.
Wechselkursrisiken: Wechselkursrisiken entstehen für Investoren mit einer anderen Landeswährung als dem Euro und in denjenigen Fällen, in denen Anlagen in anderen Währungen erworben wurden als in Euro. Die Währungsproblematik soll anhand eines einfachen Beispiels verdeutlicht werden:
Risiken in der Entwicklung des Sekundärmarktes: Die dauer- hafte Notierung an einer Börse ist nicht gewährleistet.
Anlagezielrisiko: Es kann nicht garantiert werden, dass bei allen ETFs das Anlageziel, die exakte 1:1-Nachbildung des jeweiligen Index, erreicht wird. Zum einen können Managementgebühren einige Basispunkte kosten und sich somit negativ auf den Kurs des ETF auswirken. Zum anderen ist bei Anwendung der Stichprobenmethode bei der Indexabbildung die Chance einer Abweichung vom Index größer als beim Ansatz der vollständigen Abbildung.
Indexrisiko: Das Indexrisiko besteht aus zwei Komponenten: Zum einen kann nicht gewährleistet werden, dass die abgebildeten Indizes auch zukünftig auf die gleiche Art und Weise berechnet werden. Zum anderen kann auch die Indexzusammensetzung ein Risiko darstellen. Dies könnte die Auswahl einzelner Titel und die Gewichtung einiger Branchen betreffen. In einigen Indizes sind die enthaltenen Unternehmen nach der Marktkapitalisierung gewichtet, in anderen ist die Gewichtung gleich. Ersteres birgt das Risiko eines prozyklischen Verhaltens der Indexfonds. Denn bevor ein Aktientitel in einen Index aufgenommen wird, muss er eine gewisse Marktkapitalisierung erreicht haben, die eine Konsequenz aus der erfolgreichen Arbeit eines Unternehmens ist. Auf diese Weise lässt sich der Erfolg nur vergangenheitsorientiert messen und es ist möglich, dass die Aktie ihren Höhenflug bald wieder beenden wird.
Korrelation bei Branchen-ETFs: Alle Unternehmen in einem Branchen-ETF sind zum Zeitpunkt der Aufnahme in derselben Branche aktiv. Daher können die Aktienkurse dieser Unternehmen eine höhere Korrelation aufweisen als diejenige von Unternehmen, die nach einer anderen Anlagestrategie ausgewählt wurden – z. B. nach geografischer Region oder einer breiter gestreuten Branchenverteilung. Die Frage nach der Korrelation bei Branchen-Indizes spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle. Weil das Anlagespektrum begrenzter und damit volatiler ist, können nicht nur die Ertragschancen, sondern auch die Risiken wesentlich größer sein. Der Diversifikationseffekt wird durch die Konzentration auf eine Branche weitgehend neutralisiert. Dieser Effekt verstärkt sich, wenn innerhalb einer Branche einige Unternehmen über eine starke Marktstellung verfügen und deren Gewichtung innerhalb des Index demzufolge sehr hoch ist. So beträgt z. B. beim DJ EURO STOXX® 600 Technology Index das Gewicht des finnischen Mobilfunkriesen Nokia über 35 Prozent bei insgesamt
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