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Euro Psycho

Euro Psycho

Titel: Euro Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Taylor
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Spiel missachte. Sie ist in einer halben Stunde fällig.
    Ich öffne meine Tür, spüre eine Präsenz im Raum, halte inne.
    Aber ich habe den XSF , also trete ich schnell ein. Aram Shishakli sitzt im Schneidersitz auf einer samtigen Tagesbettdecke, ein Anello-and-Davide-Budapester baumelt lässig in der Luft.
    »Aram«, sage ich aufgeregt, denn es macht mich nervös, dass er hier unerwartet aufgeschlagen ist, pummelig und auf mysteriöse Art verschlossen.
    »Hast du es getan, Kev?«
    Was? Worauf will er hinaus? »Was getan?«
    »Ins Halbfinale einziehen. England raushauen.«
    »England ist scheiße … Ist es das, Aram? Bist du fertig?«
    »Nicht ganz … Ich sehe, dass du auch an einer anderen Front erfolgreich warst.«
    Jetzt geht’s los. »Die Verkaufszahlen des Q3 -Cross-Kaukasus- KKC , meinst du? Sehen lecker aus.«
    »Nein Kev, das mit Lazor Duran.«
    »Wie. Meinst. Du. Das?«
    »Und seinem Bodyguard.«
    »Davon habe ich auch gelesen.« Ich greife in die angeschrägte Tasche meiner KKC -»Get Amongst Them«-Thermo-Mid-Jacke und umfasse den Punch-Dagger.
    »Das wirst du nicht benötigen, Kev. Setz dich, lass mich erklären.«
    Ich betrachte den geometrischen Sessel, in dessen Richtung er nickt. Ich gehe rüber, setze mich, winde mich wie ein verängstigter Seidenaffe. An Bindfäden. In einer Spule.
    »Also, Kevin … meine Verbindung zu Premierminister David …«
    »Er hat die Wahl noch nicht gewonnen.«
    »Es wird ihm gelingen. Durch seinen Tod hat Lazors Partei zwar einen kurzen positiven Schub bekommen, aber ohne Aushängeschild wird diese Unterstützung wieder schwinden. Es muss schon etwas höchst Ungewöhnliches passieren, um Davids Kampagne noch entgleisen zu lassen … Egal, wo war ich?«
    »Deine Verbindung zu David.«
    »… geht viele Jahre zurück. Bis Oxford.«
    »Natürlich.«
    »Er hat sich an einem Abend in Les A. über die Bestechung seiner Mannschaft beschwert. Die Spieler sollen gekauft gewesen sein. Er hatte natürlich keinen Beweis – so wie du ihn am Anfang auch nicht hattest – und war unfähig zu agieren. Also beschwerte er sich über dies und das, über die schrecklichen Schwierigkeiten, die er zum Start seiner politischen Karriere hatte …«
    »Und?«
    »Und da habe ich dich ihm angeboten.«
    »Du hast mich ihm angeboten?«
    »Natürlich, Kevin, ich bin ein Spielervermittler. So wie ich jeden Spieler jedem Clubvorstand anbieten würde. Sei nicht empfindlich. Wir alle sind Fleisch.«
    Einverstanden.
    »Ich habe dich ihm angeboten als einen unkorrumpierbaren Spieler, als eine Naturgewalt. Er wusste nichts von deinen Hobbys …«
    »Meinen Hobbys?«
    »Deinem Temperament.«
    »Ich. Habe. Kein. Temperament. Ich bin ordnungsliebend, leidenschaftlich, engagiert, ich verliere nie die Beherrschung.«
    »Hast du aber mal. Weißt du, was ich meine?«
    »Ja. Gegenüber dem früheren Vorstand, Abtum Bahta … Der, um fair zu sein, die ein oder andere Sache weiß, und mit dem du auch in Oxford warst.«
    »Exakt, Kevin. Also nachdem du bestochen und bezahlt und blamiert warst …«
    »Von Lazor Duran.«
    »Exakt. Ich hatte zwei Freunde – dich und David –, die ein gemeinsames Problem hatten. Zwei Freunde, die sich gegenseitig helfen konnten.«
    »Und die dir helfen konnten.«
    »Natürlich. Ich erhalte ja nicht nur meinen Prozentsatz von euren Gehältern, ich werde auch hübsche Reichtümer mit Gas scheffeln, wenn David an die Macht kommt. Das Leben geht seinen vorbestimmten Gang.«
    »Gut.«
    »Ich wusste, dass du deine Rache nehmen würdest, und ich als dein Freund habe dir den ungewohnten Stoß gegeben.«
    »Ich dachte, das wäre Ika gewesen.«
    »Die Poetin mit ihrem Kopf in den Wolken? Nein. Das war ich …«
    »Gut.«
    »David ist auch ein wenig naiv. Ich meine, hätte er gewusst von deiner … sollen wir sagen, dunklen Seite … er hätte uns alle fortgeschickt. Er ist recht brav, weißt du, ein Idealist. Gefährliche Leute, diese Idealisten … wie du nur zu gut weißt.«
    »Ja.«
    »Ich war es, der David von der Psycho-Fan-Theorie überzeugte, der ihn dazu gebracht hat, es in den Zeitungen zu veröffentlichen. Ich habe bestimmte Polizisten bestochen, die lange genug nüchtern waren, um Fragen zu stellen. Aber ich habe es geschafft, dich in Sicherheit zu bringen.«
    »Warum?«
    »Du bist mein Klient.«
    »Reicht das?«
    »Und du bist ein atemberaubender Fußballer, Kevin, ein Rassepferd.«
    »Natürlich.«
    »Und jetzt ist alles ganz rosig … Mein Freund David hat einen aufrechten

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