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Euro Psycho

Euro Psycho

Titel: Euro Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Taylor
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Sieg von der Meisterschaft entfernt, Kev.«
    »Ganz genau.«
    »Hätte nicht gedacht, dass ihr es so weit bringen würdet.«
    »Ehrliche Mannschaft, kluger junger Trainer.«
    »Sicherlich. Aber ich meinte die Dinge außerhalb deiner Kontrolle … Doch vielleicht lag ich falsch, vielleicht betreut noch jemand anderes euer Team …«
    Hä?
    »… Wie auch immer, Kev, ich möchte dir einen Vorschlag machen.«
    »Oh, okay«, sage ich. »Um ehrlich zu sein, Aram, ich kann ihn annehmen oder es auch bleiben lassen.«
    Er beugt sich nach vorn, sieht angespannt, ernst aus, enthüllt sein Angebot: »König David hat mich gebeten, den Weg mithilfe der entscheidenden Gremien frei zu machen, während er seinerseits ein bisschen was bewegt im FußballEstablishment hierzulande.«
    Ich werfe ihm den »Und in welcher verfickten Hinsicht hat das was mit mir zu tun?«-Blick zu.
    »Also wir … Gut, König David …«
    Er ist nervös. Warum ist er nervös? Sicher nicht nur wegen meiner dominierenden Aura, an so was ist er ja gewöhnt.
    »… Also gut, wir haben«, fährt er fort, »dir einen Vorschlag zu unterbreiten.«
    »Hattest du bereits gesagt.«
    Und einen, an dem ich tatsächlich interessiert bin. Denn ich bin jetzt ganz Ohr.
    »Ich glaube, dass deine Oma …«
    »Möge sie in Frieden ruhen.«
    »Ja, Kev, möge sie in Frieden ruhen … Gut, ich glaube, dass deine Oma tatsächlich in diesem Land geboren wurde.«
    »Nein, ist sie nicht. Sie stammt aus dem verfickten Londoner Süden, Kumpel.«
    »Aber sagen wir mal, sie wäre hier geboren. Oder sagen wir, dass man es, wenn es eine Geburtsurkunde gäbe, die das aussagen würde, als rechtmäßig erachtet.«
    »Was?«
    »Und nehmen wir außerdem an, dass deine Einsätze für England übersehen werden könnten.«
    »Was hast du verfickt noch mal gesagt?«
    »Gut, Kev, bleib ruhig … Lass uns nur mal rumspinnen, stell dir vor, es gäbe da ein Land, das weiter gekommen wäre als jemals zuvor …«
    »… fußballistisch …«
    »Ja, es hat es tatsächlich bis zur Euro 2012 geschafft.«
    »Okay.«
    »Und sagen wir mal, dass dieses Land, das vor seinem ersten großen Turnier steht, einen Spieler in seiner Mitte hätte, einen Trainer zudem, dem man ein Angebot unterbreiten möchte.«
    »Einen brillanten Spieler? Einen brillanten Trainer?«
    »Exakt.«
    Ich verstehe. Ich glaube, ich verstehe. »Also, was du wichsend auf dem Nachhauseweg zu sagen versuchst, ist, dass El Presidente … und du … ihr wollt, dass ich der ST des Landes werde?«
    »Richtig.«
    Jesus. »Das kriegt ihr durch?«
    »Haben wir bereits.«
    »Und ich stelle die Mannschaft auf?«
    »Ja.«
    »Also könnte ich das Team der Unbestechlichen haben?«
    »So ist es.«
    »Außer Nico van Nilis und Ash Hughes natürlich.«
    »Gut … Nico hat sich mit dem belgischen Verband entzweit, er hat auch eine Großmutter, die hier geboren wurde.«
    »Wie passend. Sie war eine Freundin von meiner Oma, oder? Haben Domino zusammen gespielt, nicht wahr?«
    »Offenbar war es so.«
    »Und Ash?«
    »Ashleys Einsätze für England werden wahrscheinlich übersehen.«
    »Also könnte ich meine komplette Club-Mannschaft aufstellen?«
    »Ja. Sie werden überrascht sein zu hören, wie viele Spieler die Seiten wechseln. Mit Geld und mit dem rechten Willen ist es ganz einfach.«
    Gut, gut, gut, undurchsichtiger als ein Sonnenschirm, der einen Sombrero trägt. Wenn er zu diesem heiklen Manöver fähig ist, ist er sicherlich auch zu anderen Dingen fähig. Aber nur ruhige Hände fangen auch die großen Fische. Und auch wenn es keine Chance gibt, dass ich die Tür zu den Three Lions zuschlage und ein anderes Nationaltrikot anziehe, ich werde ihn reden lassen. Mal sehen, was sonst noch dabei rauskommt.
    »Und was ist mit dem aktuellen Trainer? Soll er noch raus gedrängt werden, kurz bevor das Turnier beginnt? Haben die Fans plötzlich den Glauben an ihn verloren? Obwohl er sie zur Euro geführt hat?«
    »Wie ich sagte, König David hat ein paar Strippen gezogen.«
    »El Presidente muss an diesen Strippen gerissen haben. Was für ein Coup.«
    »Irgendwie so was.«
    »Was, Aram?«
    »Nichts. Wie auch immer, hast du noch eine Frage an mich?«
    »Habe ich.«
    »Eine letzte Frage, ehe du es dir überlegst.«
    »Ja.«
    »Leg los, Kev.«
    »Wie viel?«
    »Zwanzigtausend Sterling für jede Minute, die ihr im Turnier bleibt … Zwei Millionen pro Spiel. Mehr oder weniger.«
    Das werde ich nicht tun, der Heimat den Rücken zuzukehren. Aber ein munteres Feilschen kann

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