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Eva und die Apfelfrauen

Eva und die Apfelfrauen

Titel: Eva und die Apfelfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Kraetschmar
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Karoppke gehen und Kassler holen « , sagte Dorothee eifrig, allzeit bereit, die Freundinnen zu bekochen.
    Â» Gute Idee. Mach das! « , gab Nele enthusiastisch zurück und setzte sich an den Tisch. » Dann helfe ich solange Eva. Gib mal den Block her. «
    Dorothee schob ihn zu ihr hinüber und band sich die Schürze ab. In letzter Zeit stand sie so häufig in der Küche, dass sie sie gleich morgens umband. Jetzt hängte sie sie an einen Haken hinter der Tür und verließ die Küche, um sich auf den Weg ins Dorf zu machen.
    Â» Ihr habt ja schon eine Menge Rezepte zusammen « , sagte Nele anerkennend, während sie durch den Block blätterte.
    Â» Es gibt haufenweise davon im Netz. Und nun noch die von Lohs Mutter! Wahrscheinlich, weil Äpfel seit Jahrtausenden zu unserer Kultur gehören. Sie sind leicht anzubauen und tragen reichlich. Und gesund sind sie auch noch. «
    Â» An apple a day keeps the doctor away « , rezitierte Nele.
    Â» Du sagst es! « Eva nickte. » Und dann ist da noch der Liebesapfel, der Apfel der Schönheit, Weihnachtsäpfelchen am Baum « , zählte sie auf. » Der Giftapfel von Schneewittchen, der goldene Reichsapfel, der Apfel der Unsterblichkeit, der Paradiesapfel, die verbotene Frucht. Der Apfel ist das Symbol der Reife, der Fülle und der Fruchtbarkeit. Und der sexuellen Attraktivität. «
    Â» Genau. Man denke nur an das schöne Wort Apfelarsch. « Nele sah Eva an. » Hast du das alles nachgelesen? « , fragte sie beeindruckt.
    Â» Na klar. Du kennst mich doch. «
    Â» Das reicht ja fast für ein Buch, was du darüber weißt! «
    Eva schlug sich an die Stirn. » Da sagst du was, Nele. Ein Buch! Ein Apfelbuch! «
    Jetzt war auch Nele interessiert. » Meinst du ein Kochbuch? «
    Â» Nein, viel mehr! Ein Apfelgeschichtsbuch. Ein Kulturbuch. Mit Fotos von unserem Apfelgarten. Von uns, in Aktion! Fünf Frauen zwischen Stadt und Land. Fünf Suchende nach dem Apfel der Erkenntnis. Mit Aufnahmen von malerischen Büfetts, die wir unter den Apfelbäumen aufbauen. Und den entsprechenden Rezepten dazu! Ein Buch voller Sommerseele und Reifearoma « , brainstormte Eva drauflos.
    Â» Du, das ist eine Superidee! « Nele war Feuer und Flamme. » Weißt du noch, als wir für Titus das Buch zum Thema Oldtimer polieren – aber richtig gemacht haben, sein doofes Give-away für die Kunden? So ähnlich könnten wir es doch machen! Nur viel schöner! Mit besseren Grafiken und schöneren Fotos! Und mit einem Poster zum Ausklappen mit dem Thema: Wie brenne ich Apfelschnaps? « , fügte Nele versonnen hinzu.
    Â» Das lieber nicht. Das ist unser Geheimnis. «
    Â» Na gut, dann das nicht. Hast ja recht. Wie viele Seiten wollen wir anpeilen? Meinst du, wir finden einen Verlag? Oder wollen wir es im Eigenverlag herausgeben? Bei Books on Demand einstellen? Und wie nennen wir es? Hast du einen guten Titelvorschlag? « Mit Nele gingen die Bücherpferde durch.
    Eva lächelte. Genau das war der Grund, weshalb sie gern mit Nele zusammenarbeitete: Es waren nicht Neles Liebesgeschichten, in die sie sich viel zu schnell verstrickte. Es waren auch nicht ihre Ironie und bestimmt nicht ihre Dickfelligkeit, über die Eva sich gelegentlich ärgerte, sondern die Einfälle, die manchmal aus ihr heraussprudelten, die Überzeugung, dass man das Unmögliche möglich machen konnte, wenn man es nur genug wollte, die gleiche Wellenlänge, auf der ihre Kreativität gelegentlich surfte.
    Â» Wie wäre es mit Das Apfelfrauenbuch ? « , schlug Eva vor.
    Â» Oder Eva und die Apfelfrauen! « , meinte Nele. » Es muss ja nicht immer Adam sein. «
    Eva nickte. » Genau das würde Marion sagen, wenn sie hier wäre! «
    Wieder war Dorothee schwach geworden.
    Karoppkes Laden war jedes Mal ihr Untergang, aber solange sie in Wannsee waren, würde sie es genießen, dort einzukaufen. Damit war ja sowieso bald Schluss. Und dann würde sie endlich mit einer Diät anfangen! Der viele Apfelkuchen half nicht wirklich dabei, den Rettungsring um ihre Hüften kleiner werden zu lassen.
    Dorothee verstand gar nicht, wie die anderen das machten. Naja, vielleicht doch. Die Freundinnen kümmerten sich nicht um die köstlichen Reste auf dem Backblech, während es ihr in der Seele wehtat, ein halbes Stück Kuchen hier, ein paar Löffelchen Sahne dort wegzuwerfen. Naschen hatte

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