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Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt

Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt

Titel: Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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einen weiteren Fan von dir. Und ich dachte die ganze Zeit: Sie ist zu mir zurückgekommen.«
    Ich zog ihn näher an mich. »Erzähl mir, was passiert ist, nachdem du aus Califia weggegangen bist. Ich will alles wissen.«
    Caleb drückte meine Hand. »Ich blieb in San Francisco, in einem Haus auf der anderen Seite der Brücke. Selbst mit der genähten Wunde konnte ich kaum laufen. Eine Weile lang lebte ich von den Feigen und Beeren aus einem Park in der Nähe. Doch dann verging ein Tag und noch einer und irgendwann war ich zu schwach, um überhaupt noch irgendwohin zu gehen. Ich saß in der Falle.
    Als ich irgendwann richtig verzweifelt war, versuchte ich, wenigstens einen Block weiterzulaufen, um etwas Essbares aufzutreiben. Ich brach auf dem Gehweg zusammen, keine Ahnung, wie lange ich dort lag – einen Tag, vielleicht auch mehrere. Ich erinnere mich nur noch daran, dass ein Pferd auf mich zukam. Ich versuchte, in einen Ladeneingang zu kriechen, um mich zu verstecken, aber es war zu spät. Ein Mann zog mich auf das Pferd hoch, danach verlor ich das Bewusstsein. Stunden später wachte ich auf. Er gab mir Wasser. Und schließlich erwähnte er Moss.«
    »Moss?«, fragte ich und erinnerte mich an den Namen. »Ist das der Mann, der den Pfad ins Leben gerufen hat?«
    »Er organisiert jetzt aus der Stadt heraus«, sagte Caleb mit kaum hörbarer Stimme. Bevor er weitersprach, sah er sich schnell im Raum um. Es tanzte nur noch ein Paar, die Hand der Frau lag auf dem Herzen des Mannes. »Er arbeitete gerade verdeckt, als der Bericht über die Soldaten hereinflatterte, die am Fuße des Berges getötet worden waren. Dieser Soldat erzählte, wo er mich das letzte Mal gesehen hat, wo ich einen Messerstich abbekommen hatte und mit wem ich unterwegs war. Moss wusste, dass ich dich nach Califia bringen würde. Er kam und fand mich. Er hat meine Papiere so gefälscht, dass es aussah, als wäre ich einfach ein weiterer Streuner, der Schutz in der Stadt sucht. Er organisiert die Leute in der Stadt, die Dissidenten.«
    »Die Dissidenten?« Ich sprach leise und war dankbar, als die Trompete ein paar laute Töne spielte. Alle um uns herum waren mit ihren eigenen Gesprächen beschäftigt und stießen fröhlich an.
    »Es gibt eine Opposition gegen die Regierung. Moss hat mich hergebracht, um ein Bauvorhaben zu leiten – wir graben Tunnel unter der Mauer hindurch, damit wir mehr Leute hereinbringen können, die uns im Kampf unterstützen. Irgendwann werden wir auch Waffen von draußen hereinschmuggeln. Insgesamt gibt es drei Tunnel. Moss redet von einer Revolution, doch gegen die Soldaten kommen wir nur mit Waffen an.«
    Caleb hielt die Lippen dicht an mein Ohr, als er mir von den Außenbezirken erzählte, den weitläufigen, öden Straßenzügen jenseits der Hauptstraße, wo ehemalige Motels zur Unterbringung der Unterschicht genutzt wurden. Einige lebten in Lagerhallen, andere in heruntergekommenen Häusern ohne warmes Wasser oder wenigstens Toiletten. Das Regime hatte Wohnraum nach dem Vermögen zugeteilt, das Einzelpersonen nach der Epidemie beisteuern konnten. Arbeitsplätze wurden von der Regierung vergeben. Die meisten Außenbezirkler putzten in Luxusappartements oder Bürogebäuden in der Innenstadt oder arbeiteten in den Läden im Palast oder betrieben neue Freizeiteinrichtungen, die überall in der Stadt eröffneten. Der König hatte endlose Gesetze erlassen: Alkoholverbot, Rauchverbot, Waffenverbot, kein Handel ohne seine Genehmigung. Niemand durfte nach zehn Uhr abends auf der Straße sein. Und für die Stadt galt: Man durfte nur hinein – aber nicht mehr hinaus.
    »Sämtliche Arbeiter hier sitzen in der Falle. Das Regime legt ihr wöchentliches Taschengeld fest und welche Arbeit sie verrichten. Sie erzählen ständig, dass sich die Bedingungen verbessern werden, dass die Außenbezirke genau wie die Innenstadt saniert werden, aber das tun sie seit Jahren. Nun wird von Erweiterung geredet, von der Eroberung der Kolonien im Osten, dem Wiederaufbau dort.«
    »Den Kolonien?«
    »Das sind drei große Ansiedlungen im Osten, die der König besucht hat. Dort leben Hunderttausende Überlebende. Er betrachtet sie bereits als Teil des Neuen Amerika, doch bevor die Kolonien nicht von einer Mauer umgeben sind, solange keine Truppen dort stationiert sind, gelten sie als autonom.«
    »Sie suchen nach dir. Stark, dieses verängstigte Kind –« Ich stolperte über das Wort. »Er hat ihnen erzählt, du hättest die Soldaten getötet. Was ist,

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