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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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sich doch nur mit Politik und Handel. Ich dachte, wir sollten uns zuerst ein paar ehrliche Antworten von jemandem holen, der diesen Ort kennt.«
    Asber war vollkommen aufgewühlt von dem Gedanken an die Möglichkeiten, die dieser Besuch eröffnen konnte. Er fragte: »Warum tun Sie das?«
    »Menschen müssen gerettet werden«, sagte Drem. Der alte Mann wusste, dass das eine Lüge war.
    Einige Zeit danach – Asber war zu seinen Reparaturen zurückgekehrt – geschah das Undenkbare: Ein weiteres Schiff dockte an. Es handelte sich um ein weiteres Passagierschiff. Seine Panzerung war zinnoberrot-gold. Weit und breit war kein Erz in Sicht.
    Zwei Männer kamen heraus. Sie trugen graue Kleidung, die man sofort vergessen hätte, wäre da nicht dieser leichte Schimmer von dunklem Goldrot gewesen. Er wirkte, als ob Lavaströme unter der brüchigen Oberfläche eines Asteroiden flossen.
    Sie schienen von dem anderen Schiff zu wissen, denn sie stellten Asber einige Fragen über das Schwesterteam. Er antwortete, so gut er konnte. Etwas in ihren Augen sagte ihm, dass sie erkannten, wenn er log und dass die Wahrheit seiner Angaben wichtiger für ihn war als das Leben in seinem Körper.
    Schließlich gingen sie wieder und kehrten ohne ein weiteres Wort zu ihrem Schiff zurück. Er beobachtete, wie sie davonflogen und spürte, wie ihm das Blut in den Adern gefror.
    Man befand sich nicht auf der Minenkolonie eines Mondes. Die Leute in diesem schwach erleuchteten Ort arbeiteten zweifellos
hart. Doch sie gehörten zu der Sorte, die es nicht so gern hatte, wenn sie ihre Aufgaben unter den Augen der Öffentlichkeit verrichtete.
    Drem saß in einer Kabine und betrachtete gelassen sein Gegenüber. Der Mann war in seinem Alter und trug moderne Kleidung, der es fast gelang, seine Figur zu verbergen. Er war so dünn, dass er schon fast ausgemergelt war, und glattrasiert. Das dunkle Haar, das früher wild wucherte, war jetzt ordentlich geschnitten. Drem fand, dass seine Ohren hervorstachen, behielt seine Beobachtung aber für sich.
    Ein derartiges Treffen sollte ein Agent der Schwestern nie haben. Drem erkannte, dass seine gute Laune und die Versuchung, die Hand auszustrecken und den Mann in die Ohren zu kneifen, nervöse Reaktionen waren. Er tat etwas, das für ihn selbst genau richtig war, aber vollkommen falsch angesichts all der Dinge, die er in seinem neuen Leben repräsentierte. »Wie kriege ich dich dazu, mit dieser Scheiße aufzuhören?«, sagte der Mann. Seine Lederhandschuhe trommelten einen ganzen Zapfenstreich auf dem Tisch. Sein Name war Terden. Er war früher einmal Rekrut bei den Schwestern von EVE gewesen. Davor war er ein Agent der Sansha gewesen. Er hatte es zwar zu den Schwestern geschafft, wurde aber irgendwann rückfällig und kehrte zu Sansha’s Nation zurück. Er würde das nie erfahren, aber Drem hatte diese Gegend hauptsächlich wegen seiner Anwesenheit ausgewählt.
    »Zehn Ernten innerhalb eines Monats vereitelt, ein Dutzend, wenn du die beiden Minenschiffe mitzählst, die wir umgeleitet haben«, sagte Drem. »Und das am Ende einer kalten Wintersaison, während der wir euch schon seit Monaten auf die gleiche Weise die Luft abgeschnürt haben. Eure Quote muss echt wehtun.«
    Finger trommelten auf dem Tisch. »Mann, wenn ich gewusst hätte, dass du so einer bist, hätte ich einen Weg gefunden, dich
auf der Basis im Schlaf zu töten«, sagte Terden mit seinem altbekannten Schlangenzischeln.
    Drem lächelte. Trotz der offensichtlichen Feindseligkeit schien Terden ebenso amüsiert über dieses Treffen wie Drem. Sie waren zwei Männer mit bösen Absichten, die sich einen dunklen Pfad hinunterschlängelten. Diese Gemeinsamkeit ermöglichte unausgesprochene Akzeptanz, wenn nicht sogar Vergebung.
    Drem sagte: »Du solltest froh sein, dass ich überhaupt hier bin.«
    »Irgendwann wäre jemand gekommen. Die Nation hat ihre Fühler schon seit einiger Zeit nach euch ausgestreckt, weißt du?«
    »Ja. Ohne bestimmtes Ziel, halb darauf ausgerichtet, ein Abkommen zu treffen und halb darauf abzielend, uns in eine Falle zu locken«, sagte Drem. »Und alles, was ihr bekommen hättet, wäre ein halbstündiger Streit über Moral und am Ende vielleicht noch einen widerwilligen Rekruten. Nichts, das wirklich von Wert gewesen wäre.«
    Er schob ein Datenpad zu Terden hinüber, der es aufnahm und aktivierte, ohne seine Handschuhe auszuziehen. »Das sollte dir bekannt vorkommen«, sagte er zu dem Headhunter.
    Terden schaute es sich genau an. Der

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