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Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung

Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung

Titel: Evernight Bd. 2 Tochter der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Gray
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hochgezogenen Augenbrauen gegen das Auto. Als wir um die Ecke gebogen waren, flüsterte ich: »Ich kann dir das erklären.«
    »Von all den Leuten, denen du davon erzählen konntest, suchst du dir ausgerechnet …«
    »Ich habe ihm nichts erzählt. Er hat es herausgefunden. Genau genommen hat er mich erwischt, als ich von unserem letzten Treffen zurückkam. Aber er wird uns nicht verraten, Lucas. Er will uns sogar unterstützen, solange wir ihm mit Charity helfen.«
    »Hat er sich verliebt, oder was?«
    Ich hatte ganz vergessen, dass ihm der Name nichts sagte. »Das Vampirmädchen in Amherst.«
    »Warte mal. Charity? Das ist ihr Name? Du hast herausgefunden, wer sie ist?« Er lächelte so stolz, dass alle Anspannung des Augenblicks von ihm abfiel. »Ich habe mich in ein Genie verliebt.«
    »Nicht ganz. Ich weiß ihren Namen nur deshalb, weil sich herausgestellt hat, dass Balthazar ihr Bruder ist.«
    » Was? «
    Ich erzählte so viel von der Geschichte, wie ich glaubte, dass Lucas verstehen würde: von ihrem gemeinsamen Leben im Neuengland der Kolonialzeit, dem Überfall der Vampire und Balthazars Beharren darauf, dass er Charity finden musste, um sich um sie zu kümmern und sie zu beschützen.
    »Vor wem muss er sie denn beschützen?«, fragte Lucas. »Vor sich selbst oder vor den Menschen rings um sie herum?«
    »Natürlich vor sich selbst. Ich habe dir doch gesagt, dass sie keine Mörderin ist.«
    »Und ich habe mich auf deine Aussage verlassen. Aber dieses Mädchen - Charity - hängt mit anderen Vampiren herum, die ganz eindeutig Ärger machen.«
    »Also wenn sie sich mit den falschen Leuten eingelassen hat, dann kann Balthazar sie da rausholen … Zumindest denkt er das. Und wenn wir ihm dabei helfen, dann hat er vor, uns ebenfalls behilflich zu sein. Er wird uns viel von dem erzählen, was er über Vampire und Geister weiß …«
    »He, he, he, warte mal.Von Geistern? Wo kommen die denn plötzlich ins Spiel?«
    »Ein Geist sucht die Evernight-Akademie heim.« Als ich den Ausdruck auf Lucas’ Gesicht sah, musste ich unwillkürlich grinsen. »Tja, gerade dachtest du noch, es könnte nicht mehr lustiger werden.«
    »Du meine Güte.«
    »Ich erzähl dir später mehr davon, okay? Der Punkt ist, dass Balthazar uns eine Menge Informationen darüber geben kann, an die wir sonst nicht kommen würden. Er ist sogar bereit, dafür zu sorgen, dass ich das Schulgelände verlassen darf, um dich zu sehen. Alles, was er will, ist die Möglichkeit, seine Schwester zu finden. Und dabei können wir ihn unterstützen, oder?«
    Einige lange Sekunden schwieg Lucas, ehe er sagte: »Ich dachte, der Typ würde mich hassen.«
    »Er ist nicht gerade in deinem Fan-Club. Aber er wird Wort halten.«
    »Und wie will er dir dabei helfen, aus Evernight rauszukommen? Kennt Balthazar vielleicht einen versteckten Tunnel oder so was?«
    Und schon waren wir auf heiklem Terrain. »Na ja, also, er ist älter und recht vernünftig, und wir haben die Sache so dargestellt, als wenn er mir beibringt, was ich übers Vampirsein wissen muss, und so haben es Mrs. Bethany und meine Eltern erlaubt.« Ich holte tief Luft und wagte den Vorstoß: »Wir haben sie irgendwie davon überzeugt, dass wir miteinander ausgehen.«
    Stille. Lucas starrte mich an, und seine Augen waren wachsam.
    »Wir gehen aber nicht miteinander aus. Und wir sind ganz und gar nicht zusammen. Das hast du doch verstanden, nicht? Weil mir das nämlich absolut klar ist, und ihm auch.« Zumindest hoffte ich, dass Balthazar die Lage begriffen hatte.
    »Ja, ist bei mir angekommen.« Lucas klang alles andere als beruhigt. »Aber er war schon immer scharf auf dich. Ich erinnere mich noch gut daran, wie er in der Nacht beim Herbstball war. Besitzergreifend. Regelrecht besitzergreifend.«
    »Er war ja auch wirklich meine Begleitung für den Herbstball, erinnerst du dich nicht mehr? Und zwar, weil du in Riverton die Beherrschung verloren hast und durchgedreht bist.«
    »Mein ganzes Leben lang habe ich die Dinge mit meinen Fäusten geregelt, Bianca. Und wenn man Vampire jagt, dann ist das auch die beste Art und Weise, am Leben zu bleiben.«
    Ich trat einen Schritt näher zu Lucas und konnte mit einem Mal den Geruch seiner Haut wahrnehmen. »Das verstehe ich. Deshalb versuch du doch bitte auch, diese Sache zu begreifen. Es ist das Einzige, was uns eingefallen ist.«
    Er holte verkrampft Luft. »Ich wollte nicht überreagieren, das schwöre ich dir. Es tut mir leid, Bianca. Es ist nur … Ich vermisse

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