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Ewig sollst du schlafen

Ewig sollst du schlafen

Titel: Ewig sollst du schlafen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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Flirtete mit ihr. Um Himmels willen!
    »Ich meine es ernst, Sean.«
    »Nein, Baby, du wolltest ihn zurückhaben, weißt du nicht mehr?«
    Verschwommen entsann sie sich, wie er den Schlüssel von seinem Schlüsselbund gelöst hatte. Sie hatten in seinem alten Jaguar gesessen, und sie war einem Zusammenbruch nahe gewesen.
    »Stimmt. Aber vielleicht hast du dir einen Nachschlüssel anfertigen lassen.«
    »Warum sollte ich?«
    »Warum nicht?«
    »Das ist gemein, Gillette.«
    »Also nicht mehr ›Baby‹? Gut so.« Noch mehr Streifenwagen wurden zur Heritage Road beordert. Sie merkte sich die Adresse und fingerte im voll gestopften Handschuhfach nach einer Straßenkarte. »Ich habe jetzt keine Zeit«, sagte sie und beendete das Gespräch. Was bildete er sich überhaupt ein, zum Teufel? Er hatte Schluss gemacht, und jetzt sollte sie seinetwegen alles stehen und liegen lassen? Kam gar nicht infrage!
    Doch in seiner Summe hatte ein verzweifelter Unterton mitgeschwungen … O Mann, wahrscheinlich brauchte er Geld. Er schuldete ihr bereits tausendfünfhundert Dollar. Und er würde keinen Cent mehr von ihr kriegen. Sie dachte an die vergangene Nacht. An die Botschaft in ihrem Bett. An die Botschaft unter ihrem Scheibenwischer … Konnte Sean der Urheber sein? Das war eigentlich nicht sein Stil … und trotzdem … »Grüble jetzt nicht darüber nach«, schalt sie sich laut. Sie konnte es sich nicht leisten, noch eine Minute länger mit Gedanken an einen Draufgänger zu vergeuden, der, wie sie erst später erfuhr, auch ein Kleingangster war.
    An der nächsten roten Ampel studierte sie die Straßenkarte.
    O Gott! Dir Herz raste. An der Heritage Road lag der Friedhof! Heritage Cemetery. Sie spürte ein erwartungsvolles Kribbeln.
    Zweifellos hatte der Grabräuber wieder zugeschlagen. Ein lautes Hupen wies sie darauf hin, dass die Ampel auf Grün gesprungen war. Sie nahm die Kurve und fuhr aus der Stadt hinaus.
    Zu ihrer nächsten Titelgeschichte.

10. Kapitel
    R eed schaute auf den geöffneten Sarg hinunter. Nicht nur eine Leiche, sondern zwei steckten darin. Wie beim vorigen Mal. Allerdings gab es einen Unterschied: Die nackte, zerschundene Leiche, die oben lag, war die einer alten Frau, und die darunter liegende war zwar verwest, doch anhand der verbliebenen Kleidungsreste – ein dunkler Herrenanzug – eindeutig als Mann zu identifizieren. Reed erblickte einige graue Haarbüschel. Dies musste Thomas Massey sein.
    »Heiliger Strohsack«, flüsterte Morrisette, das Gesicht aschfahl, die Augen auf den offenen Sarg gerichtet. Der Tatort war inzwischen vom Spurensicherungsteam gründlich abgesucht worden, und jetzt hatte man ein riesiges Zelt über dem Grab errichtet, um etwaige weitere Spuren zu erhalten. Die Plane erfüllte einen doppelten Zweck: Sie schützte den Tatort zum einen vor den Elementen und zum anderen vor den neugierigen Blicken der Fotografen mit ihren Zoom-Linsen und den Fernsehleuten mit ihren hoch technisierten Geräten, einschließlich tief fliegender Hubschrauber. Bevor die nächsten Angehörigen von Massey informiert waren und die Polizei wusste, ob sich ein Serienmörder herumtrieb, würde man sich hüten, Informationen an die Presse weiterzugeben, die die Öffentlichkeit in Angst versetzen und womöglich die Ermittlungen behindern würden. »Wir sollten in der Vermisstenzentrale nachfragen, um die Identität der Frau festzustellen. Ruf Rita an und frag sie, ob eine Weiße Ende fünfzig oder Anfang sechzig als vermisst gemeldet wurde.«
    »Nicht nötig.« Morrisettes Igelfrisur hielt dem Regen nicht stand. Während sie noch immer in das Grab starrte, begann sie zu zittern und war sichtlich dem Zusammenbruch nah. »Hat jemand eine Zigarette für mich?«, fragte sie, riss den Blick vom Grab los und schaute in die Gesichter ihrer Kollegen.
    »Hier.« Fletcher, einer der uniformierten Polizisten, griff in seine Tasche, zückte ein zerknülltes Päckchen Camel und schüttelte eine Zigarette heraus. Morrisette versuchte mit bebenden Fingern, sie anzuzünden, ihr Feuerzeug klickte, brachte jedoch keine Flamme hervor. »Kennst du sie etwa?«, fragte Reed, nahm ihr das Feuerzeug aus der Hand, schüttelte es und ließ es dann aufflammen.
    Morrisette sog gierig an der Camel. Rauch strömte aus ihren Nasenlöchern. »Mrs. Peters. Ihren Vornamen kenne ich nicht, aber sie hat ehrenamtlich in der Bibliothek gearbeitet. Witwe, glaube ich, bin mir aber nicht sicher.« Zur Beruhigung nahm Morrisette noch einen tiefen

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