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Ewige Schreie

Ewige Schreie

Titel: Ewige Schreie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fanden sie nicht.
    »Bleibt nur noch die Kirche«, sagte Garner, als sie wieder unten im Flur standen.
    Hacksei lachte glucksend. Daraufhin fühlte sich Garner auf den Arm genommen. Sein Schlag mit dem Handrücken kam aus der Drehung, und er traf voll ins Ziel.
    Hacksei fiel bis gegen die Wand. »He, was ist?« beschwerte er sich und wischte mit dem Handrücken über seine Lippen, wo eine Stelle aufgeplatzt war und das Blut hervortrat.
    »Reiß dich zusammen!« zischte Garner. »Es bleibt auch nur die Kirche.«
    »Da gehe ich aber nicht rein!« beschwerte sich Hacksei.
    »Und ob du mitgehst, oder ich mache dich gleich einen Kopf kürzer.«
    Es waren keine leeren Drohungen. Garner war berüchtigt. Er schlug immer erst, bevor er redete.
    Roy sagte überhaupt nichts. Er galt als der große Schweiger und schaute meist auf seine Schuhspitzen. Er tat immer das, was man ihm sagte. Da reagierte er wie ein Roboter, sein eigenes Denken und Fühlen schaltete er zumeist aus, wobei bei ihm auch nicht viel vorhanden war, wenn man ehrlich sein wollte.
    Garner wußte, wie man vom Pfarrhaus in die Kirche gelangte. Er schob die kleine Seitentür auf, und schon standen die Männer innerhalb des Gotteshauses.
    Zuerst sahen sie nicht viel. Ihre Augen mußten sich erst umstellen, dann hörten sie das Fluchen, und die Stimme kam ihnen bekannt vor.
    »Paddock!« zischte Garner. Er blieb nicht stehen, sondern polterte durch die Kirchenbänke, gefolgt von seinen beiden Kumpanen. Wenig später standen sie neben dem Fahrer des Leichenwagens und schauten auf ihn herab.
    Der blickte sie aus seiner Froschperspektive an. »Verdammt, ihr Idioten, was starrt ihr so?«
    Garner hob die Schultern. »Du bist doch der Idiot und hast dich übertölpeln lassen.«
    »Rede kein Blech, sondern sorg dafür, daß ich endlich die verdammte Fessel loswerde.«
    »Hast du den Schlüssel?« fragte Hacksei.
    Da bekam Paddock fast einen Wutanfall. Er schrie und tobte, daß es durch die Kirche hallte. Seine drei Kumpane zogen die Köpfe ein, aber einen Rat wußten sie auch nicht, denn niemand von ihnen besaß ein Werkzeug, um die Handschelle zu durchtrennen.
    Die Idee hatte Paddock selbst. »Holt eine normale Säge und sägt das Stück Holz von der Kirchenbank ab!«
    »Und wo ist die?« fragte Hacksei.
    »Bei mir im Wagen. Es gibt da eine Werkzeugkiste.«
    »Ich gehe schon.« Garner lief davon. Roy und Hacksei blieben bei dem Fahrer. Sie fühlten sich innerhalb der Kirche nicht wohl. Sorgfältig hatten sie es immer vermieden, das Gotteshaus zu betreten. Seit ihrer Kindheit waren sie nicht mehr hiergewesen. Als Hackseis Mutter starb, hatte er auf dem Friedhof gewartet.
    Paddock sah auch keinen Grund, sich mit den Typen zu unterhalten. Für ihn war allein Garner der Gesprächspartner, die anderen waren ihm zu dumm.
    Auch jetzt noch regte er sich auf. »Wo bleibt der verdammte Idiot nur?«
    »Er kommt bestimmt gleich zurück«, sagte Roy.
    »Mit dir hat keiner geredet!«
    Roy schwieg erschreckt.
    Dann kam Garner endlich. Er hatte die Säge gefunden und hielt sie in die Höhe.
    »Setz sie genau da an!« befahl Paddock und deutete mit der freien Hand auf die bewußte Stelle.
    Garner nickte. Er bückte sich und drückte das gezackte Sägeblatt gegen eine kleine gedrechselte Säule. Dann begann er mit seiner Arbeit. Er stellte sich geschickt dabei an, bewegte sie Säge und schaute, wie das Holzmehl nach unten rieselte.
    Auch Paddock hatte sich gedreht. Noch zweimal mußte Garner sägen, dann war der Fahrer frei.
    »Endlich!« keuchte Paddock und stand auf. Er blickte die Fessel an, die sein Handgelenk umspannte, und sein Gesicht verzerrte sich dabei.
    »Wenn ich den Bullen treffe, werde ich ihn bei lebendigem Leib einschaufeln«, knirschte er.
    Garner hob die Schultern. »Er hat übrigens die beiden Leichen endgültig getötet.«
    »Die in meinem Wagen?«
    »Ja.«
    »Dieser verdammte Hund. Dafür wird er noch mehr zu leiden haben, das verspreche ich euch. Kommt jetzt!«
    »Und wohin?« fragte Roy. »Zum Friedhof?«
    »Wohin denn sonst, du Idiot! Schließlich habe ich genügend Gräber für alle geschaufelt. Für alle…!« Er lachte wild und beeilte sich wie selten in seinem Leben.
    ***
    Wir waren zu Fuß zum Friedhof gelaufen! Obwohl wir unser Ziel nicht sahen, merkten wir doch, daß wir uns ihm näherten. Die Schreie wurden lauter!
    Sie gellten durch die Nacht. Eine unheimliche schaurige Melodie, manchmal schrill klingend, weil sich einige Schreie überschlugen, dann wieder

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