Ewiger Schwur
schmutziger, als Eilor es gefiel, aber dann wiederum ging es wirklich um Cuthahs Vergnügen. Es ging darum, Eilor eine Lektion zu erteilen. Er wusste das. Er konnte entweder eine Frau wie diese haben, oder er konnte ihren Platz einnehmen. Die Regeln in Cuthahs Welt waren ziemlich simpel. Versagen oder Erfolg haben. Etwas dazwischen gab es nicht.
»Beide Frauen. Zwei Wochen«, sagte Cuthah und stieß sich von dem Leichnam ab. »Bring eine hierher.«
»Und die andere?«
»Töte sie. Es ist mir egal, welche. Sorge nur dafür, dass du mir tatsächlich eine bringst.« Sein Herr schritt zur Tür. »Und mach diese Schweinerei weg. Sofort. Sonst hast du die Dämonen am Hals.«
7
Also war er ein kaltherziger Bastard. Soll heißen, kaltherzig und selbstsüchtig. Brends trat vom Tisch weg, klappte sein Handy auf und tippte die vertrauten Zahlen ein. Er hatte das Gesicht auf Mischkas Video erkannt.
Mischkas entschwundene Cousine war Dathans neueste Bumspartnerin.
Die vertraute Stimme knurrte eine angespannte Begrüßung durch die Leitung.
»Ich brauche deine Hilfe«, fauchte Brends ins Telefon.
»Aber gern.« Der Mann am anderen Ende der Leitung zögerte nicht.
»Du hast eine Begleiterin. Einen Menschen.«
»Ja. Pell.« Dathans Tonfall verriet nichts, aber Brends’ Wissen nach waren die beiden jetzt seit Monaten Freunde. Er hatte keine Ahnung, welches Spiel der andere Dämon spielte, aber es war jedenfalls schwer zu ergründen. Er hatte die Begierde gerochen, die der Mann verströmte, und er konnte nicht verstehen, warum Dathan bisher nichts deswegen unternommen hatte.
»Pells Cousine ist gerade hier aufgetaucht. Sie sucht nach ihr.«
»Weiß ich.« Befriedigung erfüllte Dathans Stimme. Anscheinend hatte Mischka mit ihrem kleinen Manöver Dathan direkt in die Hände gespielt.
»Du weißt, wo sie ist?«
»Hier bei mir.« Noch mehr Befriedigung. Maskuline Befriedigung. Ja, Dathan hatte Pell endlich genau da, wo er sie haben wollte. Keine unbefriedigte Lust mehr für diesen Dämon. »Gibt’s ein Problem?«
»Nicht, wenn du deine Pell weit von M City entfernt hältst«, sagte Brends.
Eine kurze Pause, und dann fragte Dathan: »Magst du mir den Grund dafür sagen? Könnte mir meinen Job erleichtern. Sie ist sowieso schon durch den Wind, weil Mischka ihr auf den Fersen ist. Sie wird ohne großes Drängen weglaufen. Und ich sorge dafür, dass sie in die richtige Richtung läuft. Sie fühlt sich verfolgt.«
Das stimmte wahrscheinlich. »Bring sie weg von hier. Sag ihr, dass ihr Verdacht wahrscheinlich zutrifft, und bring sie aufs Land.«
»Geht klar.« Eine Pause. »Für wie lange?«
»Ich werde dir Bescheid geben, wenn die Luft wieder rein ist. Aber wahrscheinlich für einige Wochen.«
»Du weißt, wer ihrer Fährte folgt?«
»Ja. Eilor.« Er sagte dem anderen Mann die Wahrheit, denn er ging nicht davon aus, dass Pell für Dathan bloß eine x-beliebige menschliche Seele war. Nicht mehr. Da braute sich Ärger zusammen, Ärger, dem er sich später stellen würde. Teufel, er hatte sich noch nie zuvor darum Sorgen gemacht. »Du weißt doch von all den Menschenfrauen, die jemand in und um M City herum abgeschlachtet hat?« Als der andere unverständlich grunzte, sprach er weiter. »Das ist Eilor, und er hat noch eine erwischt. Außerdem hat er Hushai getötet.« Schnell ging er für Dathan die Details durch. »Ich schicke dir das Video, das wir haben. Wirf einen Blick darauf und sag mir, was du denkst.« Mit einem kurzen Piepton bestätigte sein Handy das Hochladen des Files auf eine sichere Seite.
Mehrere lange Augenblicke herrschte Schweigen in der Leitung, dann sagte Dathan: »Keiner von uns sollte einen solchen Mord begehen.«
»Es sei denn, er ist ein Abtrünniger.«
Die Worte hingen zwischen ihnen in der Luft. »Was bedeutet, dass ich den Killer schnell aufspüren muss. Bevor er einen Menschen zu viel tötet. Bevor er einen weiteren Bruder erwischt.«
»Verdammt!«, fluchte Dathan ärgerlich. »Warum jetzt, Brends? Warum nimmt er sich so lange menschliche Frauen vor und geht dann zu einem von unserer Art über? Er muss wissen, dass wir ihn aufs Korn nehmen. Die Abtrünnigen sind wahnsinnig, Brends, aber sie sind nicht dumm. Das ist sein Todesurteil. Er wird von Glück sagen können, wenn man ihn in die Reservate schickt.«
»Ja. Es bedeutet, dass wir zwei der Unseren verloren haben. Einen an die Klinge und einen an den Durst. Schaff Pell aus der Stadt!«
»Zu ihrem Schutz.«
»Das auch.«
Am anderen
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