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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Weisheit aus. Seine lange, aristokratische Nase war in einem gewagten Schwung gebogen.
    Jetzt verzog er spöttisch die Mundwinkel – ein Ausdruck, der nicht in sein  Gesicht zu passen schien.
    »Der Prinz höchstpersönlich, welch eine Ehre«, sagte er mit tiefer, voller Stimme und machte eine lächerliche kleine Verbeugung.
    Alex’ Augen blitzten wütend auf, doch er hielt sich um Zaum. Der Vampir machte einige Schritte auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus. Wie erstarrt sah Alex den lüsternen Ausdruck in den Augen des Alten. Endlich faßte er sich wieder.
    »Was soll dieser Tanz?« fragte er unhöflich und wich einen Schritt zurück. Doch der Alte folgte ihm. Er streckte seine schneeweißen Finger nach Alex aus und berührte sein Gesicht.
    »So eine wundervolle Haut. So ein schönes Gesicht – es wundert mich nicht, daß alle verrückt nach dir sind.«
    Alex verdrehte die Augen. »Wer soll das sein – alle?«
    Unwirsch sah der Alte ihn an. »Alle sind alle, du Nichtsnutz. Aber vor allen Dingen meine geliebte Mayra.«
    Alex starrte ihn an. Offensichtlich kannte er Mayra sehr gut, und das war für ihn sicherlich kein großer Vorteil. Was konnte er bloß von ihm wollen? Rasch sah er sich nach einem Fluchtweg um und entdeckte zu seiner großen Überraschung Daniel in der Tür stehen. Erstaunt zog er die Augenbrauen hoch.
    »Was machst du denn hier?« fragte er, doch als er die Frage ausgesprochen hatte, war die Antwort für ihn schon klar. Daniel war mit seinem Gebieter hier, dem alten Vampir. Der Alte winkte Daniel zu sich heran, und dieser gehorchte mit gesenktem Blick.
    »Du hattest recht«, sagte er zu Daniel. »Dein Freund hat wirklich ganz besondere Kräfte, aber – er hat auch ein großes Maul.« Mit einem klatschenden Geräusch schlug er Alex ins Gesicht.
    Die Bewegung war so schnell gewesen, daß Alex sie nicht hatte kommen sehen. Wie versteinert blieb er stehen, der Handabdruck brannte rot in seinem Gesicht. Wütend starrte er den Alten an. Dieser grinste, wobei er sein leuchtend weißes Gebiß entblößte. Wortlos drehte er sich um und verließ das Zimmer. Alex folgte, doch tat er es in erster Linie für Daniel.
    Ein eigenartiger süßlicher Geruch umwehte seine Nase. Der Geruch wurde intensiver, während sie einige Zimmer durchquerten, bis er schließlich fast nicht mehr zu ertragen war. Sie stoppten schließlich in einem kleinen schmucklosen Raum, und Daniel entzündete einige Kerzen. Dort sah Alex den Grund für den Geruch.
    Er war auf einem Holzstuhl gefesselt, obwohl er sicherlich keine Anstalten mehr machte, wegzulaufen. Es war Joey, der Bekannte von Virginia. Seinem Zustand nach zu urteilen war er noch nicht sehr lange tot – vielleicht einen Tag. Angewidert wandte Alex das Gesicht ab.
    »Was hat das alles zu bedeuten?« fragte Alex mit gerümpfter Nase.
    Daniel hob einen Arm des Toten in die Luft und entblößte die blaue Tätowierung auf dessen Unterarm.
    »Du kennst ihn, nicht wahr?« Daniel war einen Schritt auf ihn zugekommen. Erst jetzt bemerkte Alex den erschöpften Ausdruck in seinen Augen und die eingefallenen Wangen. Der Alte nährte sich an ihm, schoß es ihm durch den Kopf.
    Mit einem leichten Kopfschütteln antwortete er: »Ja, er war ein Mitglied des Kreises von Merrick. Er ist erst vor kurzem in London aufgetaucht.«
    »Alex, er wußte deinen Namen und den Namen deines Liebhabers.« Daniel sah in durchdringend an.
    »Der Kreis von Merrick hat sein Hauptquartier gar nicht in Amerika, nicht wahr?« Alex’ Stimme klang plötzlich verbittert. »Jede Flucht war zwecklos.«
    Der Alte lachte amüsiert. »Das ist aber kein Gesichtsausdruck für einen Prinzen.«
    »Was für ein Gesichtsausdruck wäre denn angemessen?« fragte Alex spitz.
    Der Alte lachte. »Ein königlicher, nicht wahr? Dabei seid Ihr doch auch nur gewöhnlicher Landadel, Mylord. Und doch dreist genug, sich über alle Regeln und Gesetze hinwegzusetzten.«
    »Ich weiß noch immer nicht, was unser Zusammentreffen für einen Grund hat«, sagte Alex und ignorierte die Äußerung des Alten. »Ich weiß nicht einmal, wer Ihr seid.«
    »Oh, das stimmt mich sehr traurig«, sagte der Alte. »Hat Mayra nicht einmal den Namen ihres ewigen Geliebten erwähnt? Sie muß wirklich völlig blind gewesen sein vor Verlangen – und doch hat sie Euch niemals besessen. Im Gegensatz zu mir. Mein Name ist Dymas.« Er verbeugte sich wieder leicht.
    Auch Alex neigte leicht seinen Kopf. »Und welche Gründe sind nun verantwortlich für

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