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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Wütend trieb ich die Gedanken aus meinem Kopf und sagte nach kurzer Zeit: »Joey ist tot.«
    Und mit einem humorlosen Lächeln fügte ich hinzu: »Dieselben Täter.«
    Ich sah, wie Brian aufatmete. Es mußte eine Genugtuung für ihn sein, vom Tod seines Peinigers zu erfahren. Würde ich mich vielleicht auch über Daniels Tod freuen? Ich seufzte wieder. Wahrscheinlich nicht.
    »Was bedeutet das für den Kreis?«
    »Wahrscheinlich nicht viel. Für uns bedeutet es allerdings, daß das Hauptquartier mit großer Wahrscheinlichkeit hier in London ist. Es sind zu viele Leute hier, als daß es ein Zufall sein könnte. Wir haben uns sozusagen mitten in einen Ameisenhaufen hineingesetzt. Nun gut, mehr weiß ich allerdings nicht. Worüber ich mir Sorgen mache, ist die Tatsache, daß der gute Joey unsere Namen wußte. Ich hoffe nicht, daß sie auch über unseren Wohnsitz informiert sind.«
    »Eher unwahrscheinlich, oder was meinst du?«
    »Wir sollten auf der Hut sein, aber um die Zelte gleich abzubrechen erscheint es mir auch noch ein bißchen früh.« Etwas mühsam stand ich auf und streckte meine steifen Glieder.
    Brian beobachtete mich erstaunt. »Was hast du vor?«
    Ich starrte ihn aus blutunterlaufenen Augen an. »Zeit zum Jagen.« Mit diesen Worten verschwand ich und machte mich auf die Suche nach einem Leckerbissen, mit dem ich meine Stimmung ein wenig anheben konnte.
                
     
    In Brians Kopf war ein Plan entstanden, der mit dem Tod Joey Wilders zur Gewißheit geworden war. Er wollte sich an Joeys Stelle mit dem jungen Clairley treffen. Er wußte, daß er nur so eine Möglichkeit hatte an die Tagebücher des Vaters heranzukommen. Denn – wie Brian ihn einschätzte – hatte er die Bücher mit nach London genommen. Er mußte sich Clairley nur noch so weit nähern, daß dieser ihn mit in sein Hotelzimmer nahm.
    »Du willst was?« Gabriel kicherte vergnügt – als er davon erfuhr – und lehnte sich in einem der Wohnzimmersessel zurück.
    Brian runzelte die Stirn. »Es ist die einzige Möglichkeit, an ihn heranzukommen. Er muß mich doch mögen.«
    Ich lächelte ihn an. »Ein wundervoller Plan, Brian. Doch meinst du, er wird darauf hereinfallen?«
    Brian nickte unsicher. »Ich denke, ja.« Dann lachte er leise. »Ich habe schon ganz andere Leute getäuscht.«
    Überrascht sah ich ihn an. Er hatte einfach immer neue Seiten, auf die ich noch nie zuvor einen Blick hatte werfen können
    »Meinetwegen. Ich habe zumindest keine bessere Idee.«
    Gabriel sprang auf. »Dann laß uns jetzt das passende Outfit für deinen Auftritt aussuchen, Brian. Komm.«
    Er griff Brian am Arm und zog ihn mit sich nach draußen. Brian folgte ihm mit gequältem Gesicht. Ich blieb nachdenklich zurück. Noch immer zerrte die Erinnerung der letzten Tage an mir. Mehr als einmal hatte ich mir vorgestellt, was ich machen würde, wenn Daniel mir plötzlich gegenüberständ. Ich wußte, daß es irgendwann einmal zu dieser Begegnung kommen mußte, wahrscheinlich eher, als ich mir wünschte. Doch was um alles in der Welt hatten sie damit erreicht? Ich würde mich nicht ändern, gefiel ich mir doch recht gut in meiner Haut. Sie hatten mir einen Denkzettel verpassen wollen, doch als einzige Folge war eine kleine gelbe Zornesflamme entstanden, die tief in mir angefangen hatte zu flackern. In diesem Moment wußte ich, daß ich mich rächen würde. Nicht an Daniel, nein – sondern an all denen, die glaubten, Gott spielen zu können.
     
     
     
    Ihre langen fuchsroten Haare glänzten, als die ersten Sonnenstrahlen darauf fielen. »Komm, Alexander«, lockte sie ausgelassen.
    Sie lief über die Wiese hinüber zu den Pferden, die die Nacht im Freien verbracht hatte. Wahrscheinlich waren William und Robert wieder im Dorf gewesen ...
    Alex folgte ihr. Die warmen Sonnenstrahlen erwärmten seine Haut und vertrieben dunkle Gedanken. Niemand würde sie hier finden. Nicht einmal die Mägde und Knechte waren auf. Munter begrüßte sie die Pferde, ihre vierbeinigen Freunde. Einer zierlichen Schimmelstute drückte sie einen schmatzenden Kuß auf die Stirn. Das Pferd hörte für einen Moment auf zu grasen. Fast konnte Alex die Verwunderung in den Augen des Tieres erkennen.
    Er begann zu laufen und holte sie fast ein. Doch sie entwischte ihm im letzten Augenblick und rannte geschickt in den Wald. Die langen Kleider flogen um ihre Beine, doch sie stolperte nicht ein einziges Mal.
    Alex setzte ihr nach und entdeckte sie schließlich auf einer kleinen

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