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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Männer ich mit in dieses Zimmer nahm und wie viele dieses verdammte Haus wieder verließen – ich weiß es nicht. Ich vermute, er hat fast alle in den Tod geschickt. Er war ein Tyrann. Aber sooft er mich trat, mich seine übernatürlichen Kräfte spüren ließ – und das war nicht selten – sooft stand ich wieder auf und rannte hinter ihm her. Ich wollte die Unsterblichkeit – mehr als alles andere.
    Und trotz allem, was er mir antat, wußte ich, daß er mich liebte; auf seine schrecklich verkorkste Weise, aber er liebte mich.
    Das war auch der Grund, weshalb er zurückgekommen war, um mich zu warnen. Es war entsetzlich, daß Marc den Tod gefunden hatte. Ich trauerte wirklich, aber in erster Linie machte ich mir Sorgen um Brian. Er war in zweierlei Hinsicht gefährdet: Wenn der Kreis von Merrick erfuhr, daß er Kontakt zu einem Unsterblichen hatte, würden sie ihn in den Wahnsinn treiben.
    Und wenn Lomay auf Brian traf – das mochte ich mir nicht einmal vorstellen. Aber ich konnte ihn nicht schon wieder verlassen – und das wollte ich auch gar nicht.
    Es war ein Dilemma. Aber ich sah ein, daß ich auf der Hut sein mußte. Die Details über unser Leben, die Clairley beschrieben hatte, waren erschütternd genau.
    Wenn sie einen von uns fanden, wußten sie, wie sie uns umbringen konnten. Der Kreis von Merrick kam jedenfalls nicht mit Kreuzen und Knoblauch daher, wie die zu belächelnden Menschen des 18. und 19. Jahrhunderts. Am ausgeprägtesten war dieser Irrglaube wohl in Osteuropa, aber auch sonst waren die Menschen davon überzeugt, uns durch Bibeln und heilige Sprüche von sich fernhalten zu können. Wie schon gesagt – ein Irrglaube.
     
     
     
     
     

5
     
     
    Brian streckte sich behaglich auf Virginias Sofa aus, auf dem sie noch vor kurzem mit Alex gelegen hatte. In der Hand hielt er ein Glas Weißwein, an dem er hin und wieder nippte. Virginia saß angespannt auf dem Sessel ihm gegenüber. Sie beobachtete jede seiner feinen, fast weiblichen Bewegungen fasziniert. Lässig fuhr sich Brian mit den Fingern durch das dichte Haar, ohne sich bewußt zu sein, was für eine verführerische Geste das war.
    » Was denkst du eigentlich von Alex? « fragte er Virginia und fixierte sie scharf, um keine Regung in ihrem Gesicht zu verpassen.
    » Müssen wir von ihm sprechen? « Virginia wandte ihren Blick von ihm ab. » Du erscheinst mir viel realer, Brian. Du machst mir keine Angst. «
    » Warum triffst du ihn, wenn er dir Angst macht? « fragte Brian verwundert und richtete sich auf. Als er Virginias Gesicht sah, schüttelte er den Kopf.
    » Du empfindest gar nichts für ihn, oder? «
    » Ach, laß das doch « , erwiderte Virginia genervt.
    Aber Brian ließ nicht locker. » Du findest es nur spannend – ein Spiel mit dem Feuer. «
    » Nein, das ist nicht wahr. Er ist natürlich attraktiv – welche Frau würde nicht dahinschmelzen bei seinem Lächeln? Und ich finde ihn wirklich sehr interessant. Aber es gibt Dinge an ihm, die ich nicht... begreifen kann. Dinge, die mir Angst machen. Er ist... so dominant – im Gegensatz zur dir. «
    » Weißt du eigentlich um die Gefahr, in die du dich begibst? «
    Virginia lachte. » Das Spiel mit dem Feuer ist einfach gefährlich. «
    Kleopatra sprang auf das Sofa, um sich von Brian kraulen zu lassen. Als er zufällig den weichen Katzenkörper berührte, erschrak Brian heftig.
    » Deine Nerven sind wohl auch nicht die besten, was? « Virginia lächelte spöttisch, aber Brian widmete seine Aufmerksamkeit der Katze, die bereits angefangen hatte, zu schnurren.
    » Ist er eigentlich dein Lover? « fragte Virginia dann ganz unvermittelt.
    » Wie kommst du darauf? « Brian sah sie mißtrauisch an.
    » Na ja, ich glaube, du hast noch nicht so wahnsinnig viel Erfahrung mit Frauen « , grinste Virginia.
    » War ich so schlecht? « , fragte Brian schuldbewußt, aber Virginia schüttelte rasch den Kopf.
    » Nein, du machst nur den Eindruck, als könntest du mit Männern mehr anfangen. «
    » Vielleicht hast du da recht « , seufzte Brian und wandte sich wieder der Katze zu.
    Virginia wartete einen Moment. » Bekomme ich also keine Antwort? «
    » Na, es kommt darauf an, wie du Lover definierst « , sagte Brian schließlich. » Ich bin ihm sehr verbunden. «
    » Sehr diplomatische Antwort. «
    » Was willst du von mir hören? – Ob ich ihn liebe, oder ob ich mit ihm ins Bett gehe? «
    » Beides, wahrscheinlich « , sagte Virginia, erstaunt über seinen gereizten Tonfall.
    Brian

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