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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Alex’ Hals und riß die Haut auf, bis ihm das Blut entgegenspritzte. Dann labte er sich an ihm, ließ das fast geschmacksneutrale Blut in seine Adern strömen. Alex stöhnte.
    Als Lomay schließlich aufstand, betrachtete er Alex, der sich wimmernd in eine Ecke verkrochen hatte, mit einer seltsamen Neugier.
    » Bist du mehr Mensch oder mehr Tier, Alexander? Welcher Teil von dir kann dich zu so einer erniedrigenden Haltung zwingen? « fragte er dann langsam.
    Er hatte Alex fast bis auf den letzten Tropfen leergesaugt. Dieser war am Rande der Bewußtlosigkeit, Lomays Stimme schien von sehr weit her zu kommen. Er krümmte sich hilflos auf dem Boden. In diesem Zustand war sein Körper nicht fähig sich zu regenerieren. Und die Schmerzen waren unerträglich.
    Eine Weile ließ Lomay Alex so am Boden liegen. Er labte sich an Alex’ Hilflosigkeit und an dessen Schmerzen. Ein unbeschreiblich starkes Machtgefühl durchströmte ihn, wie immer, wenn er einen Unsterblichen bezwungen hatte.
    Dann beugte er sich zu Alex hinunter, der mittlerweile angefangen hatte zu zittern, und legte seinen muskulösen Arm um ihn. Mit seinem Fingernagel riß er sich eine Wunde in seinen eigenen Hals und legte den fast bewußtlosen Alex daran. Fest drückte er dessen Kopf an das offene Fleisch, bis er spürte, wie Alex zu trinken begann.
    Langsam kehrten Alex’ Kräfte zurück. Seine Verletzungen heilten, und er fühlte das Leben zurückkehren. Es war unbeschreiblich. Aber mit dem Leben kehrte auch die Wut auf Lomay zurück.
    » Was um Gottes Willen hast du hier verloren? « Alex konnte seinen Haß nur schwer verbergen.
    Eine Weile starrte Lomay ihn unbeweglich und stumm an. Er hatte sich nicht verändert; sein Gesicht war immer noch attraktiv – interessant entstellt von der langen Narbe – und in seinen Augen erkannte Alex einen leichten Anflug von Irrsinn.
    » Ich komme, um dich zu warnen « , säuselte er dann, und Alex bemerkte den Akzent, mit dem Lomay sprach und den er längst vergessen hatte.
    » Wovor willst du mich denn warnen? « fragte Alex mißtrauisch, stand langsam auf und klopfte sich den Staub aus den Kleidern.
    » Kannst du dich vielleicht an den Kreis von Merrick erinnern? « Lomay betrachtete ihn forschend, und Alex nickte langsam.
    » Was ist passiert? « fragte er langsam.
    » Ich dachte, du wärest nicht daran interessiert. «
    » Sag schon, Lomay « , fauchte Alex ihn ärgerlich an.
    » Sie haben Marc umgebracht. «
    » Verdammt. – Verflucht, wie konnte das passieren? « flüsterte Alex tonlos. Ihm war, als schwänden all seine übernatürlichen Kräfte, als wäre er wieder ein Mensch, der um einen Freund trauern konnte.
    Er hatte Marc geschaffen und ein ganzes Leben mit ihm verbracht. Marc war ihm immer ein treuer Gefährte gewesen, bis sie sich gegen 1913 getrennt hatten. Die Wege der Unsterblichen mußten sich irgendwann trennen – vielleicht nur für einige Jahre – vielleicht aber auch für immer. Alex hatte Marc das letzte Mal in Deutschland gesehen. Er hatte sich ein Firmenimperium aufgebaut und lebte in Saus und Braus. Aus dem schüchternen spanischen Jungen, den Alex in einer Klosterschule kennengelernt hatte, war ein herrischer, aber sehr charmanter Großunternehmer geworden. Ein Mann von Welt.
    Jetzt war er tot.
    » Sie machen wieder Jagd auf uns « , unterbrach Lomay seine Gedanken. » Sie wollen uns vernichten, also sei auf der Hut. Du weißt, daß die Mitglieder des Kreises von Merrick keine harmlosen Spinner sind. «
    » Ich weiß « , antwortete Alex matt. » Sie haben besondere Begabungen, können Gedanken lesen. Aber wie zum Teufel konnten sie Marc zur Strecke bringen? «
    Lomay machte eine abfällige Handbewegung. » Er ist geradewegs ins offene Messer gelaufen. Sein Erfolg hat ihn unvorsichtig gemacht. Sie überraschten ihn im Schlaf – in einem Hotelzimmer. Dann trennten sie ihm... «
    » Oh Gott, erspar’ mir das, Lomay « , stöhnte Alex.
    Lomay bemerkte das Buch, in dem Alex gelesen hatte und das nun aufgeschlagen auf dem Boden lag. Er hob es auf.
    » Na, wie findest du es? «
    » Erstaunlich « , antwortete Alex und wollte es Lomay abnehmen, aber dieser trat einen Schritt zurück.
    » Hast du dich gefragt, woher er diese Informationen hat? «
    Alex nickte. Seine schneeweiße Hand umklammerte die Lehne seines Schreibtischstuhls.
    » Er war einer der Oberen im Kreis von Merrick – bis vor ungefähr einem Jahr. Jetzt lebt er in einem Sanatorium, außerhalb New Yorks – wir haben ihm

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