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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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außergewöhnlichen Fähigkeiten sprechen. Er wußte, daß Daniel mit dem Flugzeug hierhergekommen war. Denn er hatte nicht die Kraft sich über die Gesetze der Schwerkraft hinwegzusetzen. Ihm fehlte der Wille, der die Basis dieser Stärke war.
    » Bist du meiner Hilfe wegen gekommen? « fragte Alex plötzlich.
    » Nicht direkt « , antwortete Daniel ausweichend.
    » Ich wollte dich nur vorwarnen. Die Nachricht von den Anschlägen des Kreises verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Es werden bald viele von uns hier auftauchen. Viele auch, die der Meinung sind, daß Vampire wie du eine Mitschuld an diesem ganzen Elend haben. Und es gibt auch welche unter ihnen, die dir deine Macht neiden. «
    » Was soll das für eine Mitschuld sein? « fragte Alex ärgerlich.
    » Du hast menschliche Freunde. Du machst die Menschen auf uns aufmerksam, sagen sie. Und es sind nicht die Alten, die so denken. Es sind Vampire, die jünger sind als wir. «
    » Und die haben die Weisheit wohl gepachtet, was? « Alex’ Augen funkelten aggressiv. Mit einer schnellen Bewegung strich er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
    » Ich wollte dich nur warnen. Dich zu finden, ist sehr einfach. Sie sollten doch nicht den Überraschungseffekt auf ihrer Seite haben. «
    Alex stand auf und ging zum Fenster. Der Schnee war noch nicht weggeschmolzen und glitzerte sanft im Schein des Mondes. Es schien, als habe jemand einen Sack voll Glasperlen auf dem weißen Schnee verschüttet.
    » Na, wundervoll. Nicht nur, daß ein Mordkommando uns nachstellt, nein, jetzt müssen wir uns auch noch gegenseitig bekämpfen. « Alex wandte sich wieder Daniel zu. » Warum bleiben diese Affen nicht in Europa? «
    Daniel schüttelte mitleidig den Kopf. » Europa ist ein heißes Pflaster für Vampire geworden. Außerdem versuchen sie – genau wie ich – möglichst nah an die Kommandozentrale zu gelangen. Es ist eigentlich erstaunlich, daß sie hier noch keine größeren Angriffe gestartet haben. «
    Alex machte eine wegwerfende Handbewegung. » Sie versuchen, ihr Hauptquartier so lange wie möglich zu schützen. Sie gehen wohl nicht davon aus, daß sie schon entdeckt wurden. «
    » Na, entdeckt ist wohl zuviel. Wo genau sie sitzen, das weiß noch keiner. «
    » Ihr kleinen Detektive. – Willst du dich nicht lieber im Verborgenen halten, bis der ganze Zauber vorbei ist? « fragte Alex spöttisch. » Ich kann mich erinnern, daß du nie eine besonders große Kämpfernatur gewesen bist, Goldlöckchen. «
    Mit einem wütenden Aufschrei stürzte Daniel sich auf ihn. Eine Hand drückte Alex’ Kehle zu und mit der anderen versuchte Daniel, ihn am Boden zu halten. Trotz des Schmerzes an seinem Hals begann Alex zu lachen. Daniel blitzte ihn aus seinen hellen Augen zornig an. Alex verschluckte sich und fing an zu würgen – aber er konnte nicht aufhören zu lachen. Seine Muskeln zogen sich krampfhaft zusammen, und Daniel wurde immer wütender. Schließlich beruhigte Alex sich wieder und schüttelte Daniel mühelos ab. Grinsend wischte er sich die Tränen aus den Augen.
    » Ich weiß gar nicht, worüber du dich so aufregst! – So hat er dich doch immer genannt – Goldlöckchen. Er war geradezu besessen von deinem Engelshaar. Und du warst ihm immer treu ergeben. Warst ihm mehr Untertan, als ich es je hätte sein können. «
    Daniels Faust flog mit einer unglaublichen Wucht auf Alex zu, doch der fing sie kurz vor seinem Gesicht ab. » Was soll dieses Kräftemessen? «
    » Du weißt, daß ich ihn hasse « , zischte Daniel.
    » Komm’ mit mir nach draußen, Daniel « , sagte Alex plötzlich sanft. » Erinnerst du dich noch an früher? Wie oft wir gemeinsam durch die Nacht streiften? «
    Daniel nickte. Mit leuchtenden Augen trat er einen Schritt zurück. » Ja, laß’ uns gehen. «
    Gemeinsam verließen sie Alex’ Haus und traten hinaus in den glitzernden Schnee. Sie bewegten sich eine Zeitlang wie Menschen, hinterließen ihre Spuren wie Sterbliche. Doch ihre Bewegungen waren weicher, graziler ihre Gesten.
    Vertraut wanderten Alex und Daniel nebeneinander durch das winterliche New York. Alex spürte Daniels Anwesenheit ohne ihn anzuschauen. Wie gern hätte er ihn in den Arm genommen, wie gern ihm gesagt, wie sehr er sich freute ihn wiederzusehen. Aber er tat es nicht.
    Sie ließen die hellerleuchteten Straßen, die Bistros und Kneipen hinter sich. Der Schnee hatte selbst die rührigsten Teile New Yorks verwandelt. Es schien, als habe die weiße Schneedecke die Stadt beruhigt, die

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