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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Hektik aus den Straßen genommen.
    Alex war entzückt. » Laß’ uns zusammen jagen « , sagte er im Verschwörerton zu Daniel.
    » Ja, wie früher « , antwortete Daniel leise, und seine Augen blitzten erwartungsvoll.
    Sie jagten wie Raubkatzen. Suchten sich die Kranken und Schwachen und löschten leise und kampflos ihre Lebenslichter. Ihre Opfer starben nicht in Todesangst, sondern mit einer merkwürdigen Verzückung in den Augen.
    Sahen sie Engel, die sie abholten für den langen Weg hinauf in den Himmel?
    Was sahen sie in Alex und Daniel? Erscheinungen, Visionen? Göttlich oder teuflisch?
    Alex und Daniel berauschten sich am Blut, ließen es ihre kalten Körper erwärmen.
    » Ich möchte deinen sterblichen Liebhaber kennenlernen « , sagte Daniel plötzlich. » Den mit den wunderschönen grünen Augen. «
    » Brian. – Warum? « fragte Alex mißtrauisch.
    » Ich muß wissen, warum du ihn liebst. «
    » Daniel, was sehe ich da in deinen Augen? Was hat das für eine Bedeutung? « Alex legte seine Hände an Daniels Gesicht. Es war warm vom Blut ihrer Opfer.
    Daniel erschauderte leicht bei der Berührung.
    » Weißt du eigentlich, wie sehr ich dich vermißt hab’? « fragte er leise, und seine Augen glitzerten. » Doch ich wagte nicht, mich dir zu nähern. Ich dachte, ich könnte diese Empfindung nicht ertragen. «
    » Und jetzt, nachdem du fast 100 Jahre hast verstreichen lassen, kannst du sie ertragen? «
    Daniel sah in Alex’ dunkelblaue Augen. » Ich weiß es noch nicht, Alex. «
    » Du hast mir niemals gesagt, was du für mich empfindest. All die Jahre, in denen wir zusammen waren, hast du nicht einmal davon gesprochen. « Alex sah ihn forschend an.
    » Ich wußte, daß es sinnlos sein würde. Ich war dein Gefährte, nicht dein Geliebter – obwohl ich mir nichts sehnlicher wünschte. «
    » Du Narr « , sagte Alex, obgleich er sah, daß eine Träne an Daniels Wange herunterlief.
    » Nein, Alex. Es war nicht närrisch. Du hast mich niemals begehrt. Nicht einmal, als ich noch sterblich war. Ich wohnte in einem Haus mit euch – ein Mensch aus Fleisch und Blut – und du hast nicht einmal versucht, dich mir zu nähern. Ich habe dich angestarrt, doch du hast nicht darauf reagiert. Ich war geblendet von deiner Schönheit. Die Begierde fraß mich fast auf. Es war höllisch – und das ist es auch jetzt noch. « Daniel wandte sich ab.
    Alex schwieg betroffen.
    » Es muß die Hölle für ihn sein « , murmelte Daniel.
    » Für wen? «
    » Für deinen Brian. – Er ist ein Mensch, und sein Verlangen wird ihn zermürben. Du quälst sie mit deiner Anwesenheit. «
    Alex lachte leise. Dann nahm er Daniel an der Hand. » Komm’ mit mir. Du wirst ihn kennenlernen. Doch ich warne dich – kein Haar wird ihm gekrümmt. «
    Daniel ließ sich von Alex in eine dunkle Seitenstraße ziehen. Dort schlang Alex den rechten Arm um Daniels Hüfte und erhob sich mit ihm in rasender Geschwindigkeit über die Dächer New Yorks. Daniel stockte der Atem. Er selbst konnte sich vielleicht ein paar Meter vom Boden heben, bevor er von einer wilden Panik erfaßt wurde. Er klammerte sich fest an Alex und schloß die Augen, bis dieser auf einer kleinen Waldlichtung landete. Lachend schubste Alex seinen Freund von sich, so daß dieser verdutzt im Schnee landete.
    Er kam jedoch sehr schnell wieder auf die Beine und schüttelte den Schnee aus seinem schwarzen Umhang.
    » Du hast dich wirklich nicht verändert « , sagte Daniel vorwurfsvoll und sah sich um. » Oh, ich dachte die Menschen heutzutage wohnen in Häusern, nicht in der freien Natur. Wird ihm wohl recht kalt sein, deinem Liebling. Oder ist er etwa so heißblütig, daß ihm selbst diese Temperaturen nichts ausmachen? «
    » Ich bin über alle Maße beruhigt, daß du deine gewohnte Spitzzüngigkeit wieder hast, mein lieber Daniel « , sagte Alex und machte sich auf den Weg zu Brians Häuschen. Seine Füße berührten kaum den Boden, und er lachte, als er Daniel hinter sich keuchen hörte.
    Brian lag im hellerleuchteten Wohnzimmer auf der Couch. Seine Füße wippten auf der einen Armlehne, auf der anderen ruhte sein Kopf. Seine Augen waren geschlossen, obwohl der Fernseher lief.
    Erst jetzt bemerkte Alex, daß kein elektrisches Licht im Haus brannte.
    Leise verschafften sie sich Zutritt zu Brians Heim. Daniel folgte Alex wie ein Schatten.
    Brian erschrak heftig, als er plötzlich die zwei dunklen Gestalten in seinem Zimmer bemerkte. Sein Herz pochte alarmiert – er konnte es deutlich in

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