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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Alex’ unmittelbare Nähe zu begeben. Und wo sollte er auch mit der Leiche hin?
    Vorwurfsvoll starrte Colding ihn an. Warum hast du mir nicht geholfen?
    Ich hasse dich, sagte Brian. Du hast es nicht anders verdient. Du wolltest ihn umbringen.
    Colding streckte ihm seine blau angelaufene Zunge heraus. Vampirficker.
    Brian zuckte zusammen.
    Schau dich an. Du bist genau so teuflisch wie er.
    Brian begann zu lachen. Aber nicht halb so häßlich wie du.
    Ich werde dich besuchen. Deine Träume werden mein sein. Colding rollte wild mit den Augen.
    Schlimmer als die letzten Wochen kann das auch nicht mehr werden.
    Auf allen vieren kroch Colding auf ihn zu. Es stand mir zu, ihn zu Satan zurückzuschicken. Es war meine Aufgabe. Du hast mich daran gehindert.
    Brian sah die Leiche auf sich zu krabbeln und hörte verzerrtes Glucksen und Blubbern. Er schoß aus dem Sessel heraus und verlor beinahe das Gleichgewicht. Stolpernd rammte er eines der Bücherregale, und einige der Bücher krachten auf seinen Kopf. Voller Panik rannte er aus dem Zimmer und fand sich kurze Zeit später weinend auf dem Teppich des Wohnzimmers wieder.
    Er hatte sich in einer embryo-artigen Stellung zusammengerollt, die Knie dicht an den Körper gezogen, den Kopf geschützt.
    Erschrocken stand er auf und sah sich um. Schweißtropfen liefen ihm über die Stirn in die Augen. Salzig, brennend. Keine Spur von krabbelnden Leichen. Er atmete wie ein gehetztes Tier.
    »Jetzt reiß’ dich zusammen, Brian«, sagte er laut und kehrte zitternd ins Schlafzimmer zurück. Die Bücher lagen immer noch auf dem Boden verstreut, aber Colding hatte sich offensichtlich nach seinem Tod nicht mehr von der Stelle bewegt. Brian preßte beide Hände gegen seine Schläfen.
    Im Wohnzimmer fand er eine Flasche russischen Wodka und ließ sich damit auf der modernen blauen Couch nieder. Dann schaltete er Alex’ Luxusfernseher an. Hier würde er bis zum Abend warten können, dachte er, und setzte sich die Flasche an den Hals.
     
     
    Schon bevor ich aufwachte, spürte ich die Schmerzen. Sie waren unerträglich. Hätte ich angefangen zu schreien, ich hätte sicher nicht mehr aufhören können. Ich fühlte mich wie gehäutet.
    Natürlich besserte sich der Zustand meiner Haut recht schnell, aber es kam mir trotzdem quälend langsam vor.
    Hatte ich schon jemals solche Qualen erlitten? Ich konnte mich nicht daran erinnern. Wie – um Himmels Willen – war meine Haut so verbrannt worden? Was war überhaupt passiert? Und was zum Teufel machte Brian hier?
    Ich konnte mich nicht bewegen. Selbst, als die Sonne untergegangen war, mochte ich die Augen nicht aufschlagen. Es schien, als seien meine Augenlider versengt. Jede Faser meines geschundenen Körpers wehrte sich gegen eine Bewegung.
    Brian sprach mich an. Er hatte reichlich Alkohol getrunken. Das konnte ich riechen. »Alex, geht’s dir gut?«
    Was war das für eine Frage? Sah ich vielleicht gut aus?
    Ich antwortete nicht. Konnte vor Schmerzen nicht den Mund öffnen. Was hätte ich getan, wenn ich im Besitz meiner Kräfte gewesen wäre?
    Oh, ich denke, ich hätte ihn verprügelt. Hätte den Alkohol und alles, was ich wissen wollte aus ihm herausgeprügelt. Der Zorn ließ mich schließlich die Augen öffnen.
    Brian sah elend aus. Er stand in einem erstaunlichen Sicherheitsabstand am Fuße meines Bettes. Da fiel mir der Geruch auf, ich hatte ihn bis dahin gar nicht beachtet. Neben meinem Bett lag die Leiche eines Mannes und schaute mich aus dummen, gebrochenen Augen an. Was um alles in der Welt war hier passiert?
    Ich befahl Brian an mein Bett. Er zögerte einen Moment, dann schlich er heran, wie ein geprügelter Knabe. Die Augen starr auf die Leiche gerichtet.
    »Wer ist das?« fragte ich flüsternd, und auch das bereitete mir unfaßbare Schmerzen.
    »Das war ... ich weiß nicht. Er wollte dich umbringen.«
    Ich konnte mir schon zusammenreimen, was passiert war. Hatte ich die Kreatur also im Schlaf erwürgt; doch das erklärte Brians Anwesenheit noch nicht.
    Aber ich konnte mir weitere Fragen sparen, denn plötzlich brach alles aus ihm heraus. Er fiel auf die Knie und berührte vorsichtig meine verbrannte Haut. Ich erfuhr, daß Brian schon eine Weile beobachtet worden war, daß sie seine Wohnung durchsucht und ihm auch sonst das Leben zur Hölle gemacht hatten. Sie waren es also gewesen, die ihn besucht hatten, vor einigen Nächten, als ich ihn in seinem Haus auf dem Boden gefunden hatte. Ich wußte, wer SIE waren – der Kreis von

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