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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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also allein, im Park, keine Freunde weit und breit, unvorsichtig.«
    Ich senkte die Augen. Der Detektiv war der Wahrheit näher, als er ahnte. Schließlich hatte der Abend für Jack tatsächlich so geendet – allein, ohne Freunde weit und breit.
    Mein Dad sah mir meine Beklommenheit wohl an, denn er sagte: »Das haben wir doch schon oft genug durchgekaut. Bitte weiter im Text.«
    »Wie Sie möchten«, erwiderte der Detektiv. »Kommen wir zu dem Punkt, wo Jack mir nichts, dir nichts verschwindet … ›davonläuft‹, wie es in seinem Abschiedsbrief heißt … ohne Auto.«
    Mein Dad sah mich an. Keiner von uns sagte etwas.
    »Vielleicht hat er den Bus genommen«, sagte mein Dad, und ich zuckte zusammen. Hätte man das nicht irgendwie nachverfolgen können? Ich schwieg weiter.
    »Den Gedanken hatte ich auch. Aber es ist nirgendwo verzeichnet, dass er eine Fahrkarte gekauft hat«, sagte der Detektiv.
    »Das wäre auch nicht der Fall, wenn er bar bezahlt hat«, entgegnete mein Dad.
    Gut gekontert, Dad!
    »Auch auf den Überwachungsaufnahmen war nichts«, wand der Detektiv ein.
    »Solche Kameras decken nicht alles ab. Das ist Ihnen doch sicher bekannt.«
    Die knallharte Fassade des Detektivs bekam kurz Risse. »Wir haben auch die Busbahnhöfe in den umliegenden Städten überprüft.«
    Mein Dad beugte sich vor, Ellbogen auf den Knien, Hände gefaltet. Es lief gut. »Soll das heißen, Sie haben jeden noch so kleinen Busbahnhof in jedem Kaff im gesamten Umkreis überprüft? Sie müssen ja über unerschöpfliche Mittel verfügen.«
    Mein Dad bedachte Jackson mit demselben Blick, mit dem er Stadtrat Fred Graves in der ersten Ratsdebatte fixiert hatte, als Graves aus Kostengründen gegen Umweltschutzmaßnahmen argumentiert hatte.
    Der Detektiv riss sich von dem Blick los und sah mich an. »Was glauben Sie, Nikki? Ist es so gewesen? Jack ist einfach in einen Bus gestiegen und hat sich mit dem Ersparten aus seinem Job als Paketauslieferer eine Fahrkarte gekauft, nachdem er sämtlichen Überwachungskameras ausgewichen ist –«
    »Jetzt reicht’s«, fiel mein Dad ihm ins Wort. »Jetzt soll Nikki auch noch Spekulationen über Jacks Motive und Handlungen anstellen, die nur Jack kennen kann. Das überschreitet die Grenze von einer Befragung zur Zeitverschwendung.«
    Ich hätte am liebsten Hurra geschrien. Mein Dad stand auf, und ich tat es ihm gleich. Er legte mir eine Hand auf die Schulter. »Nikki, geh in dein Zimmer. Ich bring Mr Jackson noch zur Tür.«
    Danke, Dad. Mein Dad setzte sich für mich ein, wenn ich am wenigsten damit rechnete.
    »Ich habe noch Besorgungen zu machen«, sagte ich, und mein Dad winkte mich weg, die Augen weiter auf den Privatdetektiv gerichtet.
    Ich lief in mein Zimmer, packte meine Notizen ein und eilte zur Haustür, in der Hoffnung, dass Mrs Jenkins mir weiterhelfen könnte.
    Auf dem Weg zu ihr rief ich Will an. Ich hatte ihm versprochen, ihn auf dem Laufenden zu halten, was ich in den letzten vierundzwanzig Stunden vernachlässigt hatte.
    Als er sich meldete, holte ich tief Luft und erzählte ihm von meinem kurzen Ausflug ins Ewigseits, meiner Begegnung mit der Königin und dass Cole gesagt hatte, die Schatten würden meine Energie wittern, falls ich es noch einmal versuchte.
    Als ich fertig war, schwieg er einen Moment. »Du warst im Ewigseits. Und bist zurückgekommen.«
    »Ja.«
    »Gestern Abend. Nach der Abschlussfeier.«
    »Ja.«
    Er atmete laut ins Telefon. »Spinnst du?«
    »Ich hab mit Cole gesprochen, und ich musste es riskieren.«
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Ich bin gerade auf dem Weg zu Mrs Jenkins. Vielleicht hat sie eine Idee, wie ich meine Energie verbergen kann. Vielleicht gibt es irgendeinen Trick, den Schatten auszuweichen.«
    Ich hörte im Hintergrund ein Geräusch, als würde eine Tür geschlossen. Als Will wieder sprach, war seine Stimme leise. »Soll das heißen, du willst noch mal hin?«
    Ich antwortete nicht direkt, da ich gerade vom Highway auf eine kleinere Straße bog.
    »Becks, bist du noch dran?«, sagte Will.
    »Ja. Und ja, ich muss wieder hin, wenn wir Jack retten wollen.« Er schwieg. Ich bog in die Straße, wo Mrs Jenkins wohnte, und hielt vor ihrem Haus. »Will, ich bin jetzt da. Ich ruf dich anschließend an, okay?«
    »Okay.«
    Mrs Jenkins und ich hatten eine seltsame Beziehung. Ihre Tochter Meredith hatte mir das alte Armband geschenkt, das uns auf die Theorie mit Coles Herz gebracht hatte. Mrs Jenkins gehörte der Gruppe an, die als die Töchter

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