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Ewiglich die Hoffnung

Ewiglich die Hoffnung

Titel: Ewiglich die Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Ashton
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Persephones bekannt war und es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die nächste Königin des Ewigseits zu finden. Sie hatte Meredith dazu erzogen, eine Spenderin für die Nährung zu werden, weil sie gehofft hatte, die Macht würde dadurch an ihre Tochter fallen. Meredith war Max’ Spenderin gewesen, aber sie hatte nicht so überlebt wie ich. Nach der Nährung war sie eine an Demenz leidende alte Frau gewesen, und nach sechs Monaten in der Oberwelt hatten die Tunnel sie geholt.
    Sie hatte keinen Jack gehabt, der an ihrer Stelle ging.
    Damals hatte Mrs Jenkins auf mich gefühlskalt gewirkt, nun jedoch glaubte ich, dass Meredith’ Schicksal ihre Mutter schwer getroffen hatte. Als ich Jack verlor, hatte ich mich auf der Suche nach einem Weg zurück ins Ewigseits an Mrs Jenkins gewandt, doch konnte sie mir nur sagen, was ich schon wusste: Ich würde ein Stück von Cole brauchen.
    Dennoch hatten wir uns seitdem ein paarmal unterhalten. Ich hatte stets gehofft, sie hätte vielleicht eine plötzliche Eingebung und Antworten für mich, aber das war nie passiert. Ich hätte uns nicht als Freundinnen bezeichnet. Wir waren eher zwei Menschen, die einen ähnlichen Verlust hatten erfahren müssen. Das Ewigseits hatte mir jemanden genommen, den ich liebte, und es hatte ihr jemanden genommen, von dem sie nicht gewusst hatte, dass sie ihn liebte.
    In dieser Hinsicht war ihr Schmerz größer als meiner.
    Ich klopfte an der Haustür, und als sie öffnete, zog sie die Augenbrauen hoch. »Nikki.«
    »Mrs Jenkins. Cole ist zurück.«
    Sie nickte und ließ mich herein. Während sie in der Küche den obligatorischen Tee kochte, erzählte ich ihr von Coles Rückkehr nach Park City und meinem spontanen Ausflug ins Ewigseits.
    Dann belud sie ein Tablett mit zwei Tassen und der Teekanne, und als wir rüber ins Wohnzimmer gingen, wurde mir so richtig bewusst, wie allein sie war. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie noch oft Anlass hatte, das Teetablett zu benutzen.
    »Jack ist also noch am Leben?«, fragte sie. Sie hatte mit Erstaunen von der Traumverbindung erfahren, obwohl es doch ihre eigene Tochter war, die sich zusammengereimt hatte, dass nur diejenigen Spender die Nährung überlebten, die Anker in der Oberwelt hatten.
    »Ja. Meredith’ Theorie stimmt noch immer. Ich bin jetzt Jacks Anker, so wie er meiner war. Aber ich weiß nicht, wie lange er noch überleben kann.«
    Ich erzählte ihr, dass er Dinge vergaß. Sie bekam einen versonnenen Ausdruck in den Augen und starrte auf den Kamin. »Meredith war so schlau, das herauszufinden. Ich habe immer gedacht, sie wäre die Nächste, die überleben würde«, sagte sie und deutete mit einer Kopfbewegung auf das Tongefäß auf dem Kaminsims. Ich wusste, was in dem Gefäß war. Die Asche einer Spenderin namens Adonia. Die Einzige von Meredith’ Vorfahren, die die Nährung überlebt hatte.
    Doch Adonia war kein langes Leben beschieden gewesen. Offenbar hatte sie die herrschende Königin nicht bekämpfen wollen und kein Interesse daran gehabt, den Thron zu übernehmen, und war daher – laut Mrs Jenkins – von ihrem Ewiglichen verraten worden. Er hatte der Königin erzählt, wo Adonia zu finden war. Und die Königin hatte ihr alle Energie ausgesaugt, bis nichts mehr übrig war.
    Ich schätzte, das war ein Grund, warum ich Cole dankbar sein musste. Er hatte mich nicht der Königin ausgeliefert.
    »Meredith hatte die Zahlen«, fuhr Mrs Jenkins fort. »Sie war die dreiunddreißigste Nachfahrin in der Abstammungslinie von Adonias Mutter.«
    Ich runzelte die Stirn. »Inwiefern ist das von Bedeutung?«
    »Die Zahl drei ist wichtig bei den Ewiglichen. Symbolisch. Ich dachte, sie würde für Meredith etwas bedeuten. Sie zu etwas Besonderem machen.«
    Ihre Stimme hatte etwas Verträumtes angenommen. Mrs Jenkins glaubte, die Königin habe die Macht, ganze Ahnenreihen nach Lust und Laune unsterblich zu machen. Wenn Meredith die Nährung überlebt und den Thron übernommen hätte, hätte das für Mrs Jenkins das ewige Leben bedeutet.
    Ich kannte diese plötzliche Geistesabwesenheit bei ihr, so als würden sich ihre Gedanken unaufhörlich um Meredith’ Versagen und ihre eigene verpasste Chance drehen. Ich riss den Blick von dem Tongefäß los und versuchte, ihre Aufmerksamkeit wieder auf mein Problem zu lenken. »Mrs Jenkins, ich gehe zurück ins Ewigseits. Jetzt, da Cole wieder da ist, kann ich ihm bestimmt noch ein paar Haare ausreißen und –«
    »Du willst noch mal zurück ohne eine Eskorte?

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