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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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Paritta? « fragte er nach. »Das klingt wie ein Gericht auf einer mexikanischen Speisekarte. Ob das überhaupt in New York funktioniert?«
    »Warum nicht?« gab Ward zurück. »Schließlich wurde Adam in New York erschaffen.«
    Sam reagierte mit einem spöttischen Schulterzucken. »Na gut, ich bin für alles offen…«
    Die Andeutung eines Lächelns huschte über Wards Gesicht. »Glück-licherweise muß man nicht daran glauben, damit es funktioniert. Man muß das Ritual einfach nur in der korrekten Form und zur richtigen Zeit durchführen. Allerdings darf es keine Abweichung von der vorgeschriebenen Form geben.«
    »Und wie lautet nun dieses Mantra?« Sam betrachtete das Kuvert in Wards Hand.
    »Das darf ich dir noch nicht sagen. Nachdem Shahan es niedergeschrieben hatte, hat er den Umschlag persönlich versiegelt. Er darf erst geöffnet werden, wenn alle fünf von uns an dem Ort versammelt sind, wo wir Adam erschaffen haben, und erst dann dürfen wir es aussprechen. Andernfalls«, er steckte den Umschlag wieder in die Tasche, »büßt das paritta seine Kraft ein, und damit hätten wir höchstwahrscheinlich unseren Kampf gegen Adam verloren.«
    Sams Geste gab zu verstehen, daß er trotz seiner persönlichen Vorbehalte alles mitzumachen bereit war. Ward nahm es mit einem zufriedenen Nicken zur Kenntnis.
    »Tut mir leid, wenn diese Vorschriften lästig oder gar naiv scheinen, aber sie sind ein wichtiger Bestandteil des Rituals. Ich habe mir erlaubt, Roger in Princeton zu verständigen. Er kann gegen sechs Uhr hier sein. Wenn es euch, und natürlich auch Pete, recht ist, sollten wir uns dann am besten in Adams Zimmer treffen.«
    In diesem Augenblick klingelte das Handy in Joannas Tasche. Sie murmelte eine Entschuldigung und nahm das Gespräch an. Es war Ghislaine.
    »Du hast gesagt, es ist dringend, da habe ich mir gedacht, du bist sicher an einem Zwischenbericht interessiert.«
    Joanna deckte die Sprechmuschel ab und flüsterte den beiden Männern zu: »Es ist Ghislaine, die für mich die Recherche macht. Sie hat etwas herausgefunden.«
    »Nur, was ich aus verschiedenen Quellen zusammentragen konnte«, tönte ihr Ghislaines Stimme wieder ins Ohr. »Vor allem übers Internet. In ein paar Tagen weiß ich mehr.«
    »Okay, laß hören.«
    »Es ist wahrscheinlich einfacher, wenn ich es dir per E-Mail schicke. Kannst du mir sagen wohin?«
    Fünf Minuten später hatten sich die drei in Wards Arbeitszimmer versammelt. Der Computer auf der Glasplatte des Schreibtischs brummte leise, und sie lasen auf dem Bildschirm, was gleichzeitig ausgedruckt wurde:
     
     
    ADAM WYATT - schillernder Abenteurer, der die Gunst des Marquis de Lafayette errang, als dieser als Kommandeur der französischen Truppen im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg den aufständischen Kolonien beistand. Er kam zusammen mit Lafayette nach Frankreich, wo er in eine adlige Familie einheiratete – seine Frau war eine der Hofdamen der Königin Marie-Antoinette. Schließlich wurde er ein Opfer der Revolution und –  ebenso wie seine Frau – zum Tod verurteilt. Während seine Frau offenbar unter dem Fallbeil starb, wurde Adam Wyatt aus unerfindlichen Gründen im letzten Moment begnadigt und freigelassen. Daraufhin ging er nach England, wo er 1795 zum zweiten Mal heiratete, diesmal eine reiche Erbin. Nach deren Tod 1799 kehrte er als reicher Mann nach Amerika zu-rück, erwarb sich durch Bankgeschäfte ein noch größeres Vermögen und ehelichte (welche Überraschung!) eine sehr viel jüngere Frau, die ihm fünf Kinder schenkte und ihn um Jahre überlebte.
    Das war sein Leben in kurzen Zügen. Doch es gibt einen interessanten Punkt, den ich noch weiterverfolgen will: In verschiedenen Quellen wird angedeutet, daß Adam Wyatt vielleicht nicht war, was er zu sein vorgab. Zwei Männer behaupteten, er habe den Zwischenfall selbst herbeigeführt, der Lafayettes Aufmerksamkeit auf ihn lenkte – angeblich hatte sich in der Nacht vor der Schlacht bei Yorktown ein Pferd losgerissen, das die genaue Stellung der Truppen zu verraten drohte. Wenn das stimmt, heißt das nichts anderes, als daß Adam das Leben von amerikanischen und französischen Soldaten sowie den Erfolg der Schlacht bewußt aufs Spiel setzte, nur um sich mit Lafayette gut zu stellen. Eine ganz alltägliche Geschichte war scheinbar der Grund: ein schwangeres Mädchen, dessen Ehre von bewaffneten Brüdern verteidigt wurde. Ob da etwas Wahres dran ist, weiß man nicht. Sicher ist nur, daß einer, der ihn

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