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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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etwas nicht, Dr. Towne?«
    Ralph Cazaubon hatte diese Frage gestellt. Sam schluckte und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen.
    »Um ehrlich zu sein, ich bin mir nicht mehr ganz sicher. Ihre Frau… nun ja, sie ist nicht die Frau, mit der ich gerechnet hatte.«
    Neugierig sah Mrs. Cazaubon ihn jetzt an, mit einem vagen, höflichen Lächeln wartete sie darauf, zu erfahren, was dieser Fremde in ihrem Haus wollte und was er ihrem Ehemann erzählt hatte.
    »Was für eine ›Sonderbare Geschichte‹ hat Dr. Towne dir denn erzählt?« wandte sie sich an Ralph Cazaubon.
    »Das sagt er dir am besten selbst«, erwiderte er, und beide sahen Sam nun erwartungsvoll an.
    »Es gibt da eine Frau, die bei einem meiner Projekte mitgearbeitet hat«, fing er etwas unsicher an. »Unter Ihrem Namen, das heißt unter Ihrem Mädchennamen. Joanna Cross.«
    Sie runzelte die Stirn. »Unter meinem Namen? Oder heißt sie nur zufällig genauso? Der Name ist ja nun nicht gerade eine Seltenheit. Bestimmt gibt es mehr als eine Joanna Cross auf der Welt.«
    »Ja, schon… wahrscheinlich haben Sie recht… das wird der Grund sein«, sagte Sam matt und wußte nicht weiter.
    »Und das war dann alles?« Nun legte sich auch Ralphs Stirn in Falten. »Als Sie hier ankamen, schienen Sie überzeugt, daß es sich um etwas sehr viel Unheimlicheres handelt.«
    Sam fuhr sich mit der Hand über die trockenen Lippen. »Tut mir leid, ich wollte Sie nicht erschrecken. Aber es schien mir eben mehr als ein harmloser Zufall zu sein.«
    »Sie sagten, diese Frau hat bei einem Ihrer Projekte mitgearbeitet, Dr. Towne? Was für Projekte sind das?« wollte Joanna Cazaubon wissen.
    »Dr. Towne untersucht paranormale Phänomene«, beantwortete Ralph ihre Frage mit einem etwas geringschätzigen Lächeln. »Und ich habe das Gefühl, er hat hier eine Doppelgängergeschichte vermutet.« Er sah, wie Sams Augen aufblitzten. »Du lieber Himmel, das war es, was Sie in Wirklichkeit dachten, nicht wahr?«
    Noch bevor Sam eine Antwort finden konnte, sprach die Frau: »Dr. Towne sieht aus, als ginge ihm eine Menge durch den Kopf. Wir sollten ihn zumindest fragen, ob er sich nicht setzen und etwas trinken will.«
    »Danke, das hat Ihr Mann bereits getan. Aber wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich mich jetzt wirklich setzen. Ich möchte Ihnen nämlich, wenn es Ihnen recht ist, ein paar Fragen stellen. Es wird nicht lange dauern.«
    »Bitte, tun Sie das.«
    Sam nahm wieder auf dem Sofa Platz, wo er vor Mrs. Cazaubons Ankunft gesessen hatte. »Darf ich zuerst einmal fragen, ob einem von Ihnen der Name Adam Wyatt etwas sagt?«
    »Ja, natürlich.« Offenbar war sie etwas überrascht über diese Frage, zugleich aber auch erfreut. Sie ging zu einem Bücherregal und nahm aus einer Reihe identischer, weiß gebundener Paperbacks eines heraus. »Hier, ein Leseexemplar meines Buchs. Es soll im Frühjahr erscheinen.«
    Sam nahm das Buch in die Hand. Auf dem Umschlag stand in einfacher Schreibmaschinenschrift:
     
    ADAM WYATT
    Ein amerikanischer Rebell im Paris der Revolution
    von
    Joanna Cross
     
    In der Hoffnung, man würde ihm seine Überraschung nicht anmerken, blätterte er die etwa dreihundert Seiten durch. An manchen Stellen wurde der Text durch farbige Illustrationen und Porträts aufgelockert.
    »Woher wissen Sie von Adam?« erkundigte sie sich nun interessiert und offenbar glücklich über diese Wendung des Gesprächs. »Ich dachte, er wäre mein Geheimnis  – zumindest bis zum Erscheinen des Buchs. Dann hoffe ich natürlich, daß ihn möglichst jeder kennt.«
    »Oh, ich… ich weiß nicht sehr viel über ihn«, log Sam in seiner Verlegenheit. »Ich bin nur ein paarmal über seinen Namen gestolpert in der letzten Zeit…«
    »Siehst du, genau wie ich immer sage«, wandte sie sich triumphierend an ihren Mann. »Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist, liegt ein Thema eben einfach in der Luft, und es ist nur noch die Frage, wer zuerst zugreift.«
    »Um ehrlich zu sein«, warf Sam ein, »war ich nicht ganz sicher, ob Adam Wyatt eine Romanfigur oder eine historische Gestalt war.«
    »Oh, er war seinerzeit quicklebendig«, lachte sie auf, völlig überzeugt von ihren Worten. »Als ich mit den Recherchen anfing, bin ich auf eine Fülle von Material gestoßen. Ein ganz schöner Draufgänger! Als er fast noch ein Junge war, schaffte er es während des Unabhängigkeitskriegs, sich die Freundschaft von Lafayette zu erschleichen – er hat den Erfolg der Schlacht bei Yorktown aufs Spiel gesetzt

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