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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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jeweils den richtigen Namen zuordnen, und meist hatte sie nur zehn oder höchstens fünfzehn Minuten mit den jeweiligen Personen gesprochen. Aber dabei half ihr ein Gedächtnistrick, den sie vor einigen Jahren für eine Nummer gelernt hatte.
    Da hörte sie ein Geräusch, und sie drehte sich um. Murray kam herein, mit einem großen weißen Taschentuch putzte er sich gerade die Nase. Der Arme war ziemlich erkältet, und Ellie hatte sich vergangene Woche schon Sorgen um ihn gemacht, doch er hatte die Zähne zusammengebissen und keine einzige Séance ausfallen lassen. Jetzt schien er wieder zu Kräften zu kommen, war aber immer noch ungesund rot im Gesicht. Ellie mußte ihn unbedingt auf Diät setzen. Für einen Mann seines Alters wog er viel zu viel. Sämtliche seiner Anzüge waren bis auf den letzten Millimeter ausgelassen, und trotzdem paßte er in die Hälfte nicht mehr hinein.
    »Fertig für den Rock’n’Roll«, meinte er und stopfte das Taschentuch zurück in die Tasche. Dann nahm er das schmale Batteriepäckchen, das neben dem Computer lag, und setzte sich mit dem Rücken zu Ellie. Das war ihre übliche Routine. Nachdem er den Ohrstöpsel sicher befestigt hatte, hielt er still, während sie den fadendünnen Draht hinten in seinen Hemdkragen hinein- und durch den kleinen Öffnungsschlitz direkt unter dem Schulterblatt wieder hinausführte. Das Drahtende zog sie dann unter seinem Arm nach vorne und steckte es in das Batteriepäckchen, das Ray in einer Spezialtasche im Jackettsaum verstaute. Sie tippte gegen das Mikrofon vor sich, und er nickte. Die Verbindung klappte.
    Ellie wartete noch einen Moment und vergewisserte sich mit einem letzten Blick durch die rechteckige Glasscheibe, daß alles bereit war, dann gab sie Mark, dem Bühnenmanager, das Stichwort, mit der Show anzufangen.
    Marks bühnenerfahrene Stimme dröhnte eindrucksvoll über die großen Lautsprecher in den Saal. »Sehr geehrte Damen und Herren, die Séance wird gleich beginnen. Doch zuerst wird Sie Mrs. Ellie Ray mit ein paar einführenden Worten begrüßen.«
    Der Vorhang hob sich und zeigte eine Bühne, die leer war – bis auf einen wuchtigen Stuhl mit hoher Lehne, der genau in der Mitte plaziert war, ein Thron aus rotem Samt und Mahagoni. Ein pastellfarbener Regenbogen bewegte sich unablässig und alles andere als dezent über den pompösen Vorhang im Hintergrund. Ellie betrat die Bühne von der Seite, lächelnd und mit erhobenen Händen, um sich für den Begrüßungsapplaus zu bedanken und ihn zugleich verebben zu lassen.
    »Nun denn, meine Lieben«, setzte sie an, »wir sind alle Freunde hier, also entspannen Sie sich und tauchen Sie in die Gelassenheit ein, die Ihnen dabei helfen wird, mit Ihren Lieben auf der anderen Seite in Kontakt zu treten. Die Schwingungen hier sind sehr gut. Wirklich ausgezeichnet. Ich fühle, wie die Geister hierher gezogen werden, zu uns, die wir heute hier versammelt sind. Und vergessen Sie nicht, die Geister wollen Kontakt aufnehmen. Sie warten nur darauf, daß Sie bereitwillig Ihre Herzen öffnen, wie Sie es gerade im Augenblick tun. Mein Mann Murray. Sie alle kennen Murray… «
    Murray watschelte hinaus, strahlte all die Gesichter an, nahm die Hand, die seine Frau ihm entgegenstreckte, und verneigte sich ein bißchen, allerdings wirklich nur andeutungsweise: Er und Ellie wollten unter allen Umständen den Eindruck vermeiden, sie kämen aus dem Showgeschäft.
    »Murray wird Sie auf Ihrer heutigen Reise in die Geisterwelt begleiten«, fuhr Ellie fort. »Doch zuerst will ich jenen, die zum ersten Mal hier bei uns sind, erklären, was geschehen wird…«
    Während sie sprach, setzte sich Murray auf den Thron, und Ellie zog einen schwarzen Seidenschal heraus, mit dem sie ihm umständlich die Augen verband.
    »Wenn Sie mit jemandem von der anderen Seite in Kontakt treten wollen, heben Sie einfach die Hand. Dann wird eine unserer beiden ehrenamtlichen Assistentinnen – das sind Merle und Minnie, da stehen sie, rechts und links von Ihnen, sie winken Ihnen gerade zu – mit einem Mikrofon zu Ihnen kommen. Mit einem Mikrofon deshalb, damit die anderen hier im Saal mithören können. Wenn aber jemand eine Frage hat, die er nicht laut stellen will, kein Problem, die Geister werden Sie auch so verstehen. Sie wissen, was in Ihren Herzen vorgeht, und werden über das Medium, über Murray, antworten. Wenn Merle oder Minnie Sie also auffordern, müssen Sie nur Ihre Gedanken ganz stark auf die Geisterwelt richten, und Ihre

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