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Ex

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Titel: Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
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diesem Etwas zurückwichen, das in ihrer Mitte aufgetaucht war. Joanna sah, daß Drew sich bekreuzigte wie Maggie auf dem Video, während die anderen nach Luft schnappten oder leise Flüche murmelten. Nur Sam hatte sich völlig unter Kontrolle. Er ließ Petes Schulter nicht los, als könnte er so den Kontakt zu einer gemeinsamen Realitätsebene herstellen. »Wer bist du?« fragte er.
    Die verdrehten Augen konzentrierten sich nun auf ihn, und der Mund öffnete sich ein wenig. Doch die Laute, die herauskamen, hatten nichts mit Petes Stimme gemein. Auch paßten die Lippenbewegungen nicht zu den Worten. Sein Körper schien so leblos zu sein wie eine Bauchrednerpuppe, deren Worte irgendwo anders, im verborgenen, ihren Ursprung hatten.
    »Sie wird mich nicht zerstören… sie nicht… du nicht… niemand…«
    Kaum waren diese Worte verklungen, schlossen sich Petes Augen, er sackte zur Seite weg und wäre auf den Betonboden gefallen, wenn Sam ihn nicht aufgefangen hätte. Schlagartig kam er zu sich, als wäre er nur kurz eingenickt gewesen und wollte es sich nicht anmerken lassen. Doch er sah sich von besorgten Gesichtern umringt.
    »He, was ist los?« fragte er und blickte von einem zum anderen. »Entschuldigung, ich glaube, ich war ’ne Minute nicht ganz da. Hab’ ich was verpaßt?«
    Sam ging zu einer der beiden Videokameras und drückte auf die Taste, um die Kassette herauszunehmen. Aber nichts geschah. Er versuchte es noch mal. Wieder nichts. Stirnrunzelnd folgte er dem Kabel, das von der Kamera zum Transformator führte.
    Neugierig gesellte sich Pete zu ihm und erkannte sofort das Problem. »Jemand hat den Stecker aus der Dose gezogen, verdammt noch mal…!« Nachdem er ihn wieder eingesteckt hatte, leuchteten mehrere Lämpchen auf, die Kamera hatte wieder Strom. »Wie zum Teufel ist das denn passiert? Ich hab’ den Stecker doch noch selbst überprüft, bevor wir angefangen haben.«
     
    KAPITEL 25 Pete sah sich verunsichert um, wie jemand, der nicht ganz sicher ist, ob man sich nicht einen Scherz mit ihm erlaubt. Zwar hatte ihm Sam erzählt, was vorgefallen war, und die anderen hatten jedes Detail bestätigt. Doch keiner konnte erklären, warum es keine Video- und keine Tonbandaufzeichnungen davon gab. Und so mußte Pete ihnen die Geschichte abnehmen.
    »Joanna, würdest du mir einen Gefallen tun?« bat Sam. »Schau doch mal nach, ob Peggy oder sonst jemand noch oben ist. Ich würde gern einen Außenstehenden dazuholen.«
    Aber das Labor war wie ausgestorben, die meisten Räume waren dunkel. Unverrichteter Dinge ging sie wieder hinunter in den Keller, wo Pete noch immer erschüttert dasaß, den Kopf auf die Hände gestützt.
    »Ich glaube euch«, sagte er gerade. »Natürlich glaube ich euch. Es ist nur, weil… O Mann!… der Gedanke ist ganz schön gewöhnungsbedürftig.«
    Fragend sah Sam zu Joanna, die ihm mit einem Kopfschütteln zu verstehen gab, daß sie niemanden mehr angetroffen hatte. Daraufhin blickte er auf die Uhr. »Es ist jetzt Viertel nach neun«, wandte er sich an die Runde. »Normalerweise hätten wir längst aufgehört und wären auf dem Heimweg. Ich weiß ja nicht, wie ihr darüber denkt, aber ich finde, die Sache wäre es wert, noch ein bißchen weiterzumachen.«
    »Um was genau zu erreichen?« fragte Roger.
    Sam machte mit einer Geste deutlich, daß er für alles offen war. »Einfach um zu sehen, was noch passiert. Ich finde, wir sind an einem sehr interessanten Punkt angekommen.«
    Mit sanfter, aber völlig klarer Stimme durchbrach Drew den kurzen Moment des Schweigens. »Ich glaube, Maggie hatte recht. Auch wenn ich nicht weiß, was es ist oder wie wir es zustande gebracht haben, für mich ist etwas Böses dabei herausgekommen. Das sollten wir wieder loswerden, finde ich. Du hast doch immer gesagt, Sam, daß wir dieses Ding gegebenenfalls auch wieder entmaterialisieren können. Für mich ist es jetzt soweit.«
    Sam nahm ihren Vorschlag mit einem ergebenen Schulterzucken zur Kenntnis. »Ich finde es zwar verfrüht, etwas zu entmaterialisie-ren, was noch gar nicht konkret Gestalt angenommen hat, aber wenn ihr da einer Meinung seid…« Er sah die anderen an. »Wie sieht’s bei euch aus? Wollt ihr das gleiche wie Drew?«
    »Ich muß zugeben, ja«, schloß sich Barry an. »Ehrlich gesagt gefällt mir nicht, was da passiert. Wißt ihr, woran mich das alles erinnert? Habt ihr mal Alarm im Weltall gesehen? Wo diese ganzen genialen Wissenschaftler von einer Maschine ausgelöscht werden, die sie

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