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Existenz

Existenz

Titel: Existenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Brin
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lachte. »Das ist nur eine Behelfsmaßnahme, bis wir sicher sind, dass ihr euch selbst wie Menschen seht. Niemand will Menschen mit Sehnsucht nach dem Herbst in Neuengland belasten, wenn sie an Bord von Sternenschiffen unterwegs sind! Außerdem, eine Sonde braucht nur ein Teleskop auf die Erde zu richten, wenn sie Bäume sehen will!«
    Sie unterbrach sich und breitete die Arme aus. »Dieses Habitat war für biologische Geschöpfe bestimmt! Für richtige, lebende Außerirdische!«
    Gavin runzelte die Stirn, schwieg aber.
    »Hier.« Tor winkte, als sie einen weiteren Raum erreichten. »Hier entstanden die biologischen Wesen. Ähneln diese Maschinen nicht den künstlichen Gebärmüttern, die man in der Mondbasis benutzt?«
    Gavin hob und senkte die Schultern. »Vielleicht waren es spezialisierte Einheiten«, spekulierte er. »Dazu bestimmt, mit flüchtigen organischen Stoffen zu arbeiten. Oder die Art von Sternensonde, die diese Einrichtung gebaut hat, brauchte etwas von der Oberfläche eines Planeten wie der Erde und schuf deshalb entsprechend ausgestattete Arbeiter.«
    Tor lachte. »Eine interessante Idee. Maschinen, die biologische Einheiten herstellen, um etwas zu erledigen, wozu sie selbst nicht in der Lage sind? Und natürlich gibt es keinen Grund, warum es nicht so sein könnte. Dennoch, ich bezweifle es.«
    »Warum?«
    Tor wandte sich ihrem Partner zu. »Weil man fast alles, das es auf der Erde gibt, im All synthetisieren kann. Außerdem …«
    Gavin unterbrach sie. »Forscher! Die Sonden wurden ausgeschickt, um Wissen zu sammeln. Na schön. Wenn sie mehr über die Erde herausfinden wollten, hätten sie entsprechend vorbereitete Einheiten losgeschickt!«
    Tor nickte. »Schon besser«, räumte sie ein. »Aber es passt noch immer nicht zusammen.«
    Sie kniete in der schwachen Schwerkraft und zeichnete einen Umriss in den Staub. »Hier ist das Habitat, beim Zentrum des Asteroiden. Warum sollte die Muttersonde es hier platziert haben, wenn nicht aus dem Grund, dass dieser Ort den größten Schutz bietet?
    Unterdessen liegen die von den Eltern erbauten Tochtersonden dort draußen, der kosmischen Strahlung und wer weiß welchen anderen Gefahren ausgesetzt.«
    Tor deutete mit der rechten Handprothese nach oben. »Wenn die Biologischen hier ›gebaut‹ wurden, nur um einen kurzen Blick auf einen Teil unseres Sonnensystems zu werfen, auf die Erde … Warum hätte die Elternsonde sie dann besser schützen sollen als ihre eigenen Kinder?
    Nein«, schloss Tor. »Diese ›Biologischen‹ waren nicht nur für die Forschung bestimmte Subeinheiten, sondern Kolonisten!«
    Gavin stand lange Zeit reglos und starrte auf eines der im Staub liegen den Schotten. Schließlich wandte er sich ab. Radiowellen übermittelten Tors Empfänger ein Geräusch, für das unter normalen Umständen Luft und Lunge notwendig gewesen wären. Aber Luft gab es hier keine, und eine Lunge brauchte der Androide nicht.
    Es war ein Geräusch, das zum Ausdruck brachte, was Gavin empfand.
    Er seufzte.

Der einsame Himmel
    Stellt euch vor, dass wir uns noch immer in unserem Zeitalter der Unschuld befinden, vor nur einer Generation, als das Universum voller Möglichkeiten zu sein schien.
    Damals war die Vorstellung weit verbreitet, dass eines Tages vielleicht Maschinen zu den Sternen fliegen würden. Man glaubte, dass diese Gesandten, indem sie sich selbst kopierten, Weisheit in der Galaxis ausbreiten konnten. Vielleicht geschah das bereits.
    Es ist geschehen, viele Male! Es kam zu einer großen Verteilung, aber deren Ergebnis bestand nicht aus Weisheit, sondern aus Zerstörung. Natürlich wussten wir nichts darüber. Damals, in unserer Naivität, wunderten wir uns über die Stille! Wenn fremde Maschinen in der Nähe warteten … Hätten sie sich nicht zu erkennen geben sollen? Heute scheinen wir eine Erklärung für ihr Schweigen zu haben. Während ich dies schreibe, bin ich von den Überbleibseln eines Krieges umgeben, der vor langer, langer Zeit stattfand. Rätselhafte Widersacher löschten sich gegenseitig aus und ließen niemanden übrig, der Bericht erstatten konnte. Aber findet ihr eine so saubere Symmetrie nicht seltsam? Hätte es nicht Überlebende geben sollen?
    Selbst bei gegenseitiger Vernichtung bleibt jemand inmitten der Trümmer übrig! Lasst mich also eine Theorie vorschlagen. Eine, die viele von euch vielleicht unheimlich finden. Beunruhigend.
    Eine Theorie, wonach wir hier unter den Trümmern nicht allein sind. Es gibt Überlebende, und

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