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Expedition ins Paradies

Expedition ins Paradies

Titel: Expedition ins Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Duke
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in leuchtend braune Farbtöne tauchten. Erst als die Erde dunkel wurde und der Felsen eine bläuliche Färbung annahm, fuhren sie über sandige Wege zu dem Zeltplatz auf dem sie die Nacht verbringen wollten.
    Tom lenkte den Wagen jetzt sehr vorsichtig. In der Dunkelheit wurde es unterwegs gefährlich, weil jederzeit große oder kleine Kängurus wie aus dem Nichts auftauchen und vor den Wagen springen konnten. Mehrmals sahen sie welche im Busch. Nur einmal überquerte ein kleines Känguru den Pfad, jedoch so, dass Tom ihm noch gut ausweichen konnte.
    Elizabeth hatte andere Sorgen. Inzwischen näherten sie sic h dem Zeltlager, und beim Gedanken an die vor ihr liegende Nacht schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    Sie erreichten als Erste das Lager, Ob noch andere Besucher auftauchen werden? fragte Elizabeth sich beunruhigt und blickte sich um. Der Zeltplatz lag abseits der gewöhnlichen Touristenpfade, weit draußen in zerklüftetem, steinigem Land. Elizabeth hatte auf jeden Fall hierher kommen wollen, weil der Platz nur einen längeren Fußmarsch durch den Busch von einer interessanten Schlucht und einem Regenwaldgebiet entfernt lag, die sie unbedingt malen wollte.
    In der Nähe des Lagers gab es ein Billabong, dessen Wasser im schwindenden Licht glasig schimmerte. Hohe, dürre Eukalyptusbäume warfen geisterhafte Schatten, und aus ihrem Geäst erscholl Zwitschern, Zirpen und Trillern. Unvermittelt durchdrang das Krächzen eines Rieseneisvogels die laue Abendluft.
    Während sie den Geländewagen entluden, atmete Elizabeth ein paar Mal tief durch und seufzte leise. Unter anderen Voraussetzungen wäre sie von dieser idyllischen, überaus romantischen Übernachtungsmöglichkeit begeistert gewesen, die wie geschaffen war für eine Nacht mit dem Geliebten.
    Nur hatte sie keinen Geliebten.
    Ironie des Schicksals, dass der Mann, den sie einmal geliebt hatte, jetzt mit ihr hier war. Doch sie empfand Toms Anwesenheit eher als beunruhigend, bedrohlich, gefährlich.
    Ein Schauer überlief Elizabeth. Plötzlich schoss etwas Großes, Schwarzes, unheimlich Aussehendes über sie hinweg.
    Instinktiv duckte sie sich. “W-was war das?”
    “Ein Vampir”, erwiderte Tom und lächelte nachsichtig, “im Volksmund wird er auch
    .Fliegender Hund’ genannt.” Er blickte in die Runde. “Nachts kommen sie aus ihren Verstecken und suchen Obst und Blüten.”
    Tom hatte seinen Hut abgenommen und fuhr sich durchs Haar. Verstohlen beobachtete Elizabeth ihn und musste unwillkürlich daran denken, wie sie ihm früher so gern das weiche Haar verwuschelt hatte. Selbst jetzt juckte es ihr in …
    Schnell verdrängte sie den Wunsch und wandte sich ab.
    “Möchtest du als Erstes etwas Kaltes trinken?” Tom durchsuchte bereits den tragbaren Kühlschrank.
    “Gern.” Elizabeth war durstig, und ihr Mund fühlte sich schrecklich trocken an.
    “Wie war’s zur Abwechslung mal mit einer Pepsi Cola?” Den ganzen Tag über hatten sie nur Wasser getrunken. Literweise.
    “Aber ja, bitte.” Pepsi Cola, dachte Elizabeth. “Klingt gut.” Jedes kalte Sprudelgetränk war ihr in diesem Moment hoch willkommen.
    Außer primitiven Plumpsklos gab es weder Duschen noch Gasgrills, noch fließend Wasser auf dem Zeltplatz. Elizabeth und Tom mussten Brennholz sammeln gehen, um ein Lagerfeuer entfachen zu können.
    “Im Wagen findest du zwei Eimer”, sagte Tom, nachdem er geschickt ein Feuer in Gang gebracht hatte. “Wenn du sie im Billabong füllst, kannst du dich waschen und den schlimmsten Staub loswerden.”
    “Und wenn ich einfach ins Wasser gehe?” Im lodernden Schein der Flammen bemerkte Elizabeth, dass Tom die Brauen hochzog. “Natürlich angekleidet”, setzte sie rasch hinzu. Ihr würde nicht im Traum einfallen, sich auszuziehen und nackt ins Wasser zu laufen, während Tom zusah. “Dann könnte ich mich und auch gleichzeitig meine Sachen waschen.” Nach der Hitze und dem Staub des Tages eine himmlische Vorstellung. “Ich hole mir nur schnell ein Stück Seife und ein …”
    “Vergiss es”, unterbrach Tom sie schroff. “In den Bülabongs waschen wir uns nicht. Wir putzen uns noch nicht mal die Zähne in dem Wasser, sonst verschmutzen wir es. Auch die Krokodile würden bestimmt etwas dagegen haben”, setzte er warnend hinzu. “Oder vielleicht auch nicht.” In seinen Augen blitzte es spöttisch auf. “Falls sie noch nicht zu Abend gegessen haben.”
    “Krokodile?” Argwöhnisch begutachtete Elizabeth die glasige Wasseroberfläche, die durch

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