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Extra scha(r)f

Extra scha(r)f

Titel: Extra scha(r)f Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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versucht nun mit diesem billigen Trick, mich zum Lachen zu bringen. Gleich darauf richtet er sich wieder auf. »Ich, Daniel Conrad, bin hier, um meiner Herrin zu dienen, wie es ihr gefällt«, deklamiert er.
    »Spuck nicht so große Töne, hol uns lieber einen Kaffee.«
    Er erstickt mein Lachen mit einem feuchten Schmatzer auf meinen Mund, bevor er sich zur Bar aufmacht.
    Das Telefon läutet. Beim zweiten Klingeln gehe ich dran, bereit für die offizielle Telefonansage - ich muss schließlich mit gutem Beispiel vorangehen, auch wenn gerade niemand in der Nähe ist. »Guten Morgen, Sie sind mit The Zone verbunden. Sie sprechen mit Charlie. Was kann ich für -«
    »Das reicht«, fährt Jamie dazwischen.
    Wo liegt denn sein Problem - schließlich kommt die Anweisung von ihm.
    »Hi, Jamie. Wie läuft‘s?«
    »Ich bin noch auf der Autobahn«, entgegnet er gereizt. »Es gießt in Strömen, und ein riesiger Sattelschlepper fährt mir fast hinten drauf. Egal, alles okay?«
    »Alles bestens«, erwidere ich.
    »Gut. Ich habe noch etwas vergessen. Eine Producerin von Channel Four will heute oder morgen bei uns vorbeischauen. Ich wünsche, dass sie mit größter Zuvorkommenheit behandelt wird.«
    »Was will sie?«, frage ich und versuche die Aufregung in meiner Stimme zu unterdrücken. Ich darf Jamie zum ersten Mal vertreten, und das ausgerechnet, wenn das Fernsehen zu Besuch kommt. Mein neuer Job könnte nicht besser beginnen.
    »Sie macht eine Dokumentation über die Fitnessbranche und möchte sich einen Eindruck vor Ort verschaffen. Führen Sie sie durch das gesamte Studio. Schmieren Sie ihr Honig um den Bart, oder besser gesagt um die Titten«, sagt er mit leisem Kichern.
    »Geht in Ordnung.« Ich klinge immer noch gelassen, sodass Daniel, der in diesem Moment mit dem Kaffee zurückkommt, sogar darauf verzichtet, mir wie sonst einen Finger ins Ohr zu stecken. »Wie heißt sie?«
    »Hab ich vergessen. Aber Sie werden sie schon erkennen. Sie ist ein Wahnsinnskaliber - echt kolossal ... Ich kann mich doch auf Sie verlassen, oder?«
    »Natürlich, keine Sorge, ich kriege das schon hin«, erwidere ich und bereue es augenblicklich. Gibt es nicht in jedem Katastrophenfilm einen Schwachkopf, der Keine Sorge, ich kriege das schon hin sagt, bevor aus dem Off unheimliche Musik ertönt und der Schrecken seinen Lauf nimmt?
    »Okay«, sagt Jamie. »Sie müssen wissen, dass diese Frau sehr wichtig - Scheiße, die Bullen. Die haben bestimmt gesehen, dass ich am Steuer mit dem Handy telefoniere. Jetzt fahren die auch noch mit Blaulicht hinter mir her. Ich muss Schluss machen.«
    »Bis dann, Jamie«, sage ich, aber er hat die Verbindung bereits unterbrochen.
    Daniel reicht mir meinen Kaffee und fragt: »Was wollte er?«
    »Nichts, worüber du dir dein hübsches Köpfchen zerbrechen musst«, erwidere ich. »Daniel, findest du, dass ich Ähnlichkeit mit Angelina Jolie habe?«
    »Schätze, du hast dieselbe dicke Lippe«, entgegnet er.
    »Du kannst mich mal.«
    »Das war ein Scherz. Doch, du hast tatsächlich Ähnlichkeit mit Lara Croft.«
    »Wirklich?«, sage ich und unterdrücke den Impuls, mit den Wimpern zu klimpern.
    »Ja, allerdings in leicht lädiertem Zustand, wie nach ungefähr einer Stunde im Film.«
    Gleich darauf streckt Daniel ein Bein vor und zieht seine Trainingshose hoch, sodass ich das Adidas-Logo auf seiner Socke sehen kann. »Mach schon«, sagt er, »ich fordere dich heraus. Gib mir die Kündigung.«
    »Du kannst mich mal, Daniel.«
    Als Nächstes zieht er seinen Hosenbund herunter, und ich kann den Hilfiger-Schriftzug auf seinen Boxershorts sehen. »Lies das, und du wirst weinen, Baby«, sagt er und streckt mir provozierend seinen Hintern entgegen.
    »Das reicht, du bist gefeuert!« Ich lasse ein Gummi gegen seinen Hintern schnellen und verpasse ihm einen Schubs, sodass er nach vorne fällt. Er rappelt sich sofort wieder hoch und nimmt mich in den Schwitzkasten. Ich trete nach hinten aus, verfehle aber seinen Schritt. Ich reiße mich aus seinem Klammergriff los und ziehe ihn an den Haaren. Er fängt an zu schreien und ... Mein erster Tag als Managerin hat begonnen.
    Ein Tag im Zone besteht aus drei Phasen. In der ersten Phase kommen die ehrgeizigen Frühsportler, die sich warmlaufen/-schwimmen/-rudern müssen, bevor sie ihren anstrengenden Tag voller harter Verhandlungsgespräche beginnen. In der zweiten Phase, die sich über den ganzen Tag erstreckt, kommt eine seltsame Mischung aus gelangweilten Reichen (die meisten davon

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