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Extra scha(r)f

Extra scha(r)f

Titel: Extra scha(r)f Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maria Beaumont
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nicht nach Hause liefert«, erwidert Mum seufzend. »Ich kenne dich. Du warst nur wieder auf Streit aus.«
    Daraufhin setzt Dad sich neben sie und legt den Arm um ihre Schulter. »Woher du willst wissen, ich bin aus auf Streit?« Er drückt ihr einen Schmatz auf die Wange. Sie schiebt ihn weg und verrenkt den Hals, um auf den Fernseher sehen zu können, aber ich sehe ihr an, dass sie seine Liebkosungen genießt, brrr. Können die sich nicht beherrschen?
    Ich verlasse das Wohnzimmer und trotte die Treppe hinauf. Ist man als junge Frau Samstagabend normalerweise nicht mit seinem Freund verabredet? Karl hat nichts von sich hören lassen. Aber ist Karl überhaupt mein Freund? Oder nur mein Bettgespiele? Was ist er eigentlich? Ich habe keinen Schimmer. Ich würde es zwar definitiv nicht Liebe nennen, aber trotzdem muss ich die ganze Zeit an ihn denken. Es vergeht kaum eine Minute, in der ich mir nicht sein Gesicht vorstelle und in der Erinnerung an unser letztes Treffen schwelge.
    Oben in meinem Zimmer hole ich mein Handy aus der Tasche und beschwöre es, eine SMS von Karl zu empfangen.
    Aber das hat nichts mit Liebe zu tun.
    Verstanden?
    Absolut nichts.

Dass bisschen mit den griechischen Geschenken
    Mmmm, Sonntagmorgen.
    Ich liebe es, am Sonntagmorgen aufzuwachen.
    Auf den Wecker schauen zu können, ohne aufstehen zu müssen.
    Die Arme zu strecken und -
    Aaggh!
    Was macht dieser große, nackte Mann in meinem Bett?
    Und warum ist das überhaupt nicht mein Bett?
    Shit, jetzt erinnere ich mich wieder.
    Gestern Abend. Ich war zu Hause. Schaute mir zusammen mit meinen Eltern Pop Idol an und hörte den Kommentaren meines Vaters zu, der es besser wusste als die Jury. Es war ja auch mein Vater, der seit Mitte der Achtziger eine Reihe von Hits produzierte, während Pete Waterman in dieser Zeit Sandwichs schmierte.
    Was machte ich, jung und Single (sieht man einmal von Karl ab), zu Hause bei meinen Eltern an einem SAMSTAGABEND? Selbst Emily war ausgegangen. Gut, zwar nur ins Einkaufszentrum, um herauszufinden, ob sie sich Kino und Popcorn leisten konnte, aber damit schlug sie mich immer noch um Längen. Alles wäre um Längen besser, als sich die Kommentare meines Vaters anzuhören - »Was der redet? Die Mädchen ist eine gute Singerin. Hat Stimme wie eine Engel. A i biliv ai ken flaiiiiiii« was sich auf eine Darbietung bezog, die sogar bei einer Karaoke-Veranstaltung in einer Taubstummenschule ausgebuht worden wäre.
    Dann klingelte mein Handy. Ich stürzte mich darauf, ohne auf das Display zu schauen. Es hätte auch gut Lydia sein können, um mich zu bitten, ihr beim Anti-Schiel-Training zu helfen, was ich durchaus in Betracht gezogen hätte. Ich verließ das Wohnzimmer, um den Anruf in der Diele entgegenzunehmen.
    »Wer war das?«, fragte Mum, als ich wenige Minuten später ins Wohnzimmer zurückkehrte.
    »Sasha«, antwortete ich. » Ich muss zu ihr.«
    »Was, du willst an einem Samstagabend in die Reha-Klinik?«
    »Nein ... Sie ... äh ... steckt fest.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sie wollte etwas frische Luft schnappen, und jetzt steckt sie mit dem Rollstuhl im Garten fest ... der Untergrund ist ganz aufgeweicht. Ihr braucht nicht auf mich zu warten. Sie hat gesagt, dass sie richtig tief im Boden feststeckt.«
    Zehn Minuten später war ich umgezogen. Ein superknappes Top, ein noch knapperer Minirock und spitze Stiefel, mit denen ich jedem ein Auge ausstechen konnte, der dumm genug war, in meiner Nähe auf dem Boden herumzukriechen. Ich ignorierte die Frage meiner Mutter, »Bist du sicher, dass das die richtige Aufmachung ist, um im Garten zu graben?«, und stürzte aus dem Haus.
    Natürlich war der Anruf nicht von Sasha, sondern von Karl. Nachdem er vor meinen Augen mit dieser Popsängerin herumgeknutscht hatte, hätte ich ihm eigentlich sagen sollen, er soll sich selbst ficken. Stattdessen rannte ich zur U-Bahnstation, um nach South Ken zu fahren, wo es mit etwas Glück nicht mehr nötig wäre, dass Karl sich selbst fickt.
    Karl ist also der große, nackte Mann neben mir im Bett. Das ist offensichtlich. Aber warum bin ich immer noch in South Ken um - kurzer Blick auf die Uhr - 10:27 Uhr am Sonntagvormittag? So war das eigentlich nicht geplant. Ich muss eingeschlafen sein, nachdem wir irgendwann voneinander abließen.
    Nachdem wir irgendwann voneinander abließen . Um wie viel Uhr war das eigentlich? Egal, es war echt der Hammer. Als hätten Karl und ich vergangene Nacht den Sex erfunden, ohne zu wissen, wofür er gut

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