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Fähigkeiten unbekannt

Fähigkeiten unbekannt

Titel: Fähigkeiten unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Lan­ger, je­mand ist mit ei­nem mar­sia­ni­schen Zeit­um­for­mer in die Ver­gan­gen­heit vor­ge­drun­gen, mit der fes­ten Ab­sicht, un­ser der­zei­ti­ges Welt­bild an der Ent­ste­hungs­wur­zel zu ver­än­dern. Er will die Macht, die ab­so­lu­te Macht! Im Jah­re 2005 kann er das nie­mals er­rei­chen, aber er kann im Jah­re 1810 an­fan­gen. Ge­lingt ihm das, wer­den wir nie­mals exis­tiert ha­ben. Wir ver­schwin­den mit­samt un­se­rer gül­ti­gen Welt­ord­nung auf ei­ne an­de­re Zei­tebe­ne, die Pro­fes­sor Gold­stein als zwar vor­han­den, aber als stoff­lich in­sta­bil be­zeich­net. Das be­deu­tet nach den neu­en Er­kennt­nis­sen, daß wir zu ei­ner Ener­gie­form der Exis­ten­ze­be­ne ›Zeit‹ wer­den. Wir sind noch da, aber nicht mehr ma­te­ri­ell. Wir müs­sen noch da sein, da Zeit Ener­gie ist. Ener­gie ver­geht je­doch nicht. Wie ge­fällt dir das?«
    Auf sei­nen Lip­pen lag ein ver­zwei­fel­tes Lä­cheln. Der klei­ne, schmäch­ti­ge Kör­per beb­te. Ich er­kann­te, daß der Klei­ne zu­tiefst auf­ge­wühlt war. Mei­ne Ru­he kehr­te zu­rück.
    »Und das soll in ir­gend­ei­ner Form re­al sein?« flüs­ter­te ich sin­nend. »Das ist doch Un­sinn.«
    »Kein Un­sinn, lei­der. Der Al­te hat die be­deu­tends­ten His­to­ri­ker der Er­de ein­ge­schal­tet. Da­zu Waf­fen­ex­per­ten. Du wirst gleich et­was er­le­ben. Des­halb ha­ben wir dich auch so schnell zu­rück­ge­ru­fen. Ist das Zu­sam­men­tref­fen mit den Re­por­tern kom­pli­ka­ti­ons­los ver­lau­fen? Gut, das war wich­tig. Oberst Gun­son wird noch ei­ne Rol­le spie­len. Die­se Auf­ga­be über­nimmt dein Dou­ble. Un­ser Ein­satz ist klar. Ich sa­ge dir nur, daß ich noch nie­mals zu­vor sol­che Angst ge­habt ha­be.«
    Ich war auf­ge­stan­den und woll­te ge­ra­de et­was sa­gen, als sich die Tür öff­ne­te. Ein jun­ger Wis­sen­schaft­ler er­schi­en.
    »Ma­jor HC-9? Kom­men Sie, bit­te. Sie auch, MA-23.«
    Er nick­te zu dem Klei­nen hin­über. Ge­mein­sam gin­gen wir in den großen Saal. Er ge­hör­te zur chir­ur­gisch-phy­sio­lo­gi­schen Ab­tei­lung. Ein wis­sen­schaft­li­ches Team war ver­sam­melt; au­ßer­dem Of­fi­zie­re der Pla­nungs­ab­tei­lung. In der Mit­te stand Ge­ne­ral Re­ling. Heu­te trug er Zi­vil­klei­dung.
    Sein Ge­sicht zeig­te einen un­ge­sun­den Grau­ton. Die Bors­ten­haa­re wa­ren an den Schlä­fen end­gül­tig weiß ge­wor­den. Der Chef schi­en über Nacht ge­al­tert zu sein.
    Ich blieb hin­ter der Ar­beits­grup­pe ste­hen. Man ach­te­te kaum auf uns. Nur Re­ling hat­te uns so­fort be­merkt. Mit schwe­ren Schrit­ten kam er auf uns zu.
    Drau­ßen zo­gen ak­ti­ve GWA-Agen­ten als Wa­che auf. War die An­ge­le­gen­heit so ge­heim, daß man selbst in­mit­ten des Zen­trums sol­che Maß­nah­men tref­fen muß­te? Bis­her hat­te ich das noch nicht er­lebt.
    Der Al­te blieb dicht vor mir ste­hen.
    »Ihr Na­me!« for­der­te er streng. »Der wirk­li­che, bit­te.«
    Ich war mehr als ver­blüfft. Han­ni­bals Be­glei­tung muß­te doch be­weis­kräf­tig ge­nug sein. Trotz­dem woll­te er sich per­sön­lich über mei­ne Iden­ti­tät in­for­mie­ren.
    »Kon­nat, Thor Kon­nat. Mein Va­ter war Ihr Ju­gend­freund. Er hieß Gun­ter Kon­nat. Er­in­nern Sie sich?«
    »Dan­ke, das ge­nügt. Utan, Sie ver­ges­sen das.«
    Dann sah er mich an; fest und durch­drin­gend. Wei­ter vorn be­gann ein mo­der­ner Ul­tra­schall-Kno­chen­frä­ser an­zu­lau­fen. Der Blick auf den Ope­ra­ti­ons­tisch war mir von mei­nem Stand­ort aus ver­sperrt.
    »Sie wis­sen un­ge­fähr, in wel­che ka­ta­stro­pha­le Si­tua­ti­on wir ge­ra­ten sind? Nun re­den Sie schon. Sie se­hen in mir einen ge­plag­ten Mann mit we­nig Zeit.«
    »Ja­wohl, Chef, aber nur an­nä­hernd.«
    »Und was hal­ten Sie da­von? Sie ha­ben sich doch auf dem Mond per­sön­lich von der Exis­tenz die­ser Ma­schi­nen über­zeu­gen kön­nen. Ich ha­be Ih­nen so­gar Voll­macht für ei­ne Un­ter­su­chung er­teilt. Nun?«
    »Ich hal­te die Ge­schich­te für einen aus­ge­mach­ten Blöd­sinn.«
    »So! Mei­nen Sie, Pro­fes­sor Gold­s­tern wä­re ein al­ters­schwa­cher Narr mit Wahn­vor­stel­lun­gen?«
    »Kei­nes­wegs, aber er dürf­te

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