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Faenger des Gluecks

Faenger des Gluecks

Titel: Faenger des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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während sie sich ihren Weg durch die Menge im Innern kämpften, »ich habe mich immer gefragt, wann es jemandem gelingen wird, dir diese verdammte Kühle wenigstens etwas zu nehmen.«
    »Tatsächlich?« Sie wollte ihre Belustigung nicht verraten, darum setzte sie ihre Sonnenbrille auf. »Und offensichtlich glaubst du, jemand hätte?«
    »Honey, man kann sich nicht drei Meter entfernt von euch beiden aufhalten und nicht den Dampf fühlen. Ich habe gedacht«, er fingerte vorn an seinem T-Shirt herum, als zöge er eine Krawatte zurecht, »als dein enger Freund und Vertrauter, vielleicht sollte ich Mister Jones nach seinen Absichten fragen.«
    »Versuch es nur, E.J., und ich zerschlage dir alle deine Linsen.« Zwischen Belustigung und Verärgerung schwankend, ließ Brooke sich auf ihren Platz fallen. »Setz dich und spendier mir einen Hot Dog.«
    Er machte dem Verkäufer ein Zeichen. »Was drauf?«
    »Alles, was ich bekommen kann.«
    »Komm schon, Brooke.« Er fischte in seiner Tasche nach Geld und tauschte es gegen Hot Dogs und kalte Getränke. »Von Kumpel zu Kumpel, wie ernst ist es?«
    »Du gibst einfach nicht auf, was?«
    »Du bist auch nicht irgendjemand für mich.«
    E.J. lächelte, nicht das flachsende Grinsen, das Brooke so gut kannte, sondern ein Lächeln der Freundschaft. Es war vielleicht die einzige Waffe, gegen die sie keine Verteidigung hatte. »Ich liebe ihn«, gestand sie ruhig. »Ich denke, das ist verdammt ernst.«
    »Oberliga-ernst. Glückwunsch!«
    »Ist es üblich, sich zu fühlen, als würde man auf einer Klippe balancieren?«, fragte sie, nur halb im Spaß.
    »Weiß nicht.« E.J. schaute sie nachdenklich an. »Hatte nie die Erfahrung damit.«
    »Nie verliebt gewesen, E.J.?« Brooke lehnte sich mit einem ungläubigen Lächeln zurück. »Du?«
    »Eben – ich. Ewig auf der Suche.« Er seufzte schwer. »Es ist ein hartes Geschäft, Brooke.«
    »Ja.« Sie nahm ihm seine Baseballkappe ab und gab ihm damit einen Klaps. »Darauf möchte ich wetten. Nun halt den Mund, sie geben die Mannschaftsaufstellungen durch.«
    Ein hartes Geschäft, dachte Brooke wieder. Damit hatte E.J. voll ins Schwarze getroffen. Suche nach Liebe war eine einsame Beschäftigung, eine, die sie vor Jahren aufgegeben, es zumindest geglaubt hatte. Und noch härter war es, sie zu finden oder von ihr hinterrücks gepackt zu werden. Plötzlich klebt man fest, wie sehr man sich auch bemüht, sich loszueisen, dachte Brooke. Aber ich habe ja gar nicht versucht, mich loszueisen, Sie hatte nur versucht zu verstehen, wie alles passte, und Änderungen gemacht. Und irgendwie passte es nie ganz.
    »Nummer neunundzwanzig, Parks Jones!«
    Die schon wild ausgelassene Menge spielte verrückt, als Parks aufs Feld lief und seinen Platz in der Aufstellung neben Snyder einnahm. Von dort wanderte sein Blick hinüber zu Brooke. Lächelnd tippte er wie üblich an seine Kappe. Eine Begrüßung der Fans, aber Brooke wusste, es galt ihr persönlich. Es war alles, was er ihr geben konnte, bis das Spiel vorbei war. Es war alles, was sie erwartete.
    »Ich werde dich heute an Treffern schlagen, Eismann«, foppte Snyder ihn und grinste zur Menge hinüber. »Dann wird Brooke ihren Fehler erkennen.«
    Parks nahm nicht für eine Sekunde den Blick von ihr. »Sie wird mich heiraten.«
    Snyder blieb der Mund offen stehen. »Ohne Witz? Also, he …«
    »Sie weiß es nur noch nicht«, fügte Parks leise hinzu.
    Brooke fing eine Veränderung in Parks’ Lächeln auf, nur ganz leicht, aber für sie unübersehbar. Mit zusammengekniffenen Lippen versuchte sie es zu entschlüsseln. »Er hat etwas vor«, stieß sie leise aus.
    E.J. filmte mit einer kleinen Kamera. »Was?«
    »Nichts.« Sie schwenkte ihren Becher und ließ die Eiswürfel klirren. »Nichts.«
    Ein populärer Bluessänger trat ans Mikro und sang die Nationalhymne. Die Athleten nahmen ihre Kappen ab. Die Menge erhob sich, still zum letzten Mal für mindestens die nächsten zwei Stunden. Die Spannung war so sehr spürbar, dass Brooke glaubte, in die warme Oktoberluft greifen und sich eine Hand voll Nerven packen zu können. Gespannte Erregung baute sich mehr und mehr auf, bis sie explodierte in Jubelrufen und Schreien und Pfiffen, während der letzte Ton des Liedes verhallte.
    Brooke nahm kaum die Augen von Parks. Er spielte dieses Spiel so, wie er jedes andere spielte – mit absoluter Konzentration und unerschütterlicher Entschlossenheit. Falls er nervös war, wenn irgendwo in seinem Kopf ein Gedanke an die

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