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Fahr zur Hölle

Fahr zur Hölle

Titel: Fahr zur Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Eindruck?«
    »Seine Trauer um Cale schien echt. Aber seine Meinung über Cindi Gamble passt nicht zu dem, was ich von anderen gehört habe.«
    »Welche anderen?« Galimore bog nach Norden in die Providence Road ab.
    »J. D. Danner, der Anführer der Patriot Posse. Danner meinte, Cindi hätte gute Chancen gehabt, NASCAR-Fahrerin zu werden.«
    »Vielleicht war Bogan voreingenommen. Glauben Eltern denn nicht immer, dass ihre Kinder im Vergleich zu allen anderen bessere Sportler oder Künstler oder was auch immer sind?«
    »Vielleicht.« Ich überlegte einen Augenblick. »Eine Lehrerin namens Ethel Bradford sagte, Cindi sei sehr intelligent gewesen. Und Lynn Nolan, eine Freundin aus der Highschool, beschrieb sie als unheimlich gescheit.«
    »Bogan hat ja nicht gesagt, dass Cindi dumm war. Er hat gesagt, sie war langweilig.«
    Galimores Telefonanruf fiel mir wieder ein. »Ich hoffe, Ihr Anrufer hatte keine schlechten Nachrichten.«
    »Gut waren sie nicht. Am Speedway tobt der nackte Wahnsinn. Ich muss zurück.«
    Ich schaute auf die Uhr: 15:30. Kein Wunder, dass ich Hunger hatte. Zu Hause hatte ich nichts mehr. Ich musste also einkaufen gehen.
    Plötzlich fiel mir wieder etwas ein, das durchs Raster gerutscht war.
    »Lynn Nolan erwähnte eine andere Freundin von Cindi. Tonya Hawke. Slidell wollte versuchen, sie aufzuspüren.«
    »Hat er sie gefunden?«
    »Ich habe vergessen, ihn zu fragen. Als er anrief, redeten wir nur über den Mustang.«
    Während wir durch die Stadt fuhren, schwirrten mir Gedanken im Kopf herum wie Wespen in einer Flasche. So viele Puzzleteile. So viele unbeantwortete Fragen.
    »Habe ich Ihnen erzählt, dass Lynn Nolan glaubte, Cale hätte Cindi misshandelt?«
    Galimore wandte sich mir überrascht zu. »Ach, tatsächlich?«
    »Sie meinte, sie hätte Quetschungen auf Cindis Armen gesehen.«
    »Im Ernst?«
    »Ich denke, wir sollten mit Tonya Hawke reden.«
    »Können wir tun.«
    Wir waren schon fast am MCME, als mir der Anruf einfiel, den ich ignoriert hatte.
    Ein rotes Blinken deutete auf Voicemail hin.
    Ich drückte auf das Icon und lauschte.
    Und spürte, wie sich mir die Nackenhaare aufstellten.

26
    Mir stockte der Atem.
    Ich kontrollierte die Anruferliste.
    »Scheiße.«
    Galimore, der meine Aufregung spürte, schaute in meine Richtung.
    Mit zitterndem Finger drückte ich noch einmal auf das Icon.
    Und lauschte noch einmal.
    »Verdammt.«
    »Was ist los?«
    Ich schaltete den Lautsprecher ein und hielt das Gerät in Galimores Richtung.
    Die Stimme war leise und tief, die Nachricht kurz.
    »Du bist die Nächste.«
    »Lassen Sie es noch einmal laufen«, sagte Galimore.
    Ich tat es.
    »Das klingt mir ziemlich eindeutig nach einer Drohung. Sie sollten das wirklich ernst nehmen.«
    »Vielen Dank, mein edler Ritter.«
    »Mein Gott, Brennan. Checken Sie die Nummer.«
    »Der Anruf ist als unbekannt gekennzeichnet.«
    »Haben Sie die Stimme erkannt?«
    »Nein. Klang das wie der Kerl, der Sie bedroht hat?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Aber ich kann Ihnen sagen, was Sie jetzt tun werden.«
    »Ich reagiere meistens ziemlich unpassend auf diesen Satz.«
    »Gehen Sie nach Hause. Aktivieren Sie die Alarmanlage. Bleiben Sie dort. Ich melde mich wieder bei Ihnen, wenn ich auf dem Speedway die Wogen geglättet habe.«
    »Darf ich Fremde einlassen, wenn sie wirklich höflich sind?«
    Mein Präzisionsangriff auf den Supermarkt kostete mich zweihundertvierzig Dollar. Aber jetzt hatte ich Vorräte bis ins nächste Jahrtausend.
    Während ich Dosen und Schachteln in der Speisekammer stapelte, Obst in eine Schale legte und Frischgemüse und Milchprodukte in den Kühlschrank räumte, jagte Birdie leere Tüten über den Boden. Hin und wieder drehte er sich auf den Rücken und zerfetzte das Plastik mit vier hochgereckten Pfoten.
    Ich aß einen Joghurt, einen Pfirsich und zwei Cookies. Dann ging ich nach oben, um meine verschwitzten Klamotten auszuziehen und mit meinem Impulskauf, einem vitalisierenden Gel mit Granatapfelextrakt, zu duschen.
    Als ich in die Küche zurückkehrte, lagen Kerne, Stängel und winzige Fruchtfleischbröckchen auf dem Boden verstreut. Der kleine Gauner hatte drei Kirschen gefressen und vier weitere zerfetzt.
    Während ich auf Galimore wartete, beschloss ich nachzusehen, was ich über Abrin in Erfahrung bringen konnte. Nach einer Stunde im Internet wusste ich Folgendes.
    Abrus precatorius ist im Volksmund unter vielen Namen bekannt, darunter eben Paternostererbse, Krabbenaugenwein, Abrusbohne oder

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