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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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Finger und den abfälligen Ton Leathans war.
    Sie war Aufmerksamkeit ihrer Person gegenüber gewohnt. Die Respektlosigkeit des Mannes vor ihr konnte sie auf keinen Fall hinnehmen. Fast sah sie so etwas wie Ekel in seinem Blick.
    In ihrer maßlosen Eigenliebe übersah sie völlig, in welcher Gefahr sie sich befand.
    Sie stand auf, klopfte sich den Schmutz von ihrer weißen Felljacke und fuhr Leathan an.
    „Ich interessiere Sie nicht? Wer sind Sie überhaupt? Und nehmen Sie gefälligst den Fuß von meinem Freund!“
    Leathans violette Augen blitzten gefährlich auf.
    „Dein Freund?“
    „Ich verlange, dass Sie uns sofort zurückbringen.“
    Sie drehte sich einmal um sich selbst und verzog angewidert die Lippen.
    „Diese Gegend ist hässlich, völlig unannehmbar. Ich möchte sofort hier weg.“
    Herausfordernd und abwartend stand sie hoch erhobenen Hauptes vor Richards Vater und Annabelle und starrte sie an. Annabelle und Leathan starrten sekundenlang sprachlos zurück.
    Aber während Annabelle wiederum in diabolisches Gelächter ausbrach und der frechen Forderung des Mädchens eine gewisse Bewunderung zollte, kochte der Dunkelalb vor Wut.
    „Du kleines, nutzloses Nichts, wenn hier einer Befehle gibt, dann bin ich das, du bist für mich absolut wertlos.“ „Und“, er wandte sich an Richard, „das gilt leider auch für dich.“
    Endlich nahm er den Fuß von Richard.
    „Wo ist Robert, Vater?“ Richard rappelte sich mühsam hoch und sah sich um. Was war bloß mit diesem Land geschehen, seit Leathan versuchte, die gesamte Macht an sich zu reißen. Auch hier, wo Annabelles Land begann, war aus der blühenden Landschaft eine Halde aus Asche und Schlamm geworden. Richard wandte den Blick wieder seinem Vater zu.
    „Der Sterbliche ist im Land der Feenkamine, dort ist er gut aufgehoben. Da du nicht in der Lage bist, meine Wünsche zu erfüllen, habe ich in ihm wenigstens einen Köder, um Magalie hierherzulocken. Lieber wäre mir die Tochter gewesen. Ich muss sie haben, du kennst die Prophezeiung. Diese rothaarige kleine Hexe ist die einzige, die mir gefährlich werden kann. Aber vielleicht“, er sah Richard abschätzig an, „wird sie ihren Vater und dich suchen.“
    „Du“, er wandte sich zu Patricia, „bist möglicherweise gar nicht so nutzlos.“
    Er sah seine Schwester an und Annabelle verstand ihn ohne Worte.
    „Du willst sie zurückschicken, mit einer Nachricht?“
    Sie konnte ihren Bruder nicht ausstehen, aber die beiden hatten das gleiche bösartige Naturell und verstanden, was den anderen trieb.
    „Ich werde mich von Ihnen nicht benutzen lassen. Ich bin kein Personal und ich gehe nicht ohne Richard.“
    Patricia war empört. Niemals in ihrem Leben war sie so herablassend behandelt worden. Jemanden so zu behandeln, war sonst eher ihr Part.
    „Patricia“, dachte Richard verwundert, „ist erstaunlich furchtlos.“ Er selbst konnte seine Angst kaum verbergen, aber, anders als Patricia, kannte er Leathan und seine Machenschaften zu gut.
    „Ich werde euch zu Robert bringen und dann entscheiden, was ich mit euch anfange.“
    Der dunkle Sog, der sie mitriss, verschluckte Patricias Antwort.
    Annabelle verschwand wie ein sirrender silberner Pfeil im Dunst.
    Ein winziger blauer Schmetterling flatterte zwischen dem Geröll auf.

Eingeschneit
    „Ich hab sie gehen sehen, sie ist hinter ihm hergelaufen. Am Waldrand haben sich die beiden getroffen und sind zusammen verschwunden.“
    „Ich glaub es nicht.“ Valerie schüttelte den Kopf.
    „Wo wollen die denn jetzt hin?“
    Keiner konnte fassen, was Lisa da erzählte.
    „Die werden doch nicht versuchen, sich zur Schule durchzuschlagen?“
    Viktor fasste sich an die Stirn.
    „Wie dumm muss man denn sein, um das zu riskieren?“
    „Und warum sagen sie nicht Bescheid, sie müssen doch wissen, dass wir uns Sorgen machen, wenn noch jemand verschwindet.“ Ben zückte besorgt sein Handy. „Ich versuch mal Patricia zu erreichen.“
    „Vergiss es“, meinte Faith, „hier draußen funktioniert das Handy fast nie, du kannst es im Kaminzimmer am Festnetz probieren.“
    Alle schwiegen und warteten auf Bens Worte. Aber sie hörten ihn nur laut fluchen und dann seine Schritte zurück in die Küche.
    Ben schüttelte den Kopf. „Keine Chance, alles tot.“
    Er hob die schwere Kaffeekanne mit den aufgemalten Blümchen hoch, schüttelte sie und stellte sie enttäuscht wieder zurück.
    Dann ließ er sich auf einen Küchenstuhl fallen. Lisa griff sich die Kanne und erhob

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