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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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wären die Füße einer Felide längst erfroren, bevor sie das andere Ufer erreichte.«
    Jaxyn runzelte die Stirn, sowohl über ihren Einwand als auch über den Umstand, dass sie ihn so selbstsicher hatte vorbringen können. »Kannst du Schlittschuh laufen?«
    »Ihr meint, wie Menschenkinder es tun? Wenn sie auf dem Eis spielen?«
    Er nickte. Die Crasii dachte kurz darüber nach und zuckte dann die Achseln. »Ich habe es noch nie versucht, Euer Gnaden, doch ich denke, dass es einfach eine Frage des Gleichgewichts ist.«
    Jaxyn wandte sich ab, um das Eis sorgfältig zu studieren, und wünschte, er hätte er eine anständige Armee statt einer Felidentruppe. Menschen konnten wenigstens Stiefel zum Schutz gegen die Kälte tragen und hätten einige Chancen, einigermaßen kampftüchtig ihren Bestimmungsort zu erreichen. Es würde eine gezeitenvertrackte Aufgabe werden, die Feliden dazu zu bringen, mit irgendwas an ihren Füßen einigermaßen wirkungsvoll zu kämpfen, ungeachtet seiner Macht, sie auf sein Kommando sterben zu lassen. Und was die Logistik anging, wo sollte er überhaupt all die Schuster hernehmen, die auf die Schnelle ein paar tausend speziell angefertigte Eisschuhe für Feliden bereitstellen konnten?
    Und doch gab ihm der Gedanke einen kleinen Trost. Wenn er schon Schwierigkeiten damit hatte, für seine Armee einen Weg über den gefrorenen See zu ersinnen, dann hatten sie die gleichen Probleme auch in Caelum. Vorausgesetzt natürlich, der Gedanke an einen Angriff über das Eis war diesen fantasielosen Narren überhaupt in den Sinn gekommen.
    Er drehte sich um und sah Chikita an. Er fragte sich, ob ihre Bemerkung über Erfrierungen daher rührte, dass sie wegen ihm nun schon gut eine Stunde auf dem Eis stand. Ihre Füße mussten längst taub sein.
    »Wenn die Feliden ihre Füße in Stoff einwickeln würden, wäre das genügend Schutz für den Weg hinüber? Was meinst du?«
    »Fell oder Pelz wären besser, mein Fürst.«
    Jaxyn nickte. Da hatte sie wohl recht. Er sah auf den gefrorenen Unteren Oran und lächelte zufrieden über sein Werk. Obwohl er noch nicht vollständig zugefroren war, würde es nicht mehr lange dauern, bis man in gerader Linie von Glaeba nach Caelum laufen konnte.
    Und niemand – nicht die Sterblichen dieses Landes, und auch nicht die Unsterblichen, die drüben die Macht an sich reißen wollten – hatte eine Ahnung, dass dies sein Werk war.
    Das war das Schöne an so etwas Raffiniertem. Nach einer Weile bekam es ein Eigenleben. Der ganze Kontinent war nun im kältesten Wetter seit je gefangen, und er hatte die Gezeiten seit Tagen nicht angerührt.
    Er lächelte, erfreut über die Art, wie seine Pläne aufgingen. »Ich denke, Chikita, dass es in ein paar Wochen in Cycrane eine Menge gegenseitiger Beschuldigungen und Vorwürfe geben wird. Nämlich unmittelbar bevor wir den Palast stürmen. Und diese Deppen in Caelum werden nicht einmal im Entferntesten darauf kommen, dass ich die Ursache ihres Untergangs bin.«
    Die Felide lächelte in offener Bewunderung. »Ihr meint, all dieses Eis ist Euer Werk, mein Fürst?«
    Er nickte. Es war dumm, damit vor einer Felide anzugeben, aber Chikita war eine Crasii. Wem sollte sie schon etwas verraten? Abgesehen davon fand Jaxyn, dass er wenigstens ein bisschen Anerkennung dafür verdient hatte, dass er so etwas verflucht Cleveres ausgeheckt hatte. Diala war viel zu dumm, um die Raffinesse in dem, was er vollbracht hatte, zu begreifen, selbst wenn sie der Typ dafür wäre, ihm für ihren Sieg die gebührende Anerkennung zu zollen.
    Chikita fiel auf die Knie, ergriffen vor Ehrfurcht angesichts seiner Macht. »Ihr seid wahrhaftig ein Gott, mein Fürst.«
    Jaxyn sah auf sie herab und lächelte. »Ich weiß.«
    Als er zum Palast zurückkehrte, entließ er Chikita und schickte sie zurück zu den Zwingern, da ihm ihre kriecherische Bewunderung für seine gottgleichen Kräfte ein bisschen lästig wurde. Hätte er noch irgendeinen ernsthaften Zweifel daran gehabt, dass sie eine hörige Crasii war, ihre geistlose, übersprudelnde Verehrung hätte den letzten Verdacht beiseitegewischt. Die Felide war nun auch sichtlich am Hinken, mit kalten, möglicherweise erfrorenen Füßen. Was eigentlich ziemlich günstig war, denn so hatte Jaxyn eine ganz gute Vorstellung davon, wie lange eine Kampfkatze auf dem Eis bleiben konnte, ehe dies sie zu beeinträchtigen begann.
    Mit diesem nützlichen Wissen ausgerüstet und seiner Leibwächterin entledigt, ging er zur Ratskammer, wo

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