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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 3 - Der Palast der verlorenen Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Landesinnern verteilen können.«
    »Wer hat dich geschickt?«
    Azquil zögerte nur den Bruchteil eines Augenblicks. »Die Dorfältesten.«
    Cydne mochte das kurze Zaudern entgangen sein, aber nicht Arkady. Sie war sich ziemlich sicher, dass Azquil log, aber ihr war völlig unklar, aus welchem Grund. Vielleicht hatte er sich die Geschichte mit den Dorfältesten ausgedacht, weil er plante, das Tonikum auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen …
    »Ich habe kein Geld, aber ich habe dies hier.« Er öffnete den kleinen Beutel, den er bei sich trug, und schüttete etwas von dem Inhalt in seine Handfläche. Der Beutel war randvoll mit kleinen, in allen Regenbogenfarben schillernden Perlmuttziegeln, zu vollendeten Rechtecken geschnitzt und glatt poliert.
    Cydne interessierte sich nicht für den Zierrat im Beutel des Crasii. Er fischte in seiner Tasche nach dem Schlüssel und hielt ihn Arkady hin. »Gib ihm drei Flaschen.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Hinterfrag mich nicht.«
    Sie nahm den Schlüssel, verbeugte sich unterwürfig und antwortete auf Glaebisch, so dass nur er sie verstand: »Wie Ihr befehlt, o unvergleichlicher und ehrenwerter Gebieter.«
    Cydne funkelte sie wegen ihrer Frechheit wütend an, sagte jedoch nichts. Arkady holte die Flaschen aus dem Schlafraum und ging damit zurück auf die Veranda, wo Cydne steifnackig wartete und von Azquil keine Notiz nahm.
    Der Crasii straffte sich, als sie zurückkam, und sah sehr erleichtert aus.
    »Ich kann Euch nicht genug danken«, sagte er und nahm ihr die Flaschen ab. »Was schulde ich Euch dafür?«
    »Betrachte es als Geschenk der senestrischen Ärztegilde«, sagte Cydne und lehnte den Beutel mit poliertem Perlmutt mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Die Dosierung beträgt einen Löffel alle drei Stunden. Jetzt nimm das Tonikum und geh. Ich muss mich um ernstlich Kranke kümmern.«
    Azquil nickte, schenkte Arkady ein mitfühlendes Lächeln und verbeugte sich rasch vor Cydne, dann verließ er eilig die Veranda und das behelfsmäßige Behandlungszimmer.
    »Ihr wart nicht sehr freundlich zu ihm«, sagte Arkady, als sie ihm den Schlüssel zurückgab.
    »Ich werde nicht dafür bezahlt, freundlich zu sein«, sagte er. »Und dir steht es auf keinen Fall zu, mein Verhalten zu kritisieren.« Er steckte den Schlüssel ein, zog seine Weste zurecht und setzte sich etwas aufrechter. »Sag Jojo, sie soll den Nächsten rüberschicken. Und sag ihr, ich will, dass sie sich vergewissert, dass der Nächste wirklich krank ist.«
    »Ja, Meister.«
    »Ach, und Kady …«, fügte er drohend hinzu, »wenn du noch ein einziges Mal in irgendjemandes Gegenwart in einem solchen Ton mit mir sprichst, dann ohrfeige ich dich, bis dir das Blut aus den Ohren läuft. Hast du verstanden?«
    Arkady zögerte, dann nickte sie. Sie hatte ihn noch nie zuvor jemandem so drohen hören und war sich ihrer Position nicht sicher genug, um ihn mutwillig herauszufordern. »Natürlich. Es tut mir leid.«
    »Das sollte es auch«, versetzte er mürrisch. »Jetzt bring das nächste leidige Viech her, sonst sitzen wir hier noch die ganze Nacht.«

25
     
    »Er hat es dir einfach so gegeben?«
    Azquil nickte und starrte die drei kostbaren Flaschen mit dem cremefarbenen Tonikum an. Sie standen auf der Fensterbank der kleinen Hütte etwas außerhalb von Wasserscheid, wo sie sich seit ein paar Wochen aufhielten und darauf warteten, dass das Sumpffieber abebbte. »Er hat das Perlmutt, das ich ihm anbot, kaum angesehen, dabei war ein kleines Vermögen in dem Beutel. Er meinte, ich soll es als Geschenk der senestrischen Ärztegilde betrachten.«
    »Ist es üblich, dass die senestrische Ärztegilde solche Geschenke macht?«
    »Nicht nach meiner Erfahrung. Meist fluchen sie, dass es uns überhaupt gibt, und erzählen allen, wir wären wie die Pest und für das Leid der ganzen Welt verantwortlich.«
    »Vielleicht ist dieser Arzt anders«, spekulierte Tiji.
    »Kann sein«, sagte Azquil ohne Überzeugung. »Seine makor-di war recht freundlich. Aber von ihm hatte ich den Eindruck, dass er mit Crasii so hochnäsig und verächtlich umgeht wie alle anderen seiner Art.«
    Tiji lächelte beruhigend. »Na ja, warum auch immer, du hast jedenfalls das Tonikum. Jetzt können wir es zu den Dörfern bringen, wo die Suzerain …«
    »Bitte nenn sie nicht so.«
    »Na gut, dann eben zu den Dörfern, wo die Trinität nicht rechtzeitig hinkommt. Jedenfalls können wir ihnen jetzt helfen.«
    Er lächelte. »Ja, das können wir. Nur, dass wir nirgendwo

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