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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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das Land ausradiert wird.«
    Mit dieser Antwort, so unschön sie auch war, schien sie sich zufriedenzugeben. Sie setzte sich aufs Bett, nahm den Platz ein, den er gerade geräumt hatte, baumelte mit den Beinen und lächelte ihn an. »Kann ich mitkommen nach Herino?«
    »Ich hätte gedacht, dass du genug von Glaeba hast.«
    »Bitte, bitte, Stellan, lass mich mitkommen! Ich werde dir auch bestimmt nicht im Weg sein. Versprochen.«
    »Warum willst du das denn, Nyah?«
    Sie zuckte die Schultern. »Hier gibt es doch eh nichts zu tun außer zuzugucken, wie Syrolees Mann unseren Keller leersäuft und Mama Tryan anhimmelt, während der mit dem Land macht, was er will. Krydence und Rance belästigen die Dienstmädchen, und Syrolee marschiert durch den Palast und schikaniert alle, als ob der Laden ihr gehört.«
    Stellan fand es auffallend, dass Nyah die Unsterblichen bei ihren echten Namen nannte, statt die Pseudonyme zu verwenden, die sie für ihre Rollen als Sterbliche angenommen hatten. Doch bevor er sie ermahnen konnte, vorsichtiger zu sein, sagte sie: »Und wenn jetzt Elyssa weggeht, ist gar niemand mehr hier, der sich um mich schert. War sie eigentlich sehr sauer, dass du Tabitha Belle und die Kleinen verloren hast?«
    »Ich habe es ihr noch nicht gesagt«, gab Stellan zu. Er hoffte, dass er über alle Berge sein würde, bevor jemand ihr Fehlen bemerkte. »Woher weißt du, dass Elyssa weggeht?«
    »Auf dem Weg hierher hab ich gehört, wie sie s Tryan erzählt hat. Sie geht mit den anderen zwei Unsterblichen, die gestern angekommen sind. Du weißt schon, der mit dem irren Blick und der Süße, den sie die ganze Zeit anschmachtet.«
    Stellan konnte ein Lächeln nicht verbergen. »Der Süße , den sie anschmachtet?«
    »Na ja, der ist doch süß. Irgendwie«, sagte sie. »Und Elyssa ist ja sooo verliebt in ihn.«
    »Ich nehme an, du sprichst von Cayal, dem unsterblichen Prinzen?«
    »Ach, der ist das?«, fragte sie sichtlich beeindruckt. »Hui!«
    »Woher weißt du, dass Elyssa in Cayal verliebt ist?«
    »Weil sie heiraten werden.«
    Das war Stellan neu. »Tatsächlich?«
    Nyah nickte. »Sie musste es unbedingt irgendwem erzählen, sonst war sie geplatzt. Ich musste hoch und heilig versprechen, keinem was zu sagen, aber ich glaube, damit meinte sie bloß die anderen Unsterblichen. Es stört sie bestimmt nicht, dass ich es dir erzähle.«
    »Nun, vielleicht wollen wir für alle Fälle nicht erwähnen, dass du es mir gesagt hast, gut?« Stellan war überrascht von dieser Neuigkeit, und sie bestätigte seinen alten Verdacht – den Unsterblichen ging es immer vorrangig um ihre eigenen Interessen. Alles andere – auch wenn es um das Schicksal von Nationen ging – kam erst an zweiter Stelle. »Hat sie gesagt, wo sie hinwill?«
    Nyah schüttelte den Kopf, aber bevor sie etwas sagen konnte, wurden sie durch laute Stimmen im Korridor unterbrochen. Stellan konnte nicht verstehen, worum es bei dem Geschrei ging, aber das waren Tryan und Elyssa. Kein Zweifel.
    Nyah hüpfte vom Bett, rannte zur Tür und öffnete sie einen Spaltbreit, um hinauszulinsen.
    »Komm sofort da weg«, schimpfte Stellan streng.
    »Willst du nicht wissen, worüber sie sich streiten?«
    »Nein!«, log Stellan. »Natürlich nicht. Also komm jetzt von der Tür weg, hörst du?«
    »Früher wärst du bereit gewesen, dafür den ganzen Kontinent in Blut zu tauchen!«, kreischte Elyssas Stimme. Sie mussten so nah sein, dass sie durch den Türschlitz deutlich zu verstehen waren.
    »Was meinst du, worüber die sich streiten?«, flüsterte Nyah Stellan zu.
    »Und du willst ihn jetzt für einen guten Fick aufgeben!«, bellte Tryans Stimme zurück.
    »Meint er vielleicht den Tumultstein?«, fragte Nyah mit dem schuldbewusst entzückten Grinsen aller Kinder, wenn sie Wörter aufschnappen, die in einer gepflegten Unterhaltung nichts zu suchen haben.
    »Ich habe keine Ahnung«, gab Stellan streng zurück, stopfte seine restlichen Hemden in die Tasche und holte sein Rasiermesser vom Waschtisch. »Und jetzt mach die Tür zu. Wenn man andere belauscht, kommt nichts Gutes dabei heraus.«
    »Es ist kein Lauschen, wenn man sie bis zur anderen Seite des Sees hören kann«, kicherte Nyah, aber sie tat wie geheißen. Mit sichtlichem Widerstreben schloss sie die Tür, dann drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihm um, das für ihr Alter viel zu wissend war. »Aber du willst doch eigentlich wissen, worüber sie streiten, oder?«
    Es passte ihm eigentlich nicht, vor einer

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