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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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Cayal sie hingeworfen hatte. »Was zum …«
    Elyssa stürmte durch den Raum, hob die Karte vom Boden auf und begann sie sorgfältig glattzustreichen. »Warum hast du das getan?«
    »Die Karte ist nutzlos, Elyssa. Wenn du weißt, wo sich der Kristall befindet, sag es mir einfach. Nichts auf diesem Papierfetzen, den du behandelst, als enthielte er das Geheimnis vom Sinn des Lebens, gibt uns einen Hinweis, was darauf abgebildet ist. Keine Bezugspunkte, keine Landmarken …«
    »Doch, da ist was«, widersprach sie, legte die Landkarte wieder auf den Tisch und versuchte sie durch kurze, vorsichtige Striche zu glätten. Als das wenig brachte, drehte sie das Papier um und probierte es von der Rückseite. »Ich bin sicher, dass das irgendwo bei Maralyce’ Mine ist. Das ergibt ja auch Sinn. Sie buddelt sich seit Jahrhunderten durch diese blöden Berge. Also weiß sie etwas. Alles, was wir tun müssen, ist, diesen Felsen hier zu finden …«
    »Welchen Felsen?« Er wandte sich vom Fenster ab und ging zum Tisch. Elyssa hob die Karte, um sie auf die richtige Seite zurückzudrehen. Das Licht fiel durch das transparente Reispapier, auf das sie die Karte kopiert hatte. Cayal hielt inne und runzelte die Stirn.
    »Warte mal. Leg sie noch mal so herum hin.«
    »Aber das ist falsch herum. Ich hab die Karte andersherum vom Tarot übertragen.«
    »Und das Tarotdeck haben Sterbliche mit dem Anliegen gemalt, das Versteck des Kristalls um jeden Preis vor uns geheimzuhalten, stimmt s? Vertrau mir, Elyssa. Dreh die Karte noch mal um.«
    Elyssa zuckte die Achseln, folgte seiner Bitte und legte die Karte wieder mit dem Gesicht nach unten auf den Tisch.
    So, wie die Karte jetzt lag, waren die Tintenlinien schwerer zu erkennen, doch sie waren noch sichtbar. Cayal betrachtete die Karte lange, drehte sie schließlich auf den Kopf und musterte sie nochmals ausgiebig. Sein Puls wurde schneller, als ihm klar wurde, was er dort sah. »Ich weiß, wo das ist.«
    Sie schüttelte zweifelnd den Kopf. »Diese Landkarte liegt seitenverkehrt, und sie steht auf dem Kopf, Cayal. Du kannst das blöde Ding so kaum lesen, geschweige denn irgendetwas darauf finden.«
    »Aber genau darum geht es doch! Die Sterblichen, die einst den Kristall stahlen, haben natürlich alles getan, um die Karte für den gewöhnlichen Betrachter unleserlich zu gestalten. Sie gingen davon aus, dass mindestens einer von uns den Kristall suchen wird, wollten aber nicht, dass er uns in die Hände fällt. Für den Fall, dass wir Wind von der Karte bekommen, haben sie sie in kleine Teile zerlegt auf den Rückseiten der Tarotkarten versteckt. Aber das reichte ihnen noch nicht.«
    Elyssa dachte nach. Sie schien der Idee etwas abgewinnen zu können. »Ich verstehe. Falls rauskommt, dass das Tarot der Schlüssel ist, der zum Kristall fuhrt, wollten sie uns vielleicht durch weitere Hindernisse verwirren.«
    Cayal nickte eifrig. »Und ob sie das wollten. Gezeiten, du und Tryan, ihr habt auf der Suche danach vor ein paar tausend Jahren ganz Caelum und Glaeba terrorisiert, oder?«
    Sie sah beunruhigt auf. »Ich dachte nicht, dass du davon weißt.«
    Er zuckte die Achseln und lächelte sie an. Es war kein guter Zeitpunkt, den Eindruck zu erwecken, er breche den Stab über seine zukünftige Braut. »Ich wusste auch nicht, dass ihr speziell nach dem Kristall des Chaos gesucht habt. Aber ich konnte mir denken, dass ihr nicht zufällig oder nur zum Spaß reihenweise Mitglieder der geheimen Bruderschaft umbringt. Hinter irgendwas musstet ihr ja her sein.«
    Elyssa schien seine Andeutung nicht zu behagen. Sie sah ihn finster an. Dann zuckte sie die Achseln. »Wir haben ihn aber nicht gefunden, und irgendwann hat Tryan dann das Interesse verloren.«
    »Geht ihm das immer noch so?«
    »Er hält mich für übergeschnappt«, sagte sie. »Er denkt, du hast irgendwie davon Wind bekommen, dass ich hinter dem Tumultstein her bin. Seiner Meinung nach bist du aus irgendwelchen niederen Beweggründen – die nichts mit dem verloren gegangenen Zauberkristall zu tun haben – hergekommen und benutzt jetzt mich und mein Interesse an dem Stein, um zu kriegen, was du willst. Was auch immer das sein mag.«
    Damit trifft er doch den Nagel ziemlich genau auf den Kopf , fand Cayal. Aber er ließ Elyssa besser nicht merken, was er dachte. Zeit für ein Ablenkungsmanöver. Er streckte eine Hand aus und berührte vorsichtig ihr Gesicht. Dazu schenkte er ihr das Lächeln, das er jeder Frau schenkte, die er dazu bringen wollte, zu

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