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Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos

Titel: Fallon, Jennifer - Gezeitenstern Saga 4 - Der Kristall des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Fallon
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ihn.
    »Wissen die anderen hiervon?«, fragte er.
    »Kentravyon schon«, sagte Lukys. »Er hat mir beim Bau geholfen. Und Taryx natürlich. Er hat das ganze Eis, das wir herausgeschafft haben, auf sehr ansprechende Weise entsorgt, das muss ich ihm lassen. Was die Übrigen angeht – nun ja, wir hatten nicht unbedingt das dringende Bedürfnis, in diesem Stadium sonst noch jemanden einzuweihen.«
    »Waren Kentravyon und Taryx auch dabei, als du es das letzte Mal versucht hast?«
    Lukys nickte lächelnd und schob die Hände in seine Westentaschen. Hier im Gewölbe war es so kalt, dass der Atem bei jedem Wort gefror. Aber Lukys trug nur ein weißes Hemd, eine leichte Strickweste und Leinenhosen, dazu Sandalen, ohne die seine Füße sofort auf dem Eis festgefroren wären. »Kentravyon ist einer der ursprünglichen Unsterblichen. Pellys auch, aber ich bezweifle, dass er sich noch hinreichend konzentrieren kann, um hier von Nutzen zu sein.«
    Declan wusste noch nicht, wie viel von alledem er für bare Münze nehmen sollte, aber es wäre dumm, die gute Gelegenheit verstreichen zu lassen. Maralyce und Lukys waren gerade so schön redselig. Er zeigte auf das runde Podest in der Mitte der Höhle. »Also dort platzieren wir wohl Cayal mit dem Kristall des Chaos, wenn wir den gefunden haben? So eine Art Altar, ja? Und was dann? Stellen wir uns drumherum auf und singen im Chor, bis Cayal explodiert und uns den Türspalt zu dieser anderen Welt öffnet, in die ihr euch verdrücken wollt?«
    Lukys schmunzelte und blickte auf den Altar. »Nah dran. Natürlich müssen wir zuallererst den Kristall in unseren Besitz bringen. Oder ihn wenigstens aufspüren. Was dank meiner lieben, lieben Freundin Maralyce schneller geschehen könnte, als wir bislang zu hoffen wagten.«
    Declan wandte sich von dem verstörenden Anblick des Gewölbes ab und sah seine Urgroßmutter an. Ihretwegen war er hier unten. Er wollte herausfinden, warum sie hergekommen war. Was in aller Welt hatte sie dazu gebracht, Glaeba und ihre geliebte Mine zu verlassen? »Du hast ihn gefunden?«
    »Hätte ich gern«, seufzte sie. »Tja, gefunden hat ihn leider noch niemand. Aber wie es aussieht, hat Elyssa eine Ahnung, wo er ist. Wenn ich meinen Spionen glauben darf, hat sie es geschafft, ein originales Tarot der heiligen Überlieferung in die Finger zu kriegen.«
    »Das, wovon Taryx gesprochen hat?«, fragte Declan. Plötzlich packten ihn heftige Schuldgefühle. Seine Verpflichtungen gegenüber der Bruderschaft des Tarot wurden zu einer immer schwerer lastenden Bürde. Der Umstand, dass er all seinen noblen Absichten zum Trotz seit seiner Ankunft in Jelidien kaum etwas Nützliches in Erfahrung gebracht hatte, machte das nicht besser. Dass er die Gezeiten jetzt besser beherrschte, nützte niemandem. Nun stand er just in dem Gewölbe, wo Lukys Cayal umzubringen gedachte, während sein Vater ihm bereitwillig Einzelheiten erläuterte – und doch musste Declan feststellen, dass er keinen Schritt weitergekommen war.
    Und wann hat sich eigentlich Maralyce Spione zugelegt?
    »Also, die Bruderschaft hat uns damals den Kristall gestohlen«, hob Lukys an und nahm seine Inspektion des Bodens wieder auf. Declan vermutete, dass er nach Rissen suchte. Wirklich sicher war er aber nicht. »Sie zeichneten eine Karte von dem Ort, wo sie ihn versteckt hatten, und verbargen diese Karte im Tarot der heiligen Überlieferung, sodass nur einige führende Mitglieder des Fünferrats Bescheid wussten. Anschließend haben sie das Tarot dutzendfach kopiert, mal korrekt und mal verfälscht, und die Kopien dann wie Hühnerfutter verstreut, um die Verwirrung zu steigern und ihre Spur zu verwischen.« Lukys hockte sich erneut hin, wischte etwas beiseite, das zu klein war, als dass Declan es hätte sehen können, erhob sich wieder und setzte seinen Gang zum Altar fort, wobei er mit gebeugtem Haupt den Boden absuchte.
    »Bist du deshalb der Bruderschaft beigetreten?«, rief Declan ihm nach. Seine Stimme hallte von den Wänden wider. Er dachte an ein Treffen, das vor langer Zeit an Tilly Pontings Tafel in Herino stattgefunden hatte. Damals hatte dieser Mann in ihrer Runde gesessen und so getan, als sei er ebenso verzweifelt wie sie darauf aus, endlich eine Methode zu finden, um Unsterbliche umzubringen.
    »Unter anderem«, rief Lukys zurück. Er sah auf und lächelte. »Aber in erster Linie, Declan, weil es Spaß gemacht hat, das muss ich wirklich zugeben. Ich war einfach gern Ryda Tarek, der ehrbare

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