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Falsch

Falsch

Titel: Falsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schilddorfer
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Medikamenten vollgepumpt, aber alleine schafft er es nicht.« Der Arzt machte eine kurze Pause. Vincentes Gedanken rasten. »Du erinnerst dich noch an meine Adresse? Mach schnell!«
    Damit war die Leitung tot, Vincente ließ das Handy sinken.
    Wenn die Jungs von La Divisa Alfredo finden würden, wäre der Sicario so gut wie tot. Daran zweifelte Vincente nicht einen Augenblick. Er klopfte Finch hektisch auf die Schulter.
    »Was ist los, Vincente? Probleme?«
    Der Junge nickte nervös. Dann machte er das Zeichen »schreiben«, und der Pilot drückte ihm seinen Kugelschreiber und die Karte in die Hand.
    »Ich glaube, es wäre besser, Sie würden kurz rechts ran fahren«, meinte Finch zu Fiona.
    »Ich dachte, wir haben es eilig?«, gab sie zurück und warf einen Blick auf Böttcher, der Sparrow von der Schulter Vincentes holte und dabei versuchte, die Worte, die der Junge auf einen freien Platz auf der Karte kritzelte, zu entziffern.
    »Ein Freund unseres jungen Buccaneers liegt verletzt bei einem Arzt«, murmelte der alte Mann. »Wir müssen ihn abholen, weil er sonst umgebracht wird. Eine Gang namens La Divisa ist ihm auf den Fersen.«
    Finch sah Vincente fragend an. Der Junge nickte bestätigend.
    »Warum lassen wir Vincente nicht einfach hier, und er löst seine Probleme selbst?«, warf Fiona ein, die den BMW angehalten hatte und sich nun umdrehte. »Mein Bedarf an Schießereien, Explosionen und Kanonendonner ist für heute gestillt. Wir sollten nach Bogotá verschwinden und Señor Gruber suchen, anstatt einen Krankentransport durch halb Kolumbien zu organisieren.«
    Vincente schüttelte entschieden den Kopf. Dann zog er die Nachricht der Brieftaube aus der Tasche, knüllte sie zusammen und machte Anstalten, sie in seinen Mund zu stecken und zu schlucken.
    Finch kniff die Augen zusammen. »Ich dachte, Señor Böttcher hat die Nachricht?«
    Der alte Mann begann in seinen Taschen zu kramen, schüttelte dann aber den Kopf. »Ich hatte sie, ich bin ganz sicher.«
    Vincente grinste spitzbübisch.
    »Haben Sie den Text entziffert?«, erkundigte sich Fiona.
    Böttcher schüttelte den Kopf. »Dazu war nicht genug Zeit«, murmelte er und fixierte Vincente wütend.
    »Patt!«, meinte Fiona trocken und wandte sich Vincente zu. »Wohin fahren wir?«
    Keine zehn Minuten später standen sie vor dem alten Haus, in dem Dottore Herradura seine Praxis hatte. Vincente sprang aus dem Wagen und winkte den anderen, ihm zu folgen.
    »Besser, ich bleibe hier«, meinte Fiona zu Finch, »sicher ist sicher. Wir sollten nicht mit einem Verletzten im Arm auf der Straße stehen und unser einziges Transportmittel am Horizont verschwinden sehen.«
    Vincente, der sie gehört hatte, eilte zurück zum Wagen, zog die Beretta Alfredos hervor und reichte sie ihr durch das Fenster. Dann drehte er sich um und verschwand endgültig im Haus.
    »Bleiben Sie lieber auch hier«, sagte Finch zu Böttcher. »Vielleicht braucht die Lady den Schutz eines Piratenkapitäns.«
    »Luken dicht!«, kreischte Sparrow, und der alte Mann nickte.
    »Aye! Verschwinden Sie schon! Wir decken den Rückzug.« Damit schlug er mit der flachen Hand gegen die Pistolen, die er im Gürtel stecken hatte. »Ein paar Asse haben wir noch im Ärmel.«
    John Finch rannte die Treppen nach oben, immer zwei Stufen auf einmal nehmend. Ein Messingschild neben der Eingangstür hatte verkündet: »Dr. Ermano Herradura – Praxis dritter Stock«, und so wusste Finch, wohin Vincente unterwegs war, dessen schnellen Schritte er über sich hörte.
    Dr. Herradura, der beim ersten Klingeln die Tür öffnete, war ein älterer Mann im weißen Mantel und mit Halbglatze, dem die Angst an den Augen abzulesen war.
    »Vincente! Gott sei Dank!«, stieß er hervor. »Sie haben schon angerufen und gefragt, ob ich in den letzten beiden Tagen einen schlanken, tätowierten Mann mit einer Schusswunde behandelt habe, aber ich habe nichts gesagt. Ich weiß nicht, ob sie mir geglaubt haben, ich bin kein guter Lügner.«
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Doktor, wir nehmen den Patienten mit«, beschwichtigte ihn Finch. »Wie ist sein Zustand?«
    »Stabil, er hat eine eiserne Konstitution«, antwortete Herradura und eilte voran, tiefer in die Wohnung, die auch seine Praxis war. »Es sollte keine Komplikationen geben, die Wunde hat sich nicht entzündet. Er hat zwar einiges an Blut verloren, aber ich habe ihm eine Blutkonserve verabreicht, und seither hat er viel geschlafen.«
    Finch und Vincente folgten dem Arzt in eine Art

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