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Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne

Titel: Familien Saga Bd. 3 - Zauber der Savanne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Mennen
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dann mit Herrn Reuter nach Berlin reisen. In wenigen Wochen geht das Schiff ab.«
    » Wie bitte? Bist du nun von allen guten Geistern verlassen?«
    Jella starrte ihre Tochter fassungslos an. Ihr Vater schlug verärgert mit der flachen Hand auf den kleinen Beistelltisch.
    » Ich habe dir ja gleich gesagt, dass dieser junge Musiklehrer ihr lauter Flausen in den Kopf gesetzt hat. Erst das Konzert und jetzt diese hirnrissige Spinnerei mit Berlin. Du wirst überhaupt nichts tun, mein Fräulein!«, meinte er aufgebracht. » Du bist ja noch nicht einmal volljährig, ganz zu schweigen, dass es gegen jede gute Sitte und jeglichen Anstand verstößt, dich allein mit einem fremden jungen Mann auf einen anderen Kontinent zu begeben.«
    » Das ist kein fremder Kontinent!« Ricky redete sich in Rage. » Es ist immerhin das Land meiner Vorfahren. Außerdem ist Herr Reuter kein fremder Mann und hat auch keine üblen Absichten. Er ist lediglich mein Lehrer. Ich kann sehr viel von ihm lernen, und er will mir helfen, in Berlin ein Bühnenengagement zu bekommen. Versteht doch, das ist die Chance, auf die ich schon immer gewartet habe. Ich werde dorthin gehen.«
    » Gar nichts wirst du tun!«, empörte sich Fritz. » Dieser junge Schnösel hat dir Flausen in den Kopf gesetzt und wird dich ins Unglück stürzen. Überhaupt, wie stellst du dir das vor? Wovon willst du leben? Wir sind nicht wohlhabend genug, um dir einen anständigen Lebensunterhalt in Deutschland zu finanzieren.«
    » Was ist dieser Reuter denn für ein Mensch?«, wollte Jella vorsichtig wissen. » Welches Interesse hat er an dir?«
    » Valentin Reuter ist wie ein Bruder für mich«, behauptete Ricky. » Er ist ein wunderbarer Musiker und kann mir weiterhelfen. Wenn ich erst in Berlin bin, dann kann ich Tanzunterricht nehmen und meine Gesangsstudien fortsetzen. Dort gibt es viele Theater und Bühnen. Herr Reuter wird mir helfen, dort Fuß zu fassen. Selbstverständlich in allen Ehren.«
    » In allen Ehren. Dass ich nicht lache!«, knurrte ihr Vater. » Aber das spielt jetzt auch keine Rolle. Du hast in dieser Sache überhaupt nichts zu entscheiden und bleibst hier!«
    Ihre Mutter versuchte, eine weitere Eskalation zu verhindern.
    » Berlin ist auf den ersten Blick eine große, faszinierende Stadt, mein Kleines«, flocht sie vorsichtig ein. » Aber diese Stadt ist auch gefährlich. Wenn ich mir vorstelle, dass du dort ganz alleine, ohne deine Familie bist, habe ich große Angst.«
    » Das musst du nicht, Mutter. Ich werde viel zu beschäftigt sein, um mich in Gefahr begeben zu können. Herr Reuter hat mir versichert, dass er gute Verbindungen hat. Er hat sogar schon nach Berlin telegrafiert, um sich nach einer Stelle für mich zu erkundigen. In dem Konzerthaus, in dem er arbeitet, ist eine Stelle als Buchhalterin frei. Ich könnte dort das Geld für meine Gesangs- und Tanzausbildung selbst verdienen, bis ich einmal ein festes Engagement habe. Ich habe keine Flausen im Kopf.«
    » Du hast also schon feste Pläne gemacht«, stellte Jella pikiert fest. » Wieso hast du nicht früher mit uns darüber gesprochen? Hast du so wenig Vertrauen in uns? Wir dachten immer, dass du glücklich bist in Windhuk.«
    » Ihr hört mir doch gar nicht richtig zu. Ich will keine Lehrerin werden! Ich möchte Tänzerin oder Sängerin werden. Immer, wenn ich auf der Bühne stehe, dann spüre ich so ein Prickeln und so ein Glück wie nirgendwo sonst.«
    Ihr Vater schnaubte verächtlich. Zum Glück hatte ihre Mutter mehr Einsehen als er, was sie allerdings nicht von ihrer Skepsis abbrachte. Sie versuchte, ihrer Tochter mit Vernunft beizukommen.
    » Du kannst ja auch als Lehrerin hin und wieder Konzerte geben. Es wird sich immer ein Publikum finden. Sieh mal, selbst wenn wir dich unterstützen würden, so würde das Geld, das wir dir geben könnten, hinten und vorne nicht reichen – selbst wenn du etwas dazuverdienst! Dein Vater hat leider recht, wir sind nicht wohlhabend genug, um dich dort angemessen zu unterstützen.«
    » Aber ich brauche euer Geld doch gar nicht«, erwiderte Ricky beinahe erleichtert. Sie glaubte plötzlich einen kleinen Streifen Hoffnung am Horizont zu erkennen. » Großvater besteht darauf, mich zu unterstützen. Ich brauche nur noch euer Einverständnis.«
    » Was hat sich der alte Mann nur dabei gedacht?«, regte sich ihr Vater erneut auf. » Bei allem Respekt, aber er untergräbt unsere Autorität! Du bleibst hier. Basta!«
    Um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, wandte

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