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Familienbande

Familienbande

Titel: Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Siebern
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über den Schlaftrunk haben, der uns unsterblich macht. Jeder sollte freien Zugang dazu haben. Und ich denke auch, dass es falsch ist, die Kaltblüter wie Sklaven zu halten.“
    „Ach ja? Wann bist du denn zu der Erkenntnis gekommen?“
    „Wie gesagt. Ich habe eine Menge Zeit.“
    Darrek seufzte.
    „Na fein“, sagte er. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Du weißt genau, dass ich mich von der Schlacht am besten ganz fernhalten sollte. Denn wenn ich auf Seiten der Ältesten kämpfe, haben die Diener praktisch schon verloren, weil sie dann keine ihrer Gaben verwenden können. Und wenn ich mich den Aufständischen anschließen sollte, wäre ich so gut wie tot. Ich kann zwar Gaben kontrollieren, aber Akima würde sofort jedes Mitglied der Force auf mich hetzen, das keine Gabe hat.“
    „Ich habe nicht gesagt, dass du dich an der Schlacht beteiligen sollst. Mein Vorschlag ist nur, dass du den Ältesten keine zusätzliche Unterstützung gönnen solltest. Lass nicht zu, dass Liliana und die Zwillinge den Feuerteufel zurückbringen. Geh zu deinen alten Freunden, den Outlaws, und erzähl ihnen, was vor sich geht. Vielleicht überlegen sich einige ja, dass es eine gute Idee wäre, die Diener in ihrem Kampf zu unterstützen. Ich finde ihre Lebensart zwar widerlich, muss aber gestehen, dass sie nützlich sein könnten.“
    Darrek nickte nachdenklich.
    „Das könnte ich tatsächlich tun“, gab er zu. „Glaubst du wirklich, dass wir die Ältesten dazu bringen könnten, den Schlaftrunk für alle freizugeben? Das würde ihre Macht auf ein Minimum zurückschrauben. Ich glaube, um das zu erreichen, müsste man sie töten.“
    „Würdest du das denn tun? Würdest du tatsächlich deine eigene Mutter töten?“
    „Du nicht?“
    Kara zog erstaunt die Augenbrauen hoch und Darrek musste lachen.
    „Das war nur ein Scherz, Kara. Du weißt, dass ich auch dir nie etwas angetan hätte, wenn Akimas Befehl mich nicht dazu gezwungen hätte. Und die Antwort ist nein. Ich würde meine Mutter nicht töten. Und auch deine nicht, falls dich das beruhigt. Ich hasse Akima und die Ältesten zwar, aber ich werde niemals die Familienbande vergessen, die uns verbinden.“
    Kara nickte zufrieden.
    „Das freut mich, Darrek. Familie ist das höchste Gut in unserer Gesellschaft. Nur scheint Akima das leider vergessen zu haben. Du solltest dich vorsehen. Es würde mich nicht wundern, wenn sie mit deinem Tod genauso wenig Probleme haben würde, wie mit meinem.“

Kapitel 21
    Intrigen
    „Ja.“
    „Guten Tag, Älteste.“
    Marlene setzte sich auf. Obwohl sie gerade geschlafen hatte, musste sie zugeben, dass sie froh war über den Anruf. Hatte sie doch tagelang vergeblich darauf gewartet.
    „Liliana?“, hakte sie nach.
    „Genau die“, gab Liliana zurück.
    „Ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Warum hast du dich nicht eher gemeldet?“
    „Ich hatte bisher nicht die Gelegenheit, unbeobachtet zu telefonieren. Auch jetzt kann ich mir nicht sicher sein, ob William mich nicht von unten belauscht. Ich habe extra gewartet, bis Darrek und das Flittchen schlafen.“
    Irritiert schüttelte Akima den Kopf.
    „Das Flittchen? Liliana. Abgesehen von deiner Wortwahl musst du dich schon etwas genauer ausdrücken. Von wem redest du?“
    „Wir haben in Barcelona eine Warmblüterin mit einer Gabe aufgegriffen und Darrek hat sie mitgenommen. Er hat gesagt, er würde sie nach der Jagd mit in Euer Haus bringen.“
    „Eine Warmblüterin mit einer Gabe? Wer ist sie?“
    „Keine Ahnung. Sie sagt, ihr Name wäre Samantha. Sie ist aber noch sehr jung. Ich wette, dass sie nicht mal ihre erste Schlafphase hinter sich hat.“
    Akimas Augen weiteten sich und sie wurde eindringlicher.
    „Liliana … Du hältst es nicht zufällig für möglich, dass ihr Karas Tochter gefunden habt?“
    Liliana schwieg einen Moment, als müsste sie darüber nachdenken.
    „Liliana?“, rief Akima ungehalten. „Rede mit mir.“
    „Ich … Ich weiß nicht“, gab Liliana zu.
    „Hast du dir das Bild von Laney nicht angesehen?“, fragte Akima wütend. „Es ging an alle Mitglieder der Force. Ihr solltet nach ihr Ausschau halten.“
    „Na ja. Du hattest mir doch gesagt, dass du ohnehin nicht willst, dass Laney sich mit Marlene verbindet. Daher hielt ich es für unnötig, nach ihr zu suchen.“
    Akima massierte sich mit der freien Hand die Schläfen, als hätte sie Kopfschmerzen. Es war unglaublich, dass Liliana wirklich so kurzsichtig sein konnte.
    „Das ist ja wieder typisch“,

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