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Fantasien der Nacht

Fantasien der Nacht

Titel: Fantasien der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MAGGIE SHAYNE , Pößneck GGP Media GmbH
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pragmatischer Verstand erinnerte ihn immer wieder an die DPI-Karte in ihrer Tasche. Sein Herz verlangte danach, sie in die Arme zu schließen. Sie war wahrlich zu einer Schönheit herangereift. Ein flüchtiger Blick auf sie genügte, um einem Mann den Atem zu rauben. Der Schimmer ungeweinter Tränen in ihren Augen traf ihn wie ein Hieb.
    „Ich weiß, dass ich Sie kenne“, sagte sie. Ihre Stimme zitterte bei diesen Worten. „Wer sind Sie?“
    Ihr Verlangen, mehr zu erfahren, setzte ihm zu, und er konnte keine Lüge oder böse Absicht dahinter entdecken. Doch falls sie wirklich für das DPI arbeitete, bedeutete sie für ihn nichts als Ärger. Er war sich der Aufmerksamkeit des Mannes im Lieferwagen bewusst. Der Bursche fragte sich vermutlich, was sie hier verweilen ließ.
    „Sie müssen sich irren.“ Diese Lüge auszusprechen tat ihm in der Seele weh. „Ich bin mir sicher, dass wir uns noch nie zuvor begegnet sind.“
    Er wandte sich wieder ab, doch diesmal kam sie auf ihn zu und streckte die Hand nach ihm aus. Sie stolperte, und nur Erics übernatürliche Schnelligkeit ermöglichte ihm, rechtzeitig zu reagieren. Er fing sie auf, als sie nach vorn fiel. Seine Arme umschlossen ihren schlanken Leib, und er zog sie an seine Brust.
    Er konnte sich nicht dazu durchringen, sie loszulassen. Er hielt sie an sich gedrückt, und sie sträubte sich nicht. Ihr Gesicht lag an seiner Brust, über seinem wild pochenden Herzen. Ihr Duft nahm ihn gefangen. Ihre Arme legten sich auf seine Schultern, wie um bei ihm Halt zu finden; dann jedoch glitten sie um seinen Hals herum, und er hatte das Gefühl, tausend Tode sterben zu müssen, wenn er wieder von ihr abließ.
    Sie hob den Kopf, legte ihn zurück und sah ihm in die Augen. „Wir kennen uns, nicht wahr?“

Keith
2. KAPITEL
    Tamara versuchte, die trunkene Benommenheit abzuschütteln, die sich ihrer bemächtigt zu haben schien. Sie stand so nah bei diesem Fremden, dass sich jeder Teil ihres Körpers – von den Oberschenkeln bis zur Brust – an ihn schmiegte. Ihre Arme lagen um seinen muskulösen Hals. Seine starken Arme umschlangen ihre Taille. Sie legte den Kopf zurück, um ihm in die Augen zu sehen, und hatte das Gefühl, in ihnen gefangen zu sein.
    Er wirkt so vertraut!
    Diese Augen … sie funkelten wie perfekte runde Kohlestücke unter pechschwarzen Wimpern. Seine dunklen Augenbrauen, nicht minder schwarz und dicht, schufen über jedem Auge eine Linie. Sonderbarerweise war sie sich mit einem Mal sicher, dass er, wenn er verblüfft oder belustigt war, eine Braue hochziehen würde, auf eine Art und Weise, die ihr den Atem rauben würde.
    Aber ich kenne ihn nicht.
    Seine vollen Lippen bewegten sich, als wollte er etwas sagen; dann jedoch schloss er den Mund wieder. Wie weich seine Lippen waren! Wie glatt und wie wundervoll, wenn er lächelte. Oh, wie sehr sie sein Lächeln vermissen würde!
    Was rede ich denn da? Ich habe diesen Mann doch noch nie zuvor gesehen.
    Sein Brustkorb unter ihrem glich einer mächtigen, soliden Mauer. Sie spürte, wie sein Herz kraftvoll darin schlug. Seine Schultern waren so breit, dass sie förmlich dazu einluden, ihren müden Kopf darauf zu betten. Sein Haar glänzte im Mondlicht so schwarz wie ihr eigenes, wenn auch ohne ihre wilden Locken. Stattdessen fiel es in seidigen Wellen über seine Schultern – zumindest wenn es nicht gerade mit einer kleinen Samtschleife hinter dem Kopf zu einem Zopf zusammengebunden war, wie er es nannte.
    Sie berührte die Schleife in seinem Nacken und wusste, dass sie dort sein würde, noch bevor ihre Finger sie fanden. Sie spürte das irrationale Verlangen, sie zu lösen und mit ihren Fingern durch sein herrliches Haar zu fahren – um eine Handvoll davon an ihr Gesicht zu führen und damit über ihre Wangen zu streichen.
    Tamara registrierte, wie sie die Stirn runzelte, und zwang sich dazu, den Mund zu öffnen. „Wer bist du?“
    „Du weißt es nicht?“ Seine Stimme sandte eine weitere Welle des Widererkennens durch sie hindurch.
    „Ich … habe das Gefühl, als wüsste ich es, aber …“ Sie legte ihre Stirn noch mehr in Falten und schüttelte frustriert den Kopf.
    Ihr Blick fiel auf seinen Mund, und sie zwang sich, wegzuschauen. Das Gefühl, das in ihr brodelte, fühlte sich an wie freudige Erleichterung. Sie fühlte sich, als wäre eine unermessliche Leere in ihrem Herzen allein durch den Anblick dieses wohlvertrauten Mannes mit einem Mal gefüllt worden.
    Die Worte, die in ihrem Kopf herumwirbelten und

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