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Fantastik AG

Fantastik AG

Titel: Fantastik AG Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Oldenburg
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■■■■■ auch ■■■■■■■■■■ und behauptet, wenn nicht
     bald etwas passiert, dann würde er ■■■
    Â 
    allerdings bezweifle ich, dass er dazu in
der Lage wäre, schließlich ist er momentan nur noch 75 Zentimenter groß (und
er schrumpft täglich weiter).
    Soweit erst mal von uns.
    Bleiben Sie weiterhin ■■■ einverstanden.
    Â 
    Viele Grüße
    Theodor Welk, stud. Phant.
    Â 
    Durchgesehen und korrigiert:
    H. Spitzlig, Zensuramt Bad Freudenhain.
    Zwei Monate waren seit der Verhaftung Professor Welks
vergangen, und Theodors Hoffnung, seinen Dozenten unversehrten Geistes
wiederzusehen, schwand täglich.
    Es war eine schwere Zeit für den Studenten. Auch von Leutnant
Daumenschraube gab es keine Nachrichten. Er hatte einige Versuche unternommen,
sie ausfindig zu machen, aber sie war entweder erfolgreich in den Untergrund gegangen
oder der Fantastik AG in die Hände gefallen.
Theodor konnte nur hoffen, dass Ersteres zutraf.
    Dann hörte er eines Tages, wie die Wohnungstür nebenan
aufgeschlossen wurde und wieder zufiel. Der Student horchte auf. Das war die
Wohnung des Professors!
    Er rannte auf den Hausflur und klingelte an der Tür.
    Nach kurzer Zeit öffnete jemand.
    Es war Professor Welk. Er grinste.
    Â»Professor!«, rief Theodor. »Sie sind wieder da! Wie geht es
Ihnen?«
    Â»Toll«, sagte der Professor. »Supertoll.«
    Â»Toll?«, fragte der Student verwundert. »Dann haben Sie«, er
senkte die Stimme, »Bad Freudenhain gut überstanden?«
    Â»War superschön«, sagte der Professor, und sein Grinsen wurde
sogar noch breiter, »supertoll. Alles ganz, ganz toll.«
    Der Student sah ihn zweifelnd an. Dann glaubte er zu verstehen.
    Â»Oh, ach so, natürlich«, sagte er wissend und zwinkerte
verschwörerisch. »Klar, toll !«
    Â»Ja«, bestätigte grinsend der Professor. »Supertoll. Wir sehen
uns später.«
    Und er schob dem verdutzten Studenten die Tür vor der Nase zu.
    Als er sich wieder gefasst hatte, klingelte Theodor noch einmal.
    Diesmal dauerte es etwas länger, bis sich die Tür öffnete und der
Professor erschien.
    Â»Ja?«, grinste er.
    Â»Wollen wir nicht drinnen weiter reden?«, fragte der Student.
»Ich meine, da gibt es doch einiges, was diskutiert werden müsste.«
    Â»Ist grad schlecht«, grinste der Dozent. »Jetzt läuft Wähl den Superwichtel . Superspannend.«
    Â»Wähl den Superwichtel?!«, fragte fassungslos der Student.
»Aber …«
    Und der Professor hatte die Tür schon wieder geschlossen.
    Dann öffnete er sie noch einmal, steckte den Kopf heraus und sagte
geheimnisvoll: »Man hat mich vor Ihnen gewarnt. Sie üben einen schlechten
Einfluss aus.«
    Die Tür fiel ins Schloss.
    Eine sehr düstere Epoche
im Leben des Studenten brach an. Gespräche mit seinem Dozenten waren praktisch
unmöglich geworden, denn der lebte nur noch in der Superschönen Neuen Welt der
Fantastik AG und ihrer Tochterfirmen und insbesondere des Wunderspiegels und verstand
sich seit seiner Rückkehr aus Bad Freudenhain umso besser mit Eralkes. Wenn
die beiden ihre Insidergespräche über unsterbliche Serienformate wie Tränen am Fließband und Die peinlichsten Zwerge der Welt führten, erschien vor dem inneren Auge des Studenten das Bild eines
Grabsteins mit der Inschrift:
    Â 
    HIER RUHT
    DER VERSTAND
    DES PHANTASTIKERS PROF. DR. H. C. WELK.
    ER GING NACH BAD FREUDENHAIN
    UND KAM NICHT MEHR ZURÜCK.
    Der Professor sprach nie darüber, was in dem idyllischen
Kurort geschehen war, und Theodor, der es vorzog, albtraumfrei zu schlafen,
stellte auch keine Fragen.
    Einmal hatte er sich vorsichtig bei seinem Dozenten erkundigt, was
aus den übrigen Mitgliedern der Rebellion geworden war, worauf der Professor
behauptete, ›sie seien alle sehr glücklich und zufrieden‹.
    Homur, der inzwischen auf die Sechzig-Zentimeter-Grenze zuging, war
auch kein aufbauenderer Gesprächspartner.
    Der ehemalige Riese pendelte manisch depressiv zwischen Größenwahn
und Minderwertigkeitskomplexen, und wenn der Student seinen endlosen Klage- und
Wutmonologen zuhörte, bekam er jedes Mal das seltsame und todtraurig stimmende
Gefühl, in einer Welt gefangen zu sein, in der entweder alles zu groß oder zu
klein war.
    Langsam ergab Theodor sich der

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