Farben der Liebe
heraus.“
Seufzend gab Alexandro nach und erklärte Tobias, was ihn bedrückte. Nur das mit dem Verliebt sein, ließ er aus.
„Hör mal, mach dir doch nicht so viele Gedanken. Lass alles auf dich zukommen und uns die Zeit zusammen genießen. Wir sind Freunde und haben geilen Sex. Ich habe mich jedenfalls in dich verliebt. Lass uns zusammen herausfinden, ob und was daraus wird. Sag nicht von vornherein gleich Nein, nur weil für dich deine Gefühle fremd und ungewohnt sind. Das Weitere wird sich schon zeigen, also wie gesagt, lass es uns zusammen genießen.“
So kam es, dass Alex eine Menge neue Erfahrungen machte. Noch nie hatte er mit jemandem Sex gehabt, mit dem er auch aufgewacht war. Da war plötzlich jemand, der sich um ihn sorgte, sich mit ihm freute und mit ihm lachte.
Sie stellten fest, dass sie viele gemeinsame Interessen hatten, und verstanden sich auch so sehr gut. Doch nicht nur mit Tobias kam er hervorragend aus, sondern auch mit Anna und Peter. Sie behandelten ihn mehr als Sohn, als es seine eigenen je getan hatten.
Seine Mutter fand langsam wieder zu sich zurück, sie redeten jedoch nicht viel Miteinander, beide hatten Angst etwas Falsches zu sagen. So beschränkten sie ihre Unterhaltung nur auf das Wichtigste. Nämlich die Beerdigung und die Termine, um zu sehen, wie es weitergehen sollte.
Zur Beerdigung musste Tobias all seine Überredungskunst einsetzen, damit er Alex dazu bekam, mitzugehen.
Dort traf er auch wieder auf Klaus. Dieser versuchte aufs Neue, ein Treffen mit Alexandro zu erreichen.
Doch Alexandro wimmelte ihn schnell ab, indem er versprach, sich zu melden, sobald er Zeit hätte. Doch da Klaus keine Ruhe geben wollte und um ihn schneller loszuwerden, gab Alex ihm seine Telefonnummer.
Am Samstag gingen Tobias und Alexandro Tanzen. In einen Club, der an einem See lag. Mit dem hatte er nämlich Alex geködert, damit dieser mit ihm zur Beisetzung seines Vaters ging. Es wurde ein toller Abend. Sie tanzten, und lachten viel. Der Abend endete wie jede Nacht, mit heißem Sex.
Die kommenden Tage erlebten beide besonders intensiv. Daher wurde Alexandro, als der Tag kam an dem Tobias zum Bewerbungsgespräch nach München fahren musste, immer stiller. Als es schließlich so weit war, dass Alex Tobi zum Bahnhof brachte, um sich zu verabschieden, sah ihn Tobias besorgt an. Er fragte, was mit ihm sei.
Alexandro sah ihn nur stumm an und zog ihn an sich und küsste Tobias, als gäbe es kein Morgen.
Sie trennten sich erst, als es Zeit war, für Tobias einzusteigen. Die Türen schlossen sich hinter ihm. Sein Herz zog sich zusammen, als er wahrnahm, wie verloren und traurig Alexandro dort stand und dem abfahrenden Zug hinterher sah.
Alexandro stand noch eine Weile, ohne dass er sich rührte, auf dem Bahnsteig. Nur ein Gedanke beherrschte ihn, “ Tobi ist weg “. Der Schmerz, der durch sein Herz zog, ließ ihn leise aufstöhnen. Er hatte mit sich zu kämpfen, um nicht an Ort und Stelle in Tränen auszubrechen. Mit schleppenden Schritten verließ er den Bahnhof und fuhr in Tobias Wohnung. Als er die Eingangstür öffnete und die Stille ihn empfing, ging ein Schauer durch Alexandro. Schluchzend sackte er an der Wand entlang zu Boden und blieb dort zitternd liegen. Sein Gehirn konnte keinen rationalen Gedanken mehr erfassen, nur das Eine beherrschte Alexandro. Tobias hat ihn verlassen und er war wieder allein und das es verdammt wehtat. Dass er nur übers Wochenende abwesend war, realisierte Alex in seinem Schmerz überhaupt nicht.
Alexandro war schon ganz steif und durchfroren, als er sich aufraffte und sich zum Bett schleppte, sich entkleidete und sich auf Tobias Seite legte. Die schwarze Bettwäsche und der Geruch von Tobias die an ihr haftete, ließen Alexandros Gedanken etwas zur Ruhe kommen. Er schloss seine Augen und stellte sich vor, Tobias sei bei ihm. Irgendwann schlief er vor seelischer Erschöpfung ein.
Das Erste, was er am nächsten Morgen wahrnahm, war der Duft von Tobias. Erfreut öffnete er die Augen, um nach ihm zu greifen, als er begriff, dass er nur das Kissen in den Armen hielt. Schnell schob er jeden Gedanken an Tobias zur Seite und wandte eine Technik an, die er schon früher verwendet hatte. Nämlich sich nur auf das zu konzentrieren, was gerade zu tun war. So brachte er das Duschen und Ankleiden hinter sich und begann mit dem Aufräumen. Da bald nichts mehr zu tun war, ging er zum Fenster und konzentrierte sich nur auf den
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