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Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander

Titel: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Buchanan, C: Farlander - Der Pfad des Kriegers - Farlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Col Buchanan
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herunterfiel. Jemand schoss vom gegenüberliegenden Dach auf ihn.
    Nico ging in die Hocke und kroch vom Fenster weg.
    Asch rief, er solle einen Sprung zum gegenüberliegenden Fenster machen. Dieses Fenster war ebenfalls mit Läden verschlossen – und das Haus lag gute sieben Fuß entfernt. Nico wusste, dass er einen solchen Sprung niemals wagen würde.
    » Nico! «, brüllte sein Meister. Nico warf einen Blick zurück und sah, dass die Tür allmählich zersplitterte; die Axt hackte die Bretter auf.
    Er sprang wieder auf die Beine und stellte fest, dass er
den umgekippten Stuhl in der Hand hielt. Er rannte zum Fenster und warf ihn in die Nacht. Der Nebel wirbelte hinter ihm her, als er gegen die Läden des Fensters auf der anderen Seite schlug. »Aufmachen! «, rief er, während er sich vorsichtig vom Fenster fernhielt. »Aufmachen ! «
    Die Läden wurden nur einen Spaltbreit geöffnet, und ein Gesicht spähte hinaus. Nico sah, wie ein alter Mann ihn von drüben anblinzelte. Es war derselbe Knabe, den er an seinem ersten Tag hier gesehen hatte und der damit beschäftigt gewesen war, etwas aus Streichhölzern zu basteln.
    »Bitte! «, schrie Nico. Er nahm die Geldbörse, warf sie quer über die Gasse und genau in den Spalt zwischen den Läden des alten Mannes. »Nimm es! «, rief Nico ihm zu.
    Sofort wurden die Läden wieder fest geschlossen. Nico hätte beinahe losgeheult, doch gleichzeitig war er ungeheuer erleichtert. Ein weiterer Pfeil aus einer Armbrust bohrte sich kaum einen Zoll von seiner Hand entfernt in den Rahmen. Nico wich tiefer in den Raum hinein.
    Plötzlich wurden die gegenüberliegenden Läden weit geöffnet. Der alte Mann schenkte ihm ein zahnloses Grinsen und winkte ihm zu, dann schlurfte er zur Seite und machte Platz für Nicos Sprung.
    Nico drehte es den Magen um. Er dachte an den bevorstehenden Sprung und erinnerte sich an seinen Sturz in Bar-Khos, als er vom Dach der Taverne gefallen war. Es war nicht der Sturz selbst, an den er sich so lebhaft erinnerte, sondern der Augenblick davor, als er auf den Rand des Daches zugerutscht war, dort für einen Augenblick
gehangen und vergeblich nach einem Halt gesucht hatte.
    Er sah die Masken der Akolyten durch die breiter werdenden Löcher in der Tür. Asch riskierte seinen Hals bei jedem Schlag der Axt.
    »Ich kann es nicht«, sagte Nico zu ihm.
    Asch erwiderte zunächst nichts darauf, sondern sah ihn zugleich finster und voller Verständnis an. »Dann unsere Schwerter. Wirf unsere Schwerter hinüber. «
    Nico runzelte die Stirn, tat aber sofort, was Asch ihm befohlen hatte. Er drehte sich um, bückte sich, tastete unter dem Bett nach den Waffen und zog die beiden Leinwandrollen hervor. Er sprang zum Fenster und warf sie in den gegenüberliegenden Raum.
    Er hatte nicht gehört, wie sich Asch hinter ihm genähert hatte, denn das Zerhacken der Tür war zu laut dafür. Daher war er völlig überrascht, als ihn der alte Mann vom Fenster weg und zur Tür zerrte – oder zu dem, was von ihr übrig geblieben war. Eine noch größere Überraschung war es, als er Nico am Hosenboden und Hals hochhob. Er knurrte einige Worte in der Sprache der Farlander, schoss auf das Fenster zu, während Nico in seinem Griff schrie, und warf ihn hinaus ins Freie.
    Nico flog über die Gasse. Einen Augenblick glaubte er sogar, er würde es schaffen.
    Aber das tat er nicht. Das Fenster auf der anderen Seite wich vor ihm zurück, bevor er es erreicht hatte, und plötzlich befand er sich wieder in jenem Alptraum, den er am meisten fürchtete – der Sturz in den Tod.
    Diesmal aber stießen seine ausgestreckten Hände gegen
etwas und konnten es packen. Es war der vorspringende Fenstersims. Nico schlug schwer gegen die Wand, hing an den Fingerspitzen da, und seine nackten Zehen suchten nach Halt in dem rauen Mauerwerk.
    Nico sah, wie Asch über seinem Kopf aus dem Fenster sprang. Ein Pfeil verfehlte ihn nur knapp, als er mit flatterndem Mantel über die Gasse flog und kopfüber in das fremde Zimmer stürzte. Sofort war er beim Fenster und zog Nico hinauf und hinein.
    Keuchend lag Nico auf dem Boden. Der alte Streichholzmann schielte auf ihn herunter und bewegte aufgeregt die Kiefer, während er auf einem Bett neben einem Miniaturgehöft aus Streichhölzern sah. Asch beachtete ihn gar nicht, sondern rollte die Leinentücher auf dem Boden aus und hob die beiden Schwerter auf. Er warf Nico, der sich gerade auf die Beine kämpfte, seine Waffe zu und hielt die eigene vor sich ausgestreckt,

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